Foto K. Puche

Wir im DRK machen Wohlfahrt und können auch Krise - der Verband macht sich auf den Weg

Mit Führungskräften des Verbands haben wir am 23. September 2020 in Berlin auf die letzten Monate zurückgeschaut und gemeinsam neue Wege für die Zukunft diskutiert. Im Mittelpunkt der Tagung #ZukunftWohlfahrt stand zunächst ein Vortrag des Staatssekretärs im Bundesarbeitsministerium (BMAS) Dr. Rolf Schmachtenberg.

Gemeinsam hat er mit uns auf die heiße Phase im Frühjahr und die Wirkung des Sozialdienstleister-Einsatzgesetzes (SodEG) geschaut. Das SodEG hat – das zeigen Daten des BMAS – direkt die unverzichtbare soziale Infrastruktur gestützt. Es war und ist ein wichtiger Auffangtatbestand dort, wo vor Ort keine individuellen Verträge geschlossen wurden. Das Gesetz ist darüber hinaus ein deutliches und wichtiges Signal der Bundesregierung, dass sie hinter den sozialen Diensten steht. Die Ausführungen des Staatssekretärs decken sich im Kern mit den Ergebnissen der Umfrage im DRK.

Klar ist, dass das SodEG mit dem 31. Dezember 2020 ausläuft. Eine Verlängerung wird es nicht geben. Wir hatten Gelegenheit, die Sorgen über den Weiterbetrieb vieler Leistungen, beispielsweise der Jugendhilfe oder der Behindertenhilfe, direkt an den Staatssekretär zu adressieren. Direkte Lösungen für die kommenden Jahre gibt es noch nicht, aber wir wissen das BMAS an unserer Seite, wenn es nun darum geht, die soziale Infrastruktur in den kommenden Jahren zu sichern. Die Tagung war eine gute Gelegenheit, sich einmal zu bedanken, dass das Bundesarbeitsministerium für die Anliegen der Wohlfahrtspflege immer ein offenes Ohr hat und auf allen Ebenen lösungsorientiert agiert. Das war auch in der hektischen Zeit im Frühjahr so, als so viel ungewiss war und die Mitarbeitenden in der Bundesverwaltung unter hohem Druck standen. Das wissen wir sehr zu schätzen.

Was nehmen wir mit?

In den Wochen und Monaten des Lockdowns hatten wir ein Momentum im Verband. Wir konnten viel bewegen und es ist gelungen, die Gliederungen des DRK gut informiert zu halten und wichtige Rückkoppelungen aus der Praxis herzustellen. Wir haben dazugelernt, welche Art von verbandlichem Austausch wir in der politischen Kommunikation dringend benötigen Aus den Erfahrungen haben wir sieben Leitsätze gemeinsam erarbeitet, die wir noch stärker in unserer Arbeit verankern wollen:

Wir im DRK machen Wohlfahrt und können auch Krise. Für eine zielgerichtete politische Kommunikation:

  1. betonen wir die gesellschaftliche Relevanz der Wohlfahrtsarbeit, ihre Auswirkungen und den Mehrwert für die Menschen und das Gemeinwesen;
  2. stärken wir unsere Expertise für die „soziale Lage“;
  3. veranschaulichen wir unsere Inhalte durch Botschaften, Bilder, Storytelling und machen unsere sozialen Angebote erlebbar;
  4. etablieren wir Verfahren für eine verbesserte und evidenzbasierte Kommunikation;
  5. definieren wir gemeinsame Schwerpunktthemen;
  6. planen wir Erhebungen und Abfragen mit zeitlichem Vorlauf, um belastbare Daten und Informationen zu generieren;
  7. richten wir unseren Blick verstärkt auf die gesamtverbandliche Außenkommunikation.   

Das Veranstaltungsformat #ZukunftWohlfahrt

war der Auftakt für ein neues Veranstaltungsformat, das wir in den vergangenen Monaten in den satzungsgemäßen Spitzengremien des DRK abgestimmt haben. Die Teilnehmenden waren sich einig: Wir brauchen eine solche Tagung, die den Verband außerhalb der Gremien bunt und mit all seinen Facetten und Ebenen zusammenbringt, um an größeren, strategischen Themen der Wohlfahrtspflege zu arbeiten. #ZukunftWohlfahrt wird künftig zwei Mal im Jahr stattfinden, die nächsten Themen und Fragestellungen für das kommende Jahr werden wir bald bekannt geben. Wenn Sie hier Anregungen, Wünsche oder Hinweise haben, melden Sie sich gerne.