Der DRK Digital-Check ist ein Selbsttest, mit dem soziale Organisationen ihren digitalen Reifegrad ermitteln können. Am Ende bekommen die Teilnehmenden eine Auswertung, mit der sie die nächsten Schritte und Maßnahmen auf dem Weg zur Digitalisierung ihrer Organisation planen können. Weitere Informationen zum Digital-Check selbst, finden Sie hier.
Die wichtigsten Erkenntnisse auf einen Blick
- Insgesamt wurde der Digital-Check bis Anfang November über 1000 mal durchgeklickt, knapp 850 Mal wurde mindestens eine Frage beantwortet und 270 Mal wurde er vollständig ausgefüllt.
- Aus den 270 wurden 71 Checks aus DRK-Gliederungen ausgefüllt.
- Die meisten Fragen sind mit einem „Trifft eher nicht zu“ beantwortet worden. Damit liegen die Ergebnisse insgesamt bei einem unteren Mittelwert.
- Nur der Bereich „IT“ ist etwas besser bewertet worden. Hier liegt der Durchschnittswert bei „Trifft eher zu“.
- Auffällig ist auch, dass die Anzahl der Antworten mit jeder Frage geringer wird.
Insgesamt umfasst der Check 90 Aussagen aus den Bereichen Strategie, Personal & Führung, Arbeitsweise, Kernarbeitsfelder und IT. Die Aussagen können mit „Trifft nicht zu“ bis zu „Trifft zu“ bewertet werden. „Trifft nicht zu“ entspricht dabei einer Punktzahl von 1 und „Trifft zu“ einer Punktzahl von 4. Es können auch Aussagen übersprungen werden, etwa weil sie nicht zutreffend sind, für die entsprechende Organisation oder weil die Teilnehmerin die Aussage nicht bewerten kann. |
So viele Daten konnten wir sammeln und nutzen
Die Ergebnisse des Digital-Checks haben wir jetzt ausgewertet und einige Erkenntnisse daraus gezogen. Insgesamt gab es über 1000 Besuche des DRK Digital-Checks und knapp 850 davon haben mindestens eine Frage beantwortet. Ein großer Teil hat den Check jedoch nicht in Gänze ausgefüllt. Deswegen haben wir die Daten vorab bereinigt. Im Zuge dessen haben wir Testdatensätze rausgelöscht, ebenso wie Datensätze, in denen weniger als 50% der Fragen beantwortet wurde. Letztere sind in den Auswertungen nur berücksichtigt, wenn wir es ausdrücklich benennen. Übrig bleiben dann 270 Datensätze, die wir im Folgenden genauer beleuchten.
71 von den 270 Beantwortungen sind aus dem DRK. Die anderen kommen aus anderen Wohlfahrtsverbänden oder aus weiteren Institutionen (Stadtbibliotheken, andere Vereine etc.). Insgesamt wird der Stand der Digitalisierung mit einem Wert von 2,25 bewertet, damit entspricht das durchschnittliche Gesamtergebnis in Bezug auf die Aussagen, die wir im Check bewerten lassen, einem „Trifft eher nicht zu“.
