Person nimmt Trägerhandreichung zu Kindertageseinrichtungen in die Hand

Trägerqualität in Kindertageseinrichtungen: Eine wichtige Rolle für Bildung, Betreuung und Förderung von Kindern

Was ist die Verantwortung des Trägers einer Kindertageseinrichtung? Was macht das DRK als Träger einzigartig? Was braucht es, um Trägerqualität zu sichern? Antworten und Impulse zu diesen Fragestellungen finden Sie in unserer aktualisierten Handreichung zur Trägerqualität von DRK-Kindertageseinrichtungen. Erfahren Sie, wie über 300 Träger von 1900 Einrichtungen die Bildung, Betreuung und Förderung der Kinder in DRK-Kindertageseinrichtungen verantwortungsvoll gestalten.

Kindertageseinrichtungen sind für viele Familien in Deutschland ein wichtiger Bestandteil der Bildung, Betreuung und Förderung ihrer Kinder. Dabei spielen nicht nur die pädagogischen Fachkräfte vor Ort eine entscheidende Rolle, sondern auch der Träger, der die Kita betreibt.

Für die über 300 Träger von 1900 Kindertageseinrichtungen im Deutschen Rote Kreuz ist Trägerqualität ein wichtiges Merkmal ihrer Arbeit.

Aus diesem Grund haben wir eine umfassende Handreichung zur Trägerqualität von DRK-Kindertageseinrichtungen veröffentlicht. In dieser Handreichung beschreiben wir, wie Träger eine Kindertageseinrichtung verantwortungsvoll betreiben können.

Doch was genau bedeutet Trägerqualität?

Unter Trägerqualität versteht man die Fähigkeit des Trägers, eine Kita in allen Bereichen effektiv zu führen und zu organisieren. Dazu gehören beispielsweise die Gewinnung und Bindung von qualifiziertem Personal, die Personal- und Finanzplanung sowie die Gestaltung des Einrichtungskonzepts.

Aufgrund von erweiterten gesetzlichen Vorgaben angefangen beim Gewaltschutz bis hin zum Hinweisgeberschutzgesetz haben Träger eine Vielzahl von Aufgaben im Bereich der pädagogischen Arbeit und Betriebsführung.

Eine hohe Trägerqualität unterstützt professionell und verantwortungsvoll die wichtige Schlüsselfunktion der Leitung einer Kindertageseinrichtung, was sich positiv auf die Arbeit der pädagogischen Fachkräfte und die Entwicklung der Kinder auswirkt. Träger haben somit eine zentrale Funktion bei der Steuerung der Einrichtungsqualität.

Trägerqualität – (k)ein alter Hut

Mit der Veröffentlichung der Handreichung Trägerqualität möchten wir nicht nur die Träger fachlich begleiten, sondern auch einen Beitrag zur die bundesweiten Debatte um Trägerqualität leisten, die derzeit in vollem Gange ist.

Der Begriff der Trägerqualität hat durch den mit dem Kinder- und Jugendstärkungsgesetz eingeführten Begriff der Trägerzuverlässigkeit wieder an Bedeutung gewonnen. Bereits in der Nationalen Qualitätsinitiative für Kindertageseinrichtungen im Jahr 2003 wurden Träger von Kindertageseinrichtungen als Qualitätskriterium für eine gute pädagogische Arbeit betrachtet. Das damals vom Institut für Frühpädagogik (IFP München) entwickelte Selbstevaluationsinstrument für Träger fand jedoch noch wenig Beachtung.

Im Jahr 2021 definierte die Bundesarbeitsgemeinschaft der Landesjugendämter (BAGLJÄ) erstmals Qualitätskriterien für die Träger von Kindertageseinrichtungen aus Sicht der Betriebserlaubnisbehörden. Aufgrund des massiven Ausbaus der Kindertagesbetreuung ist die Vielfalt der Trägerlandschaft gewachsen, und nicht alle Träger verfügen über die erforderlichen Erfahrungen und Strukturen.

Das Deutsche Jugendinstitut (DJI) untersuchte in einer Studie die zunehmend vielfältige Trägerlandschaft, insbesondere neue Träger. Dabei stellten sie fest, dass vor allem kleinere neu gegründete Träger aus dem Wunsch heraus entstanden sind, ihre eigenen pädagogischen Vorstellungen umzusetzen und eine bessere Qualität als etablierte Träger anzubieten. Trägerqualität erhält hier eine andere Bedeutung, da es sich meist um spezialisierte Einzelträger handelt, während etablierte Träger wie das DRK als komplexe Träger mit einer Vielzahl von Angeboten gelten. Dass die Festlegung von Qualitätskriterien angesichts dieser wachsenden Vielfalt der Träger ist daher von großem Interesse für die Betriebserlaubnisbehörden ist, ist nachvollziehbar.

Als die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe (AGJ) 2022 das erste Mal eine bundesweite Fachveranstaltung für Kita- Träger anbot, war die Teilnehmendenzahl überwältigend. Viele Träger wünschen sich mehr Unterstützung durch ein starkes und zuverlässiges System, um qualitativ hochwertige Arbeit leisten zu können. Es wurde auch deutlich, dass eine ausreichende Finanzierung und Sicherung der Infrastruktur, die in Deutschland noch viel heterogener und vielfältiger ist als die Trägerlandschaft selbst, dringend benötigt wird.

Der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge arbeitet derzeit an Empfehlungen zur Trägerqualität, und der DRK-Bundesverband ist als Teil dieser Arbeitsgruppe aktiv. Gemeinsam diskutieren, schreiben und verhandeln wir über gemeinsame Positionen.

Wo finden Sie weitergehende Informationen?

Wenn Sie weiterführende Informationen suchen, finden Sie in der Handreichung "Trägerqualität in DRK-Kindertageseinrichtungen" Empfehlungen, was wir im DRK unter Trägerqualität verstehen. Sie erfahren, seit wann das DRK Kindertageseinrichtungen betreibt, welche Rolle und Verantwortung den Trägern von Kindertageseinrichtungen zukommt und was im Rahmen des Betriebserlaubnisverfahrens gemäß den neuen Regelungen im SGB VIII wichtig ist.

Darüber hinaus erhalten Sie Informationen darüber, was das DRK als Arbeitgeber auszeichnet und welche Maßnahmen Träger ergreifen können, um attraktive Arbeitsbedingungen zu schaffen. Die Handreichung mit in Zusammenarbeit und mit der Expertise erfahrener Kolleginnen und Kollegen aus dem Verband entstanden.