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Welche gesundheitlichen Folgen der Klimawandel schon heute für besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen, wie kleine Kinder und pflegebedürftige Menschen hat und wie soziale Einrichtungen, wie z.B. Pflegeeinrichtungen sich entsprechend vorbereiten können – das waren die Themen des Workshops beim zweitätigen DRK-Wohlfahrtskongress 2025 im März in Berlin Friedrichhain [Blogbeitrag - DRK Wohlfahrt].
Bei dem Workshop stand die Praxisperspektive im Mittelpunkt, um konkrete Anregungen vorzustellen, aber auch, um mögliche Umsetzungsschwierigkeiten beleuchten zu können. So diskutierten Elisa Hartung und Nekisa Laura Bagheri vom Berliner Institut für Gesundheits- und Sozialwissenschaften mit den Teilnehmenden praxisnahe Ansätze zur Gesundheitsförderung, nachdem sie die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen Klimawandel und Gesundheit sehr anschaulich dargestellt hatten. Dabei betonten sie die Bedeutung einer aktiven Einbindung von Akteuren, um so nicht nur individuelle Verhaltensweisen, sondern auch soziale, ökonomische und kulturelle Rahmenbedingungen im Veränderungsprozess stärker berücksichtigen zu können.
Was konkret Einrichtungen der Langzeitpflege vorbereitend tun können mit Blick auf die zunehmenden Wetterextreme, war das Thema des zweiten Teils des Workshops. Nach einem Input zu den möglichen Folgen von Wetterextremen für soziale Einrichtungen und Dienste von Heidi Oschmiansky diskutierten dies die Fachberaterin für Pflege, Annett Fiedler vom DRK Kreisverband Uckermark West/ Oberbarnim e.V., und der Leiter einer Pflege- und Betreuungseinrichtung im DRK-Ortsverein Ravensberg e.V. in Halle/Westfalen. Beide waren sich einig, dass zu den vorbereitenden Maßnahmen neben baulichen Anpassungen und Anschaffungen, z.B. zur Verschattung oder mit Blick auf Stromausfälle als Folge von Wetterextremen, auch organisatorische Maßnahmen wie Schulungen und Übungen wichtig sind. So berichteten sie z.B. von Evakuierungsübungen mit den Mitarbeitenden oder Übungen und Gesprächen mit den Bewohnerinnen und Bewohnern rund um das Thema „Stromausfall“. Eine große Herausforderung stellt aus ihrer Sicht die Finanzierung von Klimaanpassungsmaßnahmen dar, da viele Maßnahmen bisher nicht refinanziert werden.
Das Projekt „Klimaanpassung in der DRK-Wohlfahrt“ beim Treffen der DRK-Landesreferentinnen und Landesreferenten Altenhilfe und Pflege am 6. Mai 2025
Vom 5. bis 7. Mai fand das Treffen der DRK-Landesreferentinnen und -referenten Altenhilfe und Pflege in Wiesbaden statt – eine gute Gelegenheit, den aktuellen Stand im Projekt „Klimaanpassung in der DRK-Wohlfahrt“ vorzustellen und sich mit den Teilnehmenden auszutauschen.
Beim Austausch stand die Frage im Zentrum, was eine Informationsbroschüre für An- und Zugehörige von pflegebedürftigen Menschen mit Blick auf Wetterextreme enthalten könnte. Während es schon einige Broschüren zum Thema „Hitze“ für Angehörige gibt, die ihre Verwandten in deren Häuslichkeit pflegen,werden andere Wetterextreme und deren mögliche Folgen bisher kaum berücksichtigt. Auch die Frage, ob und wie An- und Zugehörige, deren Verwandten in einer Pflegeeinrichtung wohnen, bei Wetterextremen mit unterstützen können, spielt bisher kaum eine Rolle. Im Projekt „Klimaanpassung in der DRK-Wohlfahrt“ sollen diese Punkte in der zu erarbeitenden Broschüre für An- und Zugehörige berücksichtigt werden.
Daher waren die zahlreichen praxisnahen Rückmeldungen der DRK-Landesreferentinnen und Landesreferenten Altenhilfe und Pflege ganz besonders wertvoll. Diese werden in der zu erarbeitenden Broschüre für An- und Zugehörige einfließen.
Die Praxis-Workshops - Klimaanpassung in der DRK-Langzeitpflege
Was Klimaanpassung konkret bedeuten kann – das wurde in vier Praxisworkshops mit Führungskräften und Mitarbeitenden aus teil- und vollstationären Pflegeeinrichtungen und Pflegediensten im Januar und Februar 2025 in den DRK-Landesverbänden Baden-Württemberg, Nordrhein, Sachsen und Westfalen-Lippe diskutiert.
Dabei ging es um eigene Erfahrungen mit Wetterextremen im Arbeitskontext, um Schwierigkeiten bei der Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen und darum, wie diese ggfs. gelöst werden können. Gemeinsam wurden bauliche, organisationale und personenbezogene effektive Maßnahmen zusammengetragen, die vergleichsweise leicht umzusetzen sind.