IT schneidet gut ab, strategische Themen haben das Nachsehen
Wir haben uns gefragt, ob es Bereiche gibt, in denen die Organisationen im Durchschnitt besser abschneiden als in anderen (Abbildung 1). Hier sehen wir, dass im Durchschnitt der Bereich IT etwas besser bewertet, wird als die anderen vier Bereiche. Auf der anderen Seite wird der Bereich Strategie geringfügig schlechter bewertet. Wir haben anschließend noch etwas genauer hingeschaut und ausgewertet welche Frage insgesamt am besten beantwortet wurde. Das war eine Frage aus dem Bereich IT: „Wir setzen Sicherheitsmechanismen ein (z. B. IT-Sicherheitsstrategie, Schutzprogramme), um Computer, Netzwerke, Programme und Daten vor Beschädigung, Verlust oder unberechtigtem Zugriff zu schützen.“ Am schlechtesten ist eine Frage aus dem Bereich Strategie bewertet worden: „Wir messen unseren Digitalisierungsfortschritt anhand konkreter Kennzahlen.“
Aus Bayern und NRW kommen die meisten Antworten
Außerdem haben wir uns gefragt, ob es Bundesländer gibt, aus denen mehr Checks beantwortet wurden als aus anderen. Wenn wir uns die Verteilung über alle Bundesländer in Abbildung 2 anschauen, sehen wir, dass aus Bayern und Nordrhein-Westfalen am meisten Checks ausgefüllt wurden. Hierbei handelt es sich jedoch auch um die beiden einwohnerstärksten Bundesländer. Auffällig ist der große Anteil, der die Frage nach dem Bundesland gar nicht beantwortet hat. Wir haben uns bewusst dafür entschieden, nur sehr wenige Daten abzufragen, damit es für die Teilnehmenden des Digital-Checks wenig Hindernisse gibt, die Ergebnisse zu erhalten. Einige grundlegende Daten, sind für uns und unsere Arbeit jedoch sehr relevant, so dass wir das Bundesland und die Mitarbeitendenanzahl der Organisation verpflichtend abfragen. Das hat offensichtlich dazu geführt, dass immerhin 75 Mal der Digital-Check bis zum Ende ausgefüllt wurde, die Ergebnisse aber dennoch nicht abgefragt wurden (dafür müssen die Pflicht-Informationen ausgefüllt werden).
Sind 90 Fragen zu viel?
Abschließend haben wir noch eine Auswertung der einzelnen Fragen vorgenommen. Da uns aufgefallen war, dass viele den Digital-Check nicht bis zum Ende beantworten, haben wir ausgewertet wie viele Antworten die Fragen von 1-90 insgesamt bekommen haben. Die Ergebnisse dazu finden Sie in Abbildung 3 (die Basis für diese Grafik waren die gesamten 850 teilweise ausgefüllten Checks). Auffällig ist hier, dass es mit jeder Frage weniger Beantwortungen werden. Das lässt darauf schließen, dass der Digital-Check in seiner aktuellen Form für viele Fach- und Führungskräfte erstens zu lang und zweitens auch nicht in allen Punkten relevant genug ist, um ihn komplett auszufüllen. Auf der anderen Seite wird auch deutlich, dass vor allem ganz zu Anfang Beantwortungen des Checks abgebrochen werden, bis ca. zur Frage 20, danach flacht die Kurve ab. Hier könnte es sich also auch um Personen handeln, die nur mal in den Check reinschnuppern wollten oder zu einem späteren Zeitpunkt wiederkommen, um den Digital-Check in Gänze auszufüllen.
Was lernen wir aus den Daten?
Diese Erkenntnis haben wir zum einen bereits genutzt, um den Digital-Check Kita zu entwickeln. Einen fachspezifischen Check für Leitungen und Fachkräfte von Kitas. Wir werden aber auf Basis dieser Erkenntnisse auch den aktuellen Digital-Check nochmal überarbeiten, mit dem Ziel ihn für möglichst viele Menschen aus sozialen Organisationen zugänglich zu machen und dennoch weiterhin ein differenziertes Bild für die Handlungsempfehlungen zu erhalten. Darüber hinaus werden wir die Daten des DRK Digital-Checks auch in Zukunft regelmäßig auswerten, um Entwicklungen in Bezug auf den Digitalen Reifegrad der sozialen Organisationen in Deutschland im Blick zu behalten und um Angebote anhand der Bedarfe unserer Zielgruppen weiterzuentwickeln und aufzubauen.
Wie digital ist Ihre Organisation? Probieren Sie es aus und erhalten Sie hilfreiche Tipps auf dem weiteren Weg in Richtung Digitalisierung: https://check.drk.de/
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