Zum Jahresanfang hatten wir viel vor. Sowohl in unserer ersten Ausgabe 2022 des Newsletters Digitalisierung als auch im Blogbeitrag zum Jahresausblick hatten wir unsere ambitionierten Pläne vorgestellt. Nun wollen wir unsere Erfolge mit euch zusammen feiern und auf unsere gewonnenen Erfahrungen und Herausforderungen in diesem Jahr zurückblicken.
Unsere Highlights
Zu den größten Highlights in diesem Jahr zählen in unserem Team die verschiedenen Erlebnisse, bei denen wir uns mit anderen Menschen innerhalb, aber auch außerhalb des Verbands austauschen konnten. Darunter fallen sowohl Veranstaltungen wie Community-Events im Rahmen der Social Innovation Community und des DRK Tandemprogramms als auch Events wie der Digital Social Summit, die re:publica, der Wohlfahrtskongress und die WOHLFAHRT digital 4 der BAGFW.
So war auch Anna-Lena Koses größtes Highlight in diesem Jahr der Austausch mit Menschen und das Feedback zu unseren Angeboten: "Ich hatte in diesem Jahr viele Berührungspunkte mit verschiedenen Menschen aus unserem Verband: Im DRK Tandemprogramm durfte ich interessierte und engagierte Lernende aus allen Bereichen des DRK kennenlernen und begleiten, in der Social Innovation Community Gestalter und Gestalterinnen, die das DRK noch innovativer machen wollen, im Netzwerk Digitale Wohlfahrt gemeinsam mit Multiplikatoren und Multiplikatorinnen für Digitalisierung aus den Landesverbänden Herausforderungen angehen, als Buddy bei den DRK-Wirkungswochen durfte ich die Entwicklung dreier toller Projekte miterleben sowie in der Organisation des DRK-Wohlfahrtskongresses mit vielfältigen Teilnehmenden und Referierenden in Kontakt treten."
Im Kompetenzzentrum Digitalisierung sehen wir es als Erfolg an, wenn wir die Vernetzung von Menschen untereinander ermöglichen können, sind aber auch selbst dankbar, für die verschiedenen Perspektiven, die wir durch unsere Projektarbeit erhalten und Inspirationen, die wir durch den Austausch mit anderen mitnehmen können. So berichtet Laura Niemeier, die in diesem Jahr die Projekte Digital-Check, Digital-Check Kita und Digitale Schulsozialarbeit betreuen durfte: "Grundsätzlich würde ich sagen, haben meinen Highlights immer etwas mit den Menschen zu tun, mit denen ich zusammenarbeiten durfte und die ich in diesem Kontext kennen gelernt habe. Sowohl innerhalb unseres Teams als auch im Kontext der einzelnen Projekte. Da geht es vor allem um den Perspektivwechsel, über den Tellerrand schauen und fachlichen und wertschätzenden Austausch. Ich würde sagen: Beteiligung der Zielgruppe lohnt sich immer!"
Ein Grund zum Feiern: Unsere Projekte
Wir haben uns zum Jahresanfang die innerverbandliche Vernetzung und den Aufbau von Digital- und Zukunftskompetenzen auf die Fahnen geschrieben. Wir können neben dem Ausbau unserer Netzwerke, stolz den DRK-Digital Projektfinder, die Fortführung des DRK Tandemprogramms und die Weiterentwicklung der DRK-Checks vorzeigen.
Vernetzung
DRK-Digital Projektfinder
Das Netzwerk Digitale Wohlfahrt und das Kompetenzzentrum Digitalisierung planten die Entwicklung einer Innovationslandkarte für das DRK. Dort sollten innovative Projekte aus dem gesamten Verband gesammelt und vorgestellt werden. Daraus ist der DRK-Digital Projektfinder entstanden. Mit seiner Suchfunktion ist er nicht nur benutzerfreundlich, sondern stellt mit einem hinterlegten Kontakt pro Projekt auch die Vernetzung innerhalb des Verbandes in den Vordergrund.
Netzwerk Digitale Wohlfahrt
Das Netzwerk Digitale Wohlfahrt stellte in diesem Jahr ihre Mitglieder vor: Alexandra Feinler aus dem Landesverband Baden-Württemberg, Beate Rottkemper aus dem Bundesverband, Anna Bittner vom DRK-Hausnotruf Sachsen und Sachsen-Anhalt, Bettina Stuffer aus dem
Bayrischen Roten Kreuz und Christian Trost aus dem Landesverband Niedersachsen.
Social Innovation Community
Im informellen DRK-Netzwerk zu sozialen Innovationen und Digitalisierungsthemen, das geprägt ist von Offenheit, Vertrauen und Wertschätzung, gab es in diesem Jahr zwei Netzwerktreffen: die sic#4 und sic#5.
