Ziel des diesjährigen DRK-Wohlfahrtskongresses war es, gemeinsam Ideen für die Zukunft des sozialen Sektors und des Deutschen Roten Kreuzes zu entwickeln. Wir haben als Themenbereich Sozialen Innovationen und Digitalisierung diverse Formate mitgestaltet und können jetzt laut über die Inhalte und Ergebnisse nachdenken.
Innovative Stand-Tisch-Gespräche
Für beide Tage des Kongresses hatten wir in der Open-Space-Area einen Stand, um mit den Kolleginnen und Kollegen ins Gespräch zu kommen. Die Teilnehmenden konnten einige unserer Produkte direkt ausprobieren. Eltern haben z. B. den DRK Digital-Check Kita ausgefüllt, Projektleitungen neue innovative Projekte auf unseren Projektfinder “DRK-Digital” eingetragen oder sich von Methoden aus unserem Methodenbaukasten inspirieren lassen. Zusätzlich hatten wir auch Standprogramm, wo u. a. unsere Kollegin vom DRK Elterncampus offene Fragen beantwortete. Wir haben aber auch den Prototypen der Werte-Retrospektive [hier die PDF verlinkt] aus der DRK Social Innovation Community getestet.
Mit Daten mehr Bewegen (Beate Rottkemper und Jasmin Rocha)
Wir haben in unserer Daten-Session mit Expertinnen und Experten aus ganz unterschiedlichen Kontexten diskutiert und die Möglichkeiten zur Umsetzung von guten Datenprojekten eruiert. Dabei wurde von Tim Winkelsett (Save the Children e.V.) und von Stephan Groschwitz (BMSFSJ) das Aufbrechen der Datensilos angesprochen. Pegah Maham (Stiftung Neue Verantwortung) hat die Relevanz von erfolgreichen Pilotprojekten hervorgehoben, um den Mehrwert des Themas aufzuzeigen und daran erinnert, kleinschrittig vorzugehen. Carsten Große Starmann (Bertelsmann Stiftung) hat die Notwendigkeit einer guten Datenbasis betont, Wolfgang Schmitt (Diakonie) hat über die Herausforderungen bei der Kommunikation von Daten gesprochen und Georg Förster (iRights Lab) hat dafür geworben, dass wir weniger fragen, ob wir die Daten, die wir haben, auswerten dürfen und mehr, ob wir die Möglichkeiten der Datenanalyse nicht viel mehr nutzen müssten. Anschließend haben wir zu verschiedenen Fragestellungen mit den Gästen diskutiert und es wurde das ein oder andere Pilotprojekt geplant.
Das Onlinezugangsgesetz (Anna Heindorf)
In unserem Update-Workshop zum Onlinezugangsgesetz hat unsere Koordinatorin Anna Heindorf über den aktuellen Stand der Dinge rund um die Sozialplattform, Kita-Platz-Anmeldung und unsere Rolle als DRK informiert. Unter den Teilnehmenden wurden insbesondere Fragen zur Online-Beratung diskutiert: Wie werden die Leistungen im Vergleich zu klassischen Beratungsleistungen finanziert? Wie sieht es mit dem Territorialprinzip der kommunalen Finanzierung im digitalen Raum aus? Wie stellen wir sicher, all jene, ohne hinreichende digitale Kompetenzen, auf dem digitalen Weg zu begleiten – oder bleiben wir bei dieser Gruppe analog? Da sich vieles in der Entwicklung befindet, haben wir noch nicht auf alles eine Antwort, zugleich ist aber auch das Nachfolgegesetz hier zentral, um beispielsweise finanzielle Fragen endlich zu klären.
Netzwerke als Innovationstreiber (Jennifer Geiser)
In unserer Session haben wir das Netzwerk Digitale Wohlfahrt und die Social Innovation Community vorgestellt und einen Blick darauf geworfen, wie durch die Netzwerke Innovation für den Verband geschaffen wird. Anschließend ging es in die Gruppenphase: Wo benötigt es noch mehr Vernetzung und Wissenstransfer? Themen reichten von der politischen Interessenvertretung über das Personalwesen bis hin zu Unterkünften für Geflüchtete. Bemerkenswert fanden wir das breite Interesse an Netzwerken und dass es auf Anhieb Ideen gab, wo es noch Potenzial für Austausch gibt. Auch im Workshop selbst wurde wieder deutlich, wie wenig wir eigentlich voneinander wissen. Außerdem gab es eine angeregte Diskussion darüber, welche Art von Innovationen in den bestehenden Strukturen des DRK hervorgebracht werden kann und welche eher aus Communities kommen muss. Es war ein gutes Gefühl, so viel Resonanz aus dem Verband zu erfahren!
Digitale Teilhabe in der Praxis (Anna Heindorf und Gisela Wedler)
Der Workshop begann vom Ausgangspunkt “Digitale Teilhabe ist auch Soziale Teilhabe” - von hier haben wir unsere Definition des Konzeptes vorgestellt: Zugang – Nutzen – Gestaltung, drei Ebenen, die stets von den Faktoren “Ressourcen” und “Kompetenzen” begleitet werden. Wir illustrierten dies anhand von praktischen Beispielen wie dem DRK Elterncampus und machten unsere politischen Forderungen in diesem Kontext deutlich. Es entstand eine kritische Debatte zum Thema, u. a. um die Frage, ob dieses Thema noch in 15 Jahren Relevanz haben wird.
Weitere spannende Workshops rund um Innovationen und Digitalisierung waren:
- DRK-Kindertageseinreichungen, wie digital soll es sein?
- Algorithmen fürs Gemeinwohl: Kita-Platzvergabe
- Zukunft der Daseinsvorsorge
- Wohlfahrt 2039
- Digitalisierung und Herausforderungen für Geflüchtete
- Wohlfahrtsarbeit mit KI
- Zentrale Plattformen im DRK: zukunftsfähiger Ansatz
Weitere Eindrücke und Schlussworte
Unser Bereichsleiter, Dr. Joß Steinke, hat seine Eindrücke ebenfalls festgehalten und eindeutig den Mut zur Debatte betont. Der Kongress lässt uns weiter nach vorne gehen, neuen Herausforderungen stellen und diese gemeinsam anzupacken – wir haben es selbst in der Hand. Dieser Perspektive können wir uns anschließen und als Einheit, die einen Teil des Wandels proaktiv mitgestaltet, blicken wir mit Zuversicht auf die kommenden Jahre. Das Interesse der Teilnehmenden des Kongresses sowie im Verband allgemein an unseren Themen zeigt uns weiterhin, dass soziale Innovationen und die Digitalisierung unseres Verbandes aktiv weitergehen werden.
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Danke für zwei wunderbare Kongresstage, eure Kolleginnen und Kollegen des Themenbereichs Soziale Innovationen und Digitalisierung