Ein BarCamp ist eine Netzwerkveranstaltung, eine tolle Gelegenheit, neue Leute kennen zu lernen und frische Ideen zu bekommen. Was bei vielen Veranstaltungen zwischendurch in der Kaffee-Pause geschieht, steht bei einem BarCamp im Mittelpunkt: Der lockere Austausch kreuz und quer zu den üblichen Grenzen wie Hierarchie und Zuständigkeit.
Vor dem BarCamp
Im Grunde geht das Vernetzen auf einem BarCamp schon vor der eigentlichen Veranstaltung los. Meistens gibt es einen ›Hashtag‹ – beim Cross Media Day 2019 in Düsseldorf ist das #cmd19 – unter dem schon der eine oder die andere vor dem großen Tag twittert. Hier kann man ganz einfach nachschauen, wer wohl mit dabei ist, und erste digitale Kontakte knüpfen. Und nicht nur auf Twitter! Auch in anderen sozialen Netzwerken kann man nach Hashtags suchen (z.B. bei Instagram oder LinkedIn).
Da unter den Hashtags manchmal auch Themen auftauchen, die mit dem BarCamp der Wahl gar nichts zu tun haben, ist es ratsam, auch beim ›offiziellen Kanal‹ vorbeizuschauen – für den Cross Media Day ist das @XMediaDay. Hier gibt es verlässliche Infos aus erster Hand sowie Likes, Retweets und Kommentare, die wiederum zeigen, wer so alles mit von der Partie ist.
Auftakt zum BarCamp
Ein BarCamp beginnt in der Regel nicht all zu früh – beim Cross Media Day starten wir im 10 Uhr. Ein bisschen früher da zu sein, lohnt sich aber. Bei einem Kaffee und kleinen Snacks lässt sich schließlich besonders gut in den Netzwerk-Tag starten. Ein Schwatz hier, ein Hallo dort und schon ist man warm für das BarCamp.
Der eigentliche Startschuss fällt dann in der großen Runde mit allen Teilnehmenden. Nach einer ganz kurzen Begrüßung durch den Gastgeber oder die Gastgeberin übernimmt die Moderation des Tages und führt kurz in das Format ein. Ganz wesentlich die ›Rules of BarCamp‹:
- »Keine Zuschauer« – Das BarCamp seid ihr!
- »Geplant ungeplant« – Ihr wisst nur noch nicht, dass ihr eine Session anbieten werdet.
- »Law of two feet« – Session wechseln erwünscht, wenn ihr nichts beitragen könnt.
- »Nur Mut!« – Traut euch! Stellt Fragen, diskutiert mit und sprecht andere Leute an.
- »Spread the Word« – Sprecht und twittert über das BarCamp.
Und auch dieser ›Slot‹ – so werden bei BarCamps die einzelnen Einheiten genannt – ist ganz auf’s Netzwerken ausgerichtet. Bei der Vorstellungsrunde, bei der alle Teilnehmenden nacheinander ihren Namen, ihren Heimatort und drei Interessenschwerpunkte (als Hashtags) nennen, bekommt man ein gutes Gefühl dafür, welche Schwerpunkte an diesem Tag wohl eine Rolle spielen.
Noch konkreter wird es dann bei der ›Sessionplanung‹. Hier stellen Teilnehmende Themen vor, die sie in den 45-minütigen ›Slots‹ gern besprechen möchten. Beim Cross Media Day lagen die Schwerpunkte dabei bislang auf Fragen zur Nutzung von Social Media, Möglichkeiten und Grenzen digitaler Technologie im Einsatz und allerlei Innovativem im DRK.
Während des BarCamps
Nach dem Auftakt zum BarCamp wird der Session-Plan an einem zentralen Ort gut sichtbar aufgestellt und es kann losgehen. In den unterschiedlichen Session-Räumen – in der Regel sind das vier bis fünf, manchmal auch mehr – starten die Vorträge, Diskussionsrunden und Mini-Workshops – »Geplant ungeplant«. Alles ist erlaubt! Bei manchen BarCamps begegnen einem sogar