Eine ernsthafte Bedrohung
Der soziale Sektor spielt eine zentrale Rolle im gesellschaftlichen Zusammenhalt und ist insbesondere in Krisenzeiten von großer Bedeutung. Was dabei nicht neu ist: Der anhaltende Arbeitskräftemangel stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Qualität und Verfügbarkeit genau dieser sozialen Dienste dar. Teilweise ist dies schon jetzt stark spürbar, wenn offene Stellen lange nicht nachbesetzt werden können. Für diejenigen, die in den Einrichtungen arbeiten, steigt der Druck und auch die Überstunden.
"Die Corona-Pandemie hat die Bedeutung eines funktionierenden und gut ausgestatteten Gesundheits- und Sozialsystems deutlich gemacht", sagt Gerda Hasselfeldt. "Allerdings hat sie auch die Strukturen und die Mitarbeitenden an ihre Grenzen gebracht. Nachhaltige Investitionen und gesellschaftliche Wertschätzung bleiben jedoch Mangelware."
Die Sicht der Arbeitskräfte
Es ist von größter Bedeutung, dass die Politik die Vielschichtigkeit der Probleme versteht und Lösungsansätze kennt, die bereits an der Basis erprobt werden. Gleichzeitig droht ein Notstand, der nur durch einen integrierten Ansatz und eine Kraftanstrengung auf allen Ebenen gelindert werden kann.
"Es ist mir wichtig, vor Ort von den Fachkräften zu lernen und zu erfahren, was sie bewegt und wie sie die Zukunft sehen", betont die DRK-Präsidentin
Denn die EINE Lösung gibt es nicht. Vielmehr ist es ein bunter Mix aus unterschiedlichen Maßnahmen, die gut ineinandergreifen müssen. Im Fokus sollte dabei weiterhin das Alleinstellungsmerkmal der gesundheitsbezogenen und sozialen Berufe stehen: Das soziale Miteinander und die Arbeit mit den Menschen. Hier kann keine Branche so überzeugen, wie der soziale Sektor.
Frau Hasselfeldt unterstreicht, dass die Kommunikation der Erkenntnisse und Forderungen an die Politik ein wichtiger Teil ihrer Aufgabe ist, denn "Applaus ist nicht genug", wie auch das Motto der Reise deutlich macht.