Digital- und Zukunftskompetenzen
DRK Tandemprogramm
Mit unserem Tandemprogramm bieten wir E-Learning-Kurse für die digitale Arbeitswelt, die gemeinsames Lernen, den Aufbau digitaler Kompetenzen und die Vernetzung im Verband ermöglicht. In diesem Jahr gab es zwei erfolgreiche Durchläufe mit insgesamt mehr als 120 Teilnehmenden.
DRK-Checks
In diesem Jahr wurden die zwei Ableger des DRK Digital-Checks weiterentwickelt. Der Digital-Check Kita dient zur Ermittlung des digitalen Reifegrads in Kitas und der Diversitäts-Check zur Messung des Diversitätsgrads in Organisationen.
Was uns sonst noch beschäftigt hat
Eine kleine Gruppe der Social Innovation Community hat zum diesjährigen Hackathon von Data Science for Social Good eine Herausforderung eingereicht. Das Thema Daten wird uns auch im nächsten Jahr begleiten und eine wichtige Rolle spielen.
Im Juni haben uns Camille und Giulio aus dem Innovationsteam des Französischen Roten Kreuzes in Berlin besucht und ihre Erfolgsprojekte Accelerator 21 und Red Social Innovation vorgestellt.
Wir haben die Umfrageergebnisse der IFRC zur digitalen Transformation und Corona für uns und das DRK eingeordnet.
Wir haben uns mit der Sozialen Digitalpolitik auseinandergesetzt.
Passend zum Motto des Wohlfahrtskongresses 2022 haben wir uns mit zwei Verfahren der Zukunftsforschung auseinandergesetzt und eines davon sogar mit Freude bei unserem Teammeeting im November getestet.
Unsere Lowlights
Einige aus unserem Team bereuen es in diesem Jahr vor allem nicht genug auf sich selbst geachtet, zu viele Projekte gleichzeitig betreut und nicht oft genug "Nein" gesagt zu haben. So entsteht das Gefühl nicht allen Projekten gleichzeitig und sich selbst gerecht zu werden. Es gibt so viele spannende Themen und Aufgaben, zwischen denen wir uns entscheiden müssen. Dabei bleibt manchmal zu wenig Zeit für die Dinge, die wir gerne öfter tun würden.
Wir scheitern immer wieder an bürokratischen Prozessen und langen Abstimmungswegen und auch bei der Abstimmung mit Dienstleisterinnen und Dienstleistern ist es zu einigen Missverständnissen gekommen, die uns Zeit gekostet haben.
Leider kann es auch mal vorkommen, dass Fortbildungen oder Veranstaltungen ausfallen. Nicht wegen Corona, sondern weil es generell schwierig ist, Teilnehmende für Veranstaltungen zu gewinnen, da Zeit bei unseren Kolleginnen und Kollegen wegen der vielen Aufgaben sehr knapp ist. Wir fragen uns wie wir als Verband gemeinsam wachsen und lernen können angesichts geringer werdender Ressourcen und immer wieder auftretender dringender Herausforderungen, die Menschen betreffen und somit die ganze Aufmerksamkeit fordern.
Was lernen wir daraus?
Unsere Formate müssen deutlich mehr nach den Ressourcen unserer Zielgruppe, den Ehren- und Hauptamtlichen im DRK, ausgerichtet sein. Und auch wir sollten uns selbstkritisch reflektieren und uns noch stärker fragen, wie wir unsere Ressourcen einteilen müssen und einsetzen wollen, um uns am Ende mit dem, was wir geleistet haben auch wohlzufühlen. Wir sollten auf unsere Bedürfnisse achten und früh genug kommunizieren, wenn Aufgaben zu viel werden. Dann kann man gemeinsam überlegen, was Priorität hat und was pausiert werden kann und muss. Oder welche Zusatzaufgaben vielleicht auch ganz gestrichen werden können.
Das nehmen wir für uns mit
Unsere Gesellschaft steht gerade jetzt vor gewaltigen Herausforderungen, weshalb die beeindruckende Arbeit der Wohlfahrtsverbände relevanter denn je ist. Trotzdem darf das DRK als großer Wohlfahrtsverband in seiner organisationalen Entwicklung nicht stehen bleiben, um auch in Zukunft für Herausforderungen gut gewappnet zu sein. Gerade im Kontext der Digitalisierung brauchen wir im DRK einen Aushandlungsprozess, der von unten nach oben geführt werden muss und bei dem viele Menschen in der Lage sind diese Prozesse mitzugestalten. Deshalb wollen wir im nächsten Jahr noch mehr Menschen dazu ermutigen den Gestaltungsspielraum unserer Angebote zu nutzen und noch praxisnaher und niedrigschwelliger in der Gestaltung unserer Angebote sein. Wir nehmen für uns mit, dass wir verstärkt sowohl die Bedarfe und Bedürfnisse unserer Kolleginnen und Kollegen im Verband als auch unsere eigenen berücksichtigen wollen.
Vielen Dank an Anna-Lena Kose, Maximilian Kühn, Laura Niemeier, Fabian Hage, Jennifer Geiser und Marion Doßner für den wertvollen Input und die Unterstützung für diesen Jahresrückblick.
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