@pixabay

Der Europäische Sozialfonds Plus - 10 Tipps für den ersten Antrag

Der Europäische Sozialfonds Plus (ESF+) ist das wichtigste EU-Förderprogramm für die DRK-Wohlfahrt. Mit seinen verschiedenen Programmen sollen u.a. mehr Chancengerechtigkeit und die Inklusion von benachteiligten Gruppen gewährleitet werden.
Mit Genehmigung des ESF+-Bundesprogramms starten nun zahlreiche ESF-Programme auf Bundes- und Landesebene. Für den Start haben wir 10 nützliche Tipps zusammengetragen.

1. Genügend Zeit einplanen

Gute Projektanträge benötigen Zeit! Planen Sie genug Zeit für die Konzeption Ihres Projektes und das Verfassen des Antrags ein. Berücksichtigen Sie Abstimmungs- und Freigabeprozesse.

2. Prüfen, ob die Förderung für das Vorhaben geeignet ist

ESF-Programme haben oft spezifische Zielsetzungen und Adressatenkreise. Versichern Sie sich, dass Ihr Vorhaben die Zielsetzung und -gruppe erfüllt.

Wenn Sie bereits eine konkrete Idee haben und sich unsicher sind, ob eine bestimmte Förderung dafür geeignet ist, sprechen Sie mit dem Fördergeber. Im direkten Austausch können Sie sicher gehen, dass Ihr Vorhaben den Förderkriterien entspricht.

3. Richtlinie und Auswahlkriterien studieren

Bevor Sie in die detaillierte Projektplanung gehen, lesen Sie aufmerksam die Förderrichtlinie. Was sind die Förderbedingungen? Wie hoch ist der Eigenmittelanteil und wie kann er eingebracht wer-den? Werden Kooperationspartner zur Projektimplementierung vorausgesetzt?

Mit der Förderrichtlinie und den jeweiligen Dokumenten für einen Förderaufruf, werden auch immer die Auswahlkriterien veröffentlicht. Hieraus lässt sich erkennen, welche Aspekte bei der Bewertung des Projektantrags besonders wichtig sind. Achten Sie auf die zu vergebenden Punkte in der Be-wertung! 

4. Realistischen Ziele und umsetzbaren Zeitplan formulieren

Seien Sie realistisch, wenn es um Reichweite und Zielsetzung Ihres Projekts geht! Unrealistisch hohe Zielsetzungen oder zu enge oder zu volle Zeitpläne werden in der Projektimplementierung ein Problem darstellen.

Richten Sie Ihr Projekt daher nach dem tatsächlich Machbaren aus. Führen Sie vorab Bedarfserhebungen bei der Zielgruppe durch, um die Zielsetzungen und den Projektplan realistisch fassen zu können. Ein Beispiel: Sie wollen ein Trainingsprogramm für Fachkräfte anbieten und wollen 100 Teilnehmende für insgesamt 20 Seminartage gewinnen. Gibt es den entsprechenden Bedarf bei den Fachkräften? Stellen Sie sicher, dass die Zielgruppe für die Dauer der Maßnahme zur Verfügung steht.

5. Leitungsebene früh einbinden

Sie erfahren von einem spannenden Aufruf, auf den Sie sich gern bewerben wollen. Binden Sie Führungskräfte und Entscheidungsträger in Ihrer Organisation ein, bevor Sie in die detaillierte Planung gehen. Klären Sie vor allem zunächst den Bedarf für das Vorhaben, sowie Finanzierungs- und Personalfragen.

6. Projekt an vorhandenen Bedarfen ausrichten

Richten Sie Ihr Projekt nach tatsächlich vorhandenen Bedarfen aus. Führen Sie zunächst eine Bedarfsanalyse durch, auf deren Grundlage Sie Umfang und Art der Projektmaßnahmen ausrichten. Gehen Sie auch in Ihrem Antrag darauf ein, wie Sie die Bedarfe der Zielgruppe bestimmt und wo-ran Sie Projektmaßnahmen ausgerichtet haben. 

7. Angebote des Fördergebers nutzen

Jeder Förderaufruf im ESF+ wird in der Regel von Informations- und Beratungsangeboten der verwaltenden Organisation begleitet. Auch werden begleitende Dokumente wie FAQs oder Auswahlkriterien veröffentlicht. In der Regel finden Sie alle nötigen Informationen auf dem ESF Portal oder dem Förderportal Z-EU-S. Abonnieren Sie die dort angebotenen Newsletter, um frühzeitig über anstehende Aufrufe oder Informationsangebote informiert zu werden.

8. Technischen Problemen früh begegnen

Alle Bundesprogramme des ESF+ werden über das Förderportal Z-EU-S verwaltet. Nehmen Sie die Registrierung und die Bearbeitung der jeweiligen Dokumente frühzeitig vor, um möglichen technischen Problemen zu begegnen und Unterstützung durch den Support-Service erhalten zu können.

9. Kooperationspartner in die Projektplanung miteinbinden

Viele ESF-Programme setzen die Kooperation bspw. mit öffentlichen Einrichtungen voraus. Gehen Sie frühzeitig auf diese zu und binden Sie Ihre Partner in die Projektkonzeption und -planung mit ein, um die Grundlage für eine gelingende Kooperation zu schaffen. Setzen Sie zudem auf langfristige Kooperationen, indem Sie bestehende Partnerschaften durch neue gemeinsame Vor-haben fortsetzen bzw. neue Partnerschaften strategisch aufbauen.

10. Antrag von einer unabhängigen Person gegenlesen lassen

Planen Sie ausreichend Zeit ein, um Ihren Antrag von einer dritten Person, die nicht in das Vorhaben eingebunden ist, gegenlesen zu lassen. Auf diesem Wege können Unklarheiten und konzeptionelle Schwächen des Antrags beseitigt werden.

Dokumente & Links 

ESF Portal 

ESF Plus: 10 Tipps für den ersten Antrag (im PDF Format)