Zwei Jahre sind eine lange Zeit und Vieles hat sich seit der Gründung der [sic] geändert: Die Community besteht mittlerweile aus über 150 Mitgliedern und wächst stetig weiter, neue Themen beschäftigen uns in unserem Arbeitsalltag und in der Zusammenarbeit. Genau der richtige Moment also, um zu überprüfen, ob das, was wir als Community machen und wie wir dabei vorgehen, noch passt. Deshalb haben wir zum Start des Barcamps die Ergebnisse der Mitgliederbefragung angeschaut. In der Umfrage ging es unter anderem um die Zusammenarbeit, die Formate –wie Lunch Sharing, Barcamp und [sic]-Kaffee –sowie die Gründe und Hindernisse für die Beteiligung in der [sic]. Unsere Vorgehensweise, Erkenntnisse und nächsten Schritte werden wir in einem Folgeblogbeitrag vorstellen.
Aspekte, die in der Umfrage als besonders hilfreich an den bestehenden Formaten genannt wurden, waren die Vernetzung, das Lernen von- und miteinander sowie die Arbeit an konkreten Themen und Projekten. Genau darum ging es auch im Barcamp, sodass wir mehrere Sessions für die Arbeit an unseren Themen und Projekten reserviert hatten. Welche Themen das gewesen sind und welche Erkenntnisse wir daraus mitgenommen haben, beschreiben die Sessiongebenden oder Teilnehmenden im Folgenden.
Screenshot der [sic]-Mitgliederbefragung // DRK
AGILES ARBEITEN – Bedeutung und Anwendung im DRK
Inka Neumann: Wir haben uns über den Begriff Agiles Arbeiten ausgetauscht und festgestellt, dass es sehr individuell verstehbar ist. Eine offizielle Definition bedeutet noch lange nicht, dass jede*r das gleiche darunter versteht und auch nicht, dass Agiles Arbeiten "einfach" angewendet werden kann. Was bedeutet Agiles Arbeiten für dich? Was für das DRK? Was für dein Team? Welche Methoden, Hilfsmittel und Werkzeuge können leicht umgesetzt werden und wo müsste sich das ganze Mindset ändern? Um diese Fragen ausreichend zu bearbeiten, fehlte natürlich die Zeit, dies wollen wir als nächste Schritte angehen. Dabei soll eine Art Checkliste und eine Methodenhilfe für Agiles Arbeiten entstehen. Vielleicht schaffen wir es mit genügend Input von allen, gemeinsam etwas wie den "Digitalcheck" für das Thema Agilität zu entwickeln.
Wie hängen New Work und Agiles Arbeiten zusammen und wie können wir das nutzen? In diesem Zusammenhang haben wir uns auch mit der Gleichberechtigung aller Mitarbeitenden (Homeoffice) beschäftigt und dass es virtuelle Austauschräume braucht. Was bedeutet Agiles Arbeiten für die Gesundheit und für die Teamkultur? Alles drängende Fragen, auf die wir Antworten nur anreißen konnten, die uns aber im weiteren Verlauf helfen werden, zu dem Ziel (Checkliste) zu kommen.
TALENTFÖRDERUNG – Junge Ehrenamtliche im DRK vernetzen
Anna Kose: Warum nennt sich eine Gruppe, die sich mit der Vernetzung von jungen Ehrenamtlichen im DRK beschäftigt „Talentförderung“? Das mag im ersten Moment leicht irreführend wirken. Wenn man sich jedoch das Ziel anschaut, passt es gut. Die Projektgruppe möchte junge Ehrenamtliche aus dem gesamten Verband – also Personen, die lokal einen wertvollen Beitrag zur Arbeit des DRK leisten – in Peer-to-Peer-Gruppen miteinander vernetzen, um ihnen ein Unterstützungsnetzwerk an die Hand zu geben und sie so in ihrer Tätigkeit zu fördern.
In der Session stand der erste Prototyp für die Ansprache der jungen Ehrenamtlichen und die Vernetzung im Mittelpunkt. Vor allem folgende Fragen haben uns dabei beschäftigt:
Wie erreicht man die Gruppe „Junge Ehrenamtliche“? Welche Formate und Kanäle sind geeignet?
Welche Methoden kann man nutzen, um einen Peer-Austausch anzuregen?
Wie kann man (zumindest anfangs) einen thematischen Rahmen schaffen, ohne zu viel vorzugeben?
In einem gemeinsamen Brainstorming haben wir Antworten auf diese Fragen gesucht. Dabei waren vor allem die Beteiligung und Rückmeldung der Zielgruppe von Anfang an sowie der Austausch mit Aktiven im Bereich Ehrenamt über ihre Formate und Kommunikationskanäle wichtige Ansätze. Als nächste Schritt will die Projektgruppe den Prototypen auch mit Feedback der Zielgruppe schärfen, erste Ideen für das Einteilen in Tandems sammeln und mögliche thematische Inhalte vorbereiten.
WERTE-RETRO – Die DRK-Werte im eigenen Team leben
Julius Falk: Bisher haben wir in der Projektgruppe Thesen und Reflexionsfragen zu den 7 DRK-Grundsätzen gesammelt und in einem ersten Test in Bremen ausprobiert. Die Mechanik mit Aussagen und Reflexionsfragen hat gut funktioniert, die Reflexionsfragen selbst waren aber nicht immer relevant. Für das Testteam war die „Was“-Ebene interessanter: Inwiefern spiegeln sich die Grundsätze in dem Ergebnis unserer Arbeit wider? Auch ein erster digitaler Prototyp der Werte-Retrospektive ist erstellt worden.