Wesentliche Erkenntnisse aus den Workshops waren, dass die Mitarbeitenden in der DRK-Langzeitpflege mit Hitze und Hitzewellen seit längeren Erfahrungen haben und hier bereits zahlreiche Anpassungsmaßnahmen schon ergriffen wurden und werden. Neben baulichen Maßnahmen zur Verschattung wurden personenbezogene Maßnahmen, wie Fußbäder, kühlende Getränke (auch für Mitarbeitende), oder „Hitzeschutz-Boxen“ genannt. Aber auch organisationale Maßnahmen wurden angeführt, wie z.B. ein Plan für das Lüftungsmanagement, veränderte Pausenregelungen und die Anpassung von Medikamenten. Für die Mitarbeitenden in den Einrichtungen und Diensten wünschten sich Teilnehmende u.a. kurze Schulungen zum Umgang mit Hitze, die in den Arbeitsalltag gut integriert werden können.
Auch die möglichen Folgen anderer Extremwetterereignisse wie Starkregen, Überschwemmung oder Starkwind für die Aufrechterhaltung der Versorgung von Bewohnerinnen und Bewohnern bzw. Klientinnen und Klienten wurden von den Teilnehmenden der Workshops intensiv diskutiert. Bei den baulichen Maßnahmen wurden hier beispielsweise Maßnahmen zum Regenwasser-Rückhalt sowie zur Dach- oder Fassaden-Begrünung angeführt. Zu den organisationalen und personalen Maßnahmen wurden u.a. Bevorratung, Notstromaggregate, Notfallpläne oder Notfallboxen mit Stirnlampen, Kurbelradio etc., aber auch gemeinsame Begehungen der Einrichtungen, das gemeinsame Erarbeiten eines Krisenkonzeptes sowie Schulungen angeführt. Mehrere Teilnehmende berichteten von Evakuierungs-Übungen in ihren Einrichtungen, die zum Teil mit den nicht-bettlägerigen Bewohnerinnen und Bewohnern, oder aber nur mit den Mitarbeitenden durchgeführt wurden. Einig waren sich die Teilnehmenden, dass man die Angehörigen und eventuell weitere nahestehende Personen miteinbeziehen sollte. Sie könnten z.B. auch gefragt werden, ob sie bei einem Wetterextrem mithelfen, wenn es einen Personalmangel in der Einrichtung gibt. Hierfür werden Gesprächsleitfäden und Informationsmaterial gewünscht. Auch Schulungen für die Mitarbeitenden zum Umgang mit Wetterextremen wurden genannt.
Kommende Veranstaltungen
Die Multiplikatoren-Schulungen zur Klimaanpassung in der DRK-Wohlfahrt
Im Herbst/Winter 2025 finden in mehreren DRK-Landesverbänden ganztägige Multiplikatoren-Schulungen statt, die einen Einstieg in das Thema Klimaanpassung bieten. Mitarbeitende aus Einrichtungen und Diensten der DRK-Wohlfahrt oder aus den Gliederungen werden dabei über Maßnahmen zur Vorbereitung auf und zur Bewältigung von Wetterextremen und ihre möglichen Folgen geschult. Die Teilnehmenden der Schulungen erhalten ein Zertifikat sowie unterstützende Materialien, u.a. die DRK-Praxishandreichung „Vorbereitung auf und Bewältigung von Wetterextremen und ihren Folgen für Einrichtungen und Dienste der DRK-Wohlfahrt“. Nach der Schulung können sie DRK-Mitarbeitende oder Ehrenamtliche zu Maßnahmen der Klimaanpassung informieren und sie bei Anpassungsmaßnahmen im Rahmen ihrer Möglichkeiten unterstützen.
Termine der Schulungen:
06.11.25 im DRK-Landesverband Hessen e.V 12.11.25 im DRK-Landesverband Rheinland-Pfalz e.V 19.11.25 im DRK-Landesverband Baden-Württemberg e.V 25.11.25 im DRK-Landesverband Thüringen e.V. 10.12.25 im DRK-Landesverband Westfalen-Lippe e.V
Woche der Klimaanpassung - vom 15. bis 19. September 2025
Die bundesweite Woche der Klimaanpassung auf Initiative des Bundesministeriums BMUKN wird vom Zentrum KlimaAnpassung durchgeführt und bietet eine Plattform, um das Bewusstsein für Klimaanpassung zu stärken.
Ihre Möglichkeiten dabei zu sein:
Eigene Veranstaltungen anmelden: Sie planen bereits eine Veranstaltung zum Thema Klimaanpassung? Tragen Sie diese auf der offiziellen Webseite ein und erreichen so eine größere Zielgruppe und Sichtbarkeit.
An bestehenden Veranstaltungen teilnehmen: Auch wenn Sie keine eigene Veranstaltung organisieren können, lohnt sich ein Blick auf die Webseite. Dort finden Sie zahlreiche interessante Angebote anderer Organisationen, von denen Sie profitieren können.