Team Digitalisierung und Nachhaltigkeit auf der republica 23
Gisela Wedler, Marion Doßner, Violetta Riedel, Maximilian Kühn, Jasmin Rocha

re:publica 2023 – Wie gestalten wir unsere Zukunft lebenswert und welche Rolle spielen Wohlfahrtsverbände dabei?

Das Team Digitalisierung und Nachhaltigkeit berichtet von ihren Eindrücken und Highlights bei der re:publica 2023 und zieht Schlüsse für ihre Arbeit im DRK.

Wir vom Team Digitalisierung und Nachhaltigkeit des DRK und Anja-Madlen Lackinger aus dem Landesverband Baden-Württemberg waren auf der re:publica 2023, der größten Fachveranstaltung für die digitale Gesellschaft in Deutschland. In diesem Jahr unter dem Motto “Cash”. An drei Tagen haben sich hunderte Sessions der Frage gewidmet, welchen Einfluss Geld auf unsere gesellschaftlichen Strukturen nimmt und was wir gemeinsam für eine lebenswerte Zukunft bewirken können. Unterschiedliche Akteure aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft haben darüber diskutiert welche Normen, Werte und Regeln es dafür braucht und wie diese gestaltet werden können. 

Meetup Soziale Gestaltung Digitale Transformation

Vernetzungstreffen zur sozialen Gestaltung der digitalen Transformation 

Im Rahmen der Konferenz organisierte unser Kollege Maximilian Kühn, Referent für Soziale Digitalpolitik des DRK, zusammen mit Angela Berger, Digital Coach und Organisationsentwicklerin aus dem Deutschen Caritasverband ein Meetup. Dabei standen das Kennenlernen, der Wissensaustausch und die Vernetzung zwischen den Teilnehmenden aus verschiedenen Bereichen der Zivilgesellschaft im Mittelpunkt. Neben der Caritas waren unsere Kollegen und Kolleginnen des Paritätischen Gesamtverbandes und des AWO-Bundesverbandes vertreten.  

In Kleingruppen wurden folgende Fragen diskutiert:  

  1. Wie schätzt du den aktuellen Stand der digitalen Transformation (in Deutschland) ein? 

  1. Was braucht es für eine soziale Gestaltung?  

  1. Wie können alle Menschen an der Digitalisierung teilhaben? 

  1. Wo engagierst du dich (oder würdest du gern), um das Digitale sozialer zu gestalten?  

Fragen zum Meetup Soziale Gestaltung Digitale Transformation auf der republica 23

Unsere Eindrücke und Highlights zur re:publica 2023 

Maximilian Kühn, Referent für Soziale Digitalpolitik: 

“In diesem Jahr drehte sich die Konferenz bei mir besonders um die Themen: Austausch und Soziales. Unser eigenes Meetup am Montagmittag wurde sehr gut besucht und wir konnten das Soziale auf die Digitalkonferenz bringen. Ich führte den Austausch in den Hallen, am Strand und an der Bar fort – gerade mit der kritischen Frage: Wie kommt es, dass beim re:publica Motto "CASH" so wenig über und insbesondere mit Armutsbetroffenheit gesprochen wurde? Vielen Dank an Mareice Kaiser für ihren Talk und Lillith Wittmann für die eindeutige Ansage: Sozialleistungen sind für alle da. Sozialleistungen, die es nur mit dem Smartphone gibt, sind es nicht."  

Vortrag Lillith Wittmann Verwaltungsdigitalisierung auf der republica 23


Anja-Madlen Lackinger, Referentin für Digitalisierung und soziale Innovation im DRK-Landesverband Baden-Württemberg: 

“Besonders gut gefallen hat mir das persönliche Zusammenkommen Innovationsbegeisterter in re:publica-Atmosphäre. Mein Highlight war die Ausstellung Leihen, die innovative Frauen in der Digitalisierung sichtbar gemacht hat. Für meine Arbeit als Referentin für Digitalisierung und soziale Innovation nehme ich mit, dass die Vernetzung innerhalb der Wohlfahrtsverbände bezüglich einer sozial gerechten Digitalen Transformation funktioniert und durch persönlichen Austausch weiter gestärkt werden kann.” 