Als nächste Schritte wird die Projektgruppe auch auf Grundlage des Feedbacks in der Session die Reflexionsfragen mit weiteren Teams testen und auch die „Was“-Ebene aufnehmen, um nicht nur Team-Zusammenarbeit im Zusammenhang mit den Grundsätzen, sondern auch die Ergebnisse der Arbeit zu betrachten. Es soll ein Ablauf erstellt werden, der Teams bei der Nutzung der Werte-Retro in Teamklausuren oder anderen Tagungen unterstützt. Auch die Frage, ob es sich um Werte oder Grundsätze handelt, soll noch einmal näher beleuchtet werden. Außerdem soll der digitale Prototyp gelauncht werden und das erste gedruckte Kartenset auf dem Wohlfahrtskongress im September präsentiert werden.
TRIADEN – Neues Austauschmodell pilotieren
Jennifer Geiser: In dieser Session haben wir uns mit einer neuen Format-Idee für die Social Innovation Community auseinandergesetzt: dem Triaden-Modell. Die Idee ist, dass alle Mitglieder der [sic] in Dreiergruppen eingeteilt werden, die sich dann selbstorganisiert zusammenfinden und je nach Bedarf miteinander austauschen. Damit soll eine engere Verwobenheit innerhalb der Community angestrebt und der persönliche Austausch untereinander angeregt werden. Darüber hinaus erleichtern die Triaden neuen Mitgliedern den Einstieg. In der Session haben wir die ersten Gedanken zusammengefasst und diskutiert – etwa dazu, wie die Triaden zusammengestellt und organisiert werden sollen oder ob es eine Art Begleitprogramm oder Leitfragen geben sollte. Vor der Sommerpause soll eine Testphase mit interessierten [sic]-Mitgliedern gestartet werden. Wenn diese erfolgreich verläuft, wollen wir das Format ausweiten. Im nächsten Schritt arbeiten wir ein Konzept für das Triaden-Modell aus.
DATA SCIENCE – Wie können wir unsere vorhandenen Daten besser nutzen?
Beate Rottkemper: Wir haben berichtet, was im letzten Jahr in der Data Science-Gruppe passiert ist, unter anderem haben wir kurz vom Hackathon berichtet, an dem wir mit einer Challenge teilgenommen haben. Anschließend haben wir über mögliche neue Projekte gesprochen und uns intensiv mit der Gewinnung und dem Halten von Fördermitgliedern beschäftigt. Hier scheint es im Verband große Unterschiede zu geben und es könnte spannend sein, wie verschiedene Gliederungen voneinander lernen können. Dabei handelt es sich nicht (nur) um ein Datenprojekt, sondern es kann auch ein praktischer Erfahrungsaustausch zielführend sein. Aber auch die Auswertung von Daten zur Bevölkerungsstruktur kann evtl. helfen, unterschiedliche Dynamiken besser zu verstehen.
Rauchende Köpfe und strahlende Gesichter
Bei den vielen Themen und intensiven Überlegungen kann an einem Freitagnachmittag schon einmal der Kopf rauchen. Trotzdem ist der Austausch und die gemeinsame Arbeit für alle DRKler*innen motivierend und die Barcamps ein wichtiges Format für uns als Community. Wir haben dazu zwei Teilnehmende um eine kurze Zusammenfassung gebeten.
Screenshot des Abschlussfeedbacks auf dem Miro-Board // DRK
Alexandra Feinler, LV Baden-Württemberg: „Zwei Jahre [sic] haben wir heute im Barcamp mit einem spannenden Online-Programm gefeiert. Als "neues Mitglied" bin ich begeistert, welche Kreativität zustande kommt, wenn sich die DRK-Family austauscht. Für jede*n war heute was dabei und tolle Projekte wurden angestoßen. Ich freue mich, dass in der [sic] immer wieder Impulse gegeben werden, und wünsche mir, dass diese auch in den Gliederungen (Ortsvereinen, Gruppen usw.) ankommen.“
Nadine Normann, KV Güstrow: „Ich habe das Treffen heute wieder sehr genossen! Nach dem Präsenz-Barcamp im September war dies meine 2. Teilnahme an einem größeren [sic]-Treffen. Wie auch schon beim ersten Mal, war es eine sehr willkommene Abwechslung zum Alltag. Mit so vielen motivierten DRK-lern zusammen zu kommen, die sich über ihr konkretes Aufgabengebiet hinaus interessieren und engagieren, tut gut. Jeder ist bereit, sich kreativ mit seinem ganz unterschiedlichen Wissen verbands- und hierarchieübergreifend einzubringen. Das gibt mir nicht nur Auftrieb für den Arbeitsalltag, sondern ich habe auch die Möglichkeit, eigene Themen und Problemstellungen einzubringen und das Schwarmwissen der Gruppe zu nutzen.“
Du bist an einem der Themen aus dem Barcamp interessiert und möchtest dich gerne in einer der Projektgruppen einbringen? Oder du willstTeil der [sic] werden, um gemeinsam mit anderen engagierten DRKler*innen innovative Ideen und Lösungen für die Herausforderungen unseres Verbandes zu entwickeln? Dann schreib uns gerne formlos an: sic(at)drk(dot)de.
Mehr zur [sic] erfährst du auch auf unserer Seite.