Der vierte Digitaltag fand am 16. Juni 2023 unter dem Motto “Digitalisierung - Entdecken. Verstehen. Gestalten” statt. Mit über 2.000 Aktionen in ganz Deutschland wurden der Zugang zu Digitalisierung und digitale Kompetenzen gefördert. “Der Bedarf an Angeboten, die Digitalisierung alltagsnah erlebbar zu machen, ist hoch.” (Kim Klebolte, Geschäftsführerin der Initiative “Digital für alle”). Die Initiative ist ein Bündnis von 28 Organisationen aus Zivilgesellschaft, Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft, Wohlfahrt und öffentlicher Hand, das Digitale Teilhabe in Deutschland unterstützt. Gute Beispiele für besonders soziale und innovative Konzepte, die zu digitaler Teilhabe beitragen, sind die diesjährigen Gewinner-Projekte des Preises für digitales Miteinander: HerzCaspar e.V aus Bonn und Musiklusion aus Tuttlingen.1
Was ist Digitale Teilhabe?
Digitale Teilhabe ist gesellschaftliche Teilhabe, da öffentliche Diskurse, Kultur, Wissensaustausch, staatliche sowie private Leistungen und allgemein gesellschaftliches Leben zunehmend im digitalen Raum stattfinden. Der Zugang zu digitalen Technologien und digital zur Verfügung gestellten Inhalten ist nicht für alle Menschen gleich gegeben. Dies führt zu Ausgrenzung und erfordert eine gemeinwohlorientierte Digitalisierung und die Schaffung von Partizipationsmöglichkeiten für alle. “Alle müssen dazu befähigt werden, digitale Geräte und Anwendungen sicher und selbstbestimmt zu nutzen. Unabhängig von Alter, Geschlecht, Einkommen, Bildung, Behinderung, Sprache, Herkunft oder Wohnort.” (Maximilian Kühn, Referent für Soziale Digitalpolitik des DRK).
Warum sind digitale Kompetenzen wichtig?
Digitale Kompetenzen werden benötigt, um sich im Zeitalter der Digitalisierung zurechtzufinden. Es ist essenziell, digitale Medien und Technologien mündig und souverän anwenden zu können und sich sicher in der digitalen Welt zu bewegen. Dazu ist es nötig, Medien- und Informationskompetenz zu stärken, insbesondere angesichts der zunehmenden Verbreitung von Verschwörungsideologien und Falschnachrichten im Netz sowie der wachsenden Informationsmengen. “Nur weil Wissen leichter zugänglich ist, finden nicht automatisch Aneignungsprozesse statt. Digitale Kompetenzen sind insbesondere wichtig, um sich die Mehrwerte digitaler Technologien zu erschließen. Die Voraussetzungen für den Erwerb sind ungleich, Wissenskluft, Informationskluft und digitale Kluft verschärfen sich.” (Anna Heindorf, Referentin für Soziale Innovationen und Digitalisierung des DRK).
Studie zur digitalen Teilhabe in Deutschland
Anlässlich des Digitaltags wird jährlich eine Studie zur digitalen Teilhabe in Deutschland veröffentlich. Die Ergebnisse verdeutlichen die digitale Spaltung in der Gesellschaft.
Die Hälfte der Menschen in Deutschland hat Angst den technischen Entwicklungen und damit dem digitalen Wandel nicht folgen zu können.
Die Mehrheit der Befragten wünscht sich mehr Förderung von Medienkompetenzen, mehr Barrierefreiheit bei digitalen Angeboten, kostenfreies WLAN in sozialen Einrichtungen, mehr Unterstützungsangebote zum Beispiel durch Begleitpersonen bei Digitalthemen und mehr kostenlose Schulungen und Weiterbildungen zum Ausbau digitaler Kompetenzen.
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Was fordert das DRK zur digitalen Teilhabe?
Das DRK ist Partner der Initiative “Digital für alle”. Anlässlich des Digitaltags 2023 spricht sich der DRK-Generalsekretär, Christian Reuter, in einem Video-Statement für mehr Digitale Teilhabe aller vulnerablen Personengruppen in der Bevölkerung aus. Er betont dabei die besondere Rolle von digitalen Kompetenzen. In einer aktuellen Pressemitteilung zur Digitalen Teilhabe fordert die Präsidentin des DRK, Gerda Hasselfeldt: „Digitalisierungsprozesse dürfen nicht die gesellschaftliche Teilhabe einzelner Gruppen erschweren, sondern müssen zu mehr Partizipationsmöglichkeiten für alle führen. Der Ungleichheit und Ausgrenzung im Digitalen muss durch die Bereitstellung niedrigschwelliger, qualitätsgesicherter digitaler Angebote begegnet werden.“
Wie fördert das DRK Digitale Teilhabe?
Neben politischen Forderungen und der Organisation einer Diskussionsrunde zur Frage wie Wohlfahrtspflege vulnerable Personengruppen beim Aufbau digitaler Kompetenzen unterstützen können, gibt es zahlreiche Beispiele aus dem DRK zur Förderung digitaler Teilhabe. Das verdeutlichen die DRK-Aktionen beim Digitaltag, die digitale Kompetenzen älterer Menschen stärken, wie kurze Workshops zur Nutzung von Smartphones, ehrenamtliche Online-Beratungen und eine Digitalsprechstunde für Seniorinnen und Senioren, ein Workshop eines Generationentreffs, der als Digital Kompass Standort regelmäßig Schulungen und Unterstützung bietet, einem Treffpunkt mit Smartphone-Sprechstunde und Informationen zum LeNa-Projekt, bei dem neue Konzepte in der Betreuung älterer Menschen mit Hilfe von Sprachsteuerung erprobt werden und Viele mehr.
Digitale Angebote im DRK
- Das DRK-interne Beratungsteam für Digitalisierung und Soziale Innovation bietet zahlreiche kostenlose Produkte und Lösungen für den digitalen Wandel an
- Digitale Kompetenzen werden im DRK durch ein kostenfreies E-Learning-Weiterbildungsprogramm gefördert
- Eine Kurs-Plattform für junge Eltern: DRK Elterncampus
Gestalten Sie mit
Die interaktive Landkarte “DRK-Digital: Der Projektfinder” bietet einen besseren Überblick zu Digitalisierungsprojekten und macht die digitale Transformation im DRK transparenter. Werden Sie ein Teil von etwas Größerem und reichen auch Sie Ihr Projekt ganz einfach über das Online-Formular ein.
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Quellen: