AK IFD 2019 in Halle

Arbeitskreis Internationale Freiwilligendienste im DRK tagt erneut digital

Trotz massiver Einschränkungen seit Frühjahr 2020 arbeiten die Internationalen Freiwilligendienste (IFD) im DRK engagiert an Strategien, um akuten Herausforderungen zu begegnen und Perspektiven für eine schrittweise Rückkehr in einen Regelbetrieb zu entwickeln. Gäste aus dem DRK-Generalsekretariat haben weitere Möglichkeiten vorgestellt, wie Synergien mit bestehenden DRK-Strukturen und Angeboten genutzt werden können.

Am 20. April tagte der Arbeitskreis Internationale Freiwilligendienste im DRK (AK IFD). Die notwendige digitale Durchführung bot die Möglichkeit, gleich mehrere Gäste für Fachimpulse und einen Austausch einzuladen.

Zum Hintergrund:

Am Arbeitskreis Internationale Freiwilligendienste im DRK (AK IFD), beteiligen sich die Bildungsreferentinnen und -referenten aller DRK-IFD-Träger. Sie widmen sich ganzjährig den aktuellen Herausforderungen in den IFD, entwickeln gemeinsame Strategien und stehen als bundesweites kollegial beratendes Netzwerk zur Verfügung.

Im halbjährlichen Turnus treten die Mitglieder zudem unter Federführung der Koordinierungsstelle Internationale Freiwilligendienste im DRK (KoS IFD) ganztägig zusammen, um sich Rotkreuz-spezifischen Schwerpunkten in der Weiterentwicklung der IFD-Angebote zu widmen.

Dies geschieht in inhaltlicher Abstimmung mit dem gesamten Themenbereich Freiwilligendienste und den Leitungskräften der beteiligten DRK-IFD-Träger. Die Arbeitsergebnisse werden dann im Anschluss auch wieder an die Leitungskräfte kommuniziert. Diese Verfahrensweise ermöglicht in Bezug auf die behandelten Themen ein hohes Maß an Praxisnähe und -relevanz und gewährleistet den Einbezug des gesamten Netzwerks der IFD im DRK.

Positive aktuelle Entwicklungen trotz Corona

Trotz und aufgrund der bekannten aktuellen Herausforderungen, ist es wichtig, dass die IFD flexibel auf die aktuelle Lage reagieren. Dass die DRK-Träger hier auf ihre langjährige Expertise und hohe Qualitätsstandards zurückgreifen können, haben sie bereits mit der erfolgreichen Rückholaktion aller Freiwilliger im Frühjahr 2020 unter Beweis gestellt.

Dank des immensen Engagements der zuständigen Mitarbeitenden, konnte die Begleitung der Freiwilligen zu jeder Zeit aufrecht erhalten bleiben. Auch durch zeitgemäße digitale Methoden und Formate konnten trotz Ausnahmezustand nicht nur die Freiwilligenarbeit angemessen umgesetzt werden. Auch der Fachkräfteaustausch im europäischen Netzwerk der Rotkreuzgesellschaften wurde gefördert. Zudem wurden im DRK-Netzwerk kurzfristig neue Formate aufgesetzt. Als akuten Ersatz für Schul- und Messebesuche wurde etwa eine gemeinsame digitale Informationsveranstaltung durchgeführt. Derlei Formate sollen weiter ausgebaut und auch langfristig als ressourcenarme Ergänzung zur regulären Öffentlichkeitsarbeit genutzt werden.

Die vergangenen Monate wurden zudem intensiv für die Partnerarbeit genutzt. So konnte bspw. der DRK LV Saarland neue Einsatzstellen in den Niederlanden und Luxemburg gewinnen. Und nach der Anbahnung durch die KoS IFD können die IFD-Träger künftig mit einer Reihe neuer Partner (z.B. mit dem Estnischen Roten Kreuz) kooperieren.

Herausforderungen für die Internationalen Freiwilligendienste

Die genannten Erfolge dürfen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die IFD derzeit in einer dramatischen Situation befinden. Außereuropäische Entsendungen sind derzeit nicht möglich und auch im kommenden Jahrgang völlig ungewiss. Partnerschaften können entsprechend nahezu gar nicht aufrechterhalten werden. Und durch die Folgen des Brexit fand auch die langjährige und sehr erfolgreiche Kooperation mit dem Britischen Roten Kreuz ein (zumindest vorläufig) jähes Ende mit entsprechenden Folgen für die beteiligten Träger.

Um diesen Umständen zu begegnen und entgegenzuwirken, arbeitet die KoS IFD auch im Gesprächskreis Internationale Freiwilligendienste (GIF) mit und ist Mitunterzeichner eines aktuellen GIF-Positionspapiers zur Bundestagswahl 2021.

Vernetzung und Transfer guter Praxis innerhalb des DRK

Um auch auf die Expertise und Netzwerke weiterer Fachbereiche zugreifen zu können und ggf. deren erfolgreiche Methoden zu transferieren, waren mit Kathleen Wabrowetz (Referentin Wohlfahrt in Europa und international) Nadja Hitzel‑Abdelhamid (Referentin Kompetenzentwicklung Onlineberatung) und Katharina Lorenz (Fachreferentin Geoinformatik) gleich drei Fachreferentinnen aus dem DRK-Generalsekretariat zu Gast.

Insbesondere Formate wie „missing maps“ können als Baustein für Rotkreuz-spezifische Profile betrachtet werden, die die Attraktivität und den Mehrwert der IFD für die Internationale Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung stärken.

Die eigene Netzwerkarbeit zu intensivieren, habe ich auch für mich mitgenommen. Die erste Hürde ist für mich oft, dass ich gar nicht weiß, wen es da alles beim DRK gibt, die/der mir vielleicht helfen könnte. Ich habe mich deshalb sehr gefreut, die Referentinnen und ihre Zuständigkeiten kennenzulernen.

Uta Rausch – IFD-Bildungsreferentin LV Niedersachsen

Der nächste Arbeitskreis IFD tagt im November 2021.