Maximilian Kühn und Anja-Madlen Lackinger auf der republica 23


Marion Doßner, Projektleitung Kompetenzzentrum Digitalisierung: 

“Mich beschäftigt momentan sehr das Thema Digitale Teilhabe und wie wir den entstehenden digitalen Ungleichheiten entgegentreten können.  Daher habe mich sehr gefreut, dass mein Kollege Maximilian Kühn zusammen mit anderen Wohlfahrtsverbänden dieses Jahr ein Meetup zur Sozialen Gestaltung der Digitalen Transformation organisiert hat. Auch die vielen Gespräche zu diesem Thema mit Digitalisierungsexpertinnen und -experten und Vertreter und Vertreterinnen von zivilgesellschaftlichen Organisationen haben mich sehr inspiriert. Digitale Teilhabe ist eine Frage der sozialen Teilhabe und hier müssen wir als Zivilgesellschaft zukünftig viel stärker gemeinsam mit einer starken Stimme agieren.

Diese drei Vorträge und Diskussionsrunden fand ich dieses Jahr besonders spannend: die Diskussion mit Saskia Esken (Vorsitzende der SPD) zu gemeinwohlorientierten Räumen im Netz, der humorvolle und informative Beitrag der IT-Sicherheitsexpertin und Aktivistin Lilith Wittmann zur Verwaltungsdigitalisierung und der Vortrag der Wissenschaftlerin Katharina Nocun zur Rolle der Esoterik im verschwörungsideologischen Milieu.” 


Jasmin Rocha, Leitung Data Science Hub: 

“Mich haben besonders die Sessions zu KI und Daten interessiert. Wir denken oft, dass das primär technische Themen sind. Aus den Sessions der re:publica habe ich aber vor allem mitgenommen, dass wir als Gesellschaft eine große gestalterische Verantwortung haben und die auch wahrnehmen müssen. Dafür braucht es einerseits Kompetenz und anderseits Regelungen und Standards. Als gemeinwohlorientierte Organisation sollten wir Kompetenzen aufbauen, ins Gespräch gehen und uns positionieren. Großartig fand ich auch den Beitrag von Kübra Gümüşay, die daran erinnerte, dass die Auseinandersetzung damit, wie wir in Zukunft miteinander leben wollen, ein großes Privileg ist, das in unserer Gesellschaft sehr ungleich verteilt ist.” 

Gisela Wedler, Teamleitung Digitalisierung und Nachhaltigkeit: 

“Es gab einen inspirierenden Austausch zwischen Politik, Zivilgesellschaft und Wissenschaft bei dem Menschen zusammengekommen sind, die sonst schwer zusammenfinden. Interessant fand ich die breite Anzahl an Themen – von Digitalisierung und KI über Demokratie, Diversität und Gleichstellung bis hin zu Nachhaltigkeit und Klima. Diese wurden miteinander verknüpft und anschlussfähige Konzepte wurden vorgeschlagen. Für mich stellen sich nun die Fragen: Wie schaffen wir es Zustimmung dafür zu erhalten und die gesellschaftliche Mehrheit davon zu begeistern? Wie können wir diese Konzepte umsetzen und in die Breite bringen? Besonders in Erinnerung geblieben sind mir das Gespräch mit Igor Levit und der Frage, ob wir noch auf Twitter sein dürfen; der spannende Vortrag von Jutta Allmendinger zum Thema Gleichstellung und das authentische Interview mit Robert Habeck zur Klimawende.” 

 

Unser Fazit – Gemeinsam können wir das schaffen 

Es ist wichtig, dass Wohlfahrtsverbände als relevante Akteurinnen und Akteure zu Zukunftsthemen in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden und dass wir uns mit Menschen aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft vernetzen. Es ist unabdingbar, dass wir uns die Frage stellen, wie wir den öffentlichen und digitalen Raum und somit eine lebenswerte Zukunft gestalten können. Wir müssen immer wieder darüber ins Gespräch kommen, unsere Kompetenzen ausbauen und Konzepte, Normen und Werte gemeinsam erarbeiten. Dabei sollten wir uns immer wieder fragen, wie wir alle dabei mitnehmen können. Es ist noch viel zu tun. Gemeinsam können wir das schaffen.  

Gestalten Sie mit 

Die interaktive Landkarte “DRK-Digital: Der Projektfinder” bietet einen besseren Überblick zu Digitalisierungsprojekten und macht die digitale Transformation im DRK transparenter. Werden Sie ein Teil von etwas Größerem und reichen auch Sie Ihr Projekt ganz einfach über das Online-Formular ein. 

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