Gruppe Jugendlicher auf der Bühne im Theater
Foto: Elisa Osoria

Integration: mehr Erfolge teilen!

Am 18.12. wird wieder weltweit der Internationale Tag der Migranten und Migrantinnen begangen. Vor 20 Jahren von der UN ausgerufen, dient dieser Tag dazu, auf das stetig wichtiger werdende Thema Migration aufmerksam zu machen und die Bedarfe von migrierenden Menschen hervorzuheben. Anlass genug, um eine entscheidende Facette dieses Themenkomplexes zu beleuchten: Integration.

Wie können zugewanderte Menschen erfolgreich an der Aufnahmegesellschaft partizipieren? Wie kann sichergestellt werden, dass alle – sowohl die Migrierenden als auch die Bevölkerung der aufnehmenden Länder – Migration als etwas Positives bewerten? Diese Fragen beschäftigen Deutschland schon seit Langem – nicht erst im Zuge der hohen Flüchtlingszahlen von 2015/16.

Rezepte für Integration

Es gibt nicht den einen Königsweg zu gelungener Integration. Es lassen sich aber einige Schlüsselfaktoren benennen, die eine erfolgreiche Integration fördern können: zum Beispiel Erwerb der Sprache, Zugang zu Arbeit und Bildung, Wertediskurs/Wertekommunikation, klare Perspektiven beim Aufenthaltsstatus, Begegnungsmöglichkeiten… Diese sind aber erst einmal abstrakte „Zutaten“, die immer anhand von konkreten „Rezepten“ mit Angeboten und Initiativen ausgestaltet und angewandt werden müssen. Besonders effektiv sind diese „Rezepte“, wenn sie angepasst sind an lokale Gegebenheiten, aufbauend auf den Ressourcen und Stärken vor Ort.  

Tue Gutes und rede darüber!

Was für das Gelingen von Integration auch nicht zu vernachlässigen ist: die Maxime „tue Gutes und rede darüber!“ Denn leider ist die gesellschaftliche Erzählung über Integration noch allzu oft geprägt durch einen verallgemeinernden Pessimismus. Erfolge und positive Beispiele sind in dieser Erzählung weniger präsent oder gehen leicht unter. Aber gerade die ganz konkreten Initiativen und Geschichten, die erprobten „Rezepte“ zeigen, dass Integration gelingen kann. Und diese können auch dazu beitragen Vorurteile abzubauen und die Erzählung über Integration voranzubringen, von der Frage ob Integration möglich ist zur Frage wie.

Theaterprojekte und Kletterpartien

Das DRK ist schon lange in der Unterstützung von Zugewanderten und Geflüchteten aktiv und hat somit ganz eigene Erfahrungen über dieses Wie der Integration gesammelt. Mit Angeboten für Migrationsberatung (auch in online-Form) oder Arbeitsmarktintegration beispielsweise trägt das DRK täglich zur Integration bei.

Viele interessante Beispiele, wie Integration ganz konkret vor Ort ausgestaltet werden kann, sind auch im Bericht zum DRK-Förderprogramm Flüchtlingshilfe 2016-18 zu finden. So etwa das Theaterprojekt des DRK Ortsvereins Dreis-Tiefenbach, bei dem sich junge Geflüchtete und Menschen aus der Region kreativ mit den Themen Flucht, Migration und kulturelle Vielfalt auseinandergesetzt haben. Oder die Initiative des DRK Kreisverbandes Bitburg-Prüm, in einer sehr ländlichen Region integrative Angebote und Begegnungsmöglichkeiten zu schaffen, zum Beispiel mit gemeinsamen Kletterausflügen.

Gruppe Menschen vor Kletterwand
Foto: privat/Volksmund

Integration als Lernprozess

Dabei schließt eine positive Berichterstattung über Integration nicht das Benennen von damit verbundenen Herausforderungen aus. Letztendlich ist Integration ein Lernprozess, nicht nur für die Zugewanderten, sondern auch für die aufnehmende Gesellschaft. Aus Berichterstattung über bestehende Integrationsinitiativen (einschließlich deren Herausforderungen) kann gelernt werden, welche Ansätze gut funktioniert haben, und welche nicht – um dann je nach Notwendigkeit diese Ansätze anzupassen und weiter zu verbessern.

Im Sinne dieses gesellschaftlichen Lernprozesses also der Aufruf, der nicht nur am 18.12. gelten soll: Integration angehen – Erfolge teilen – und die Erzählung ändern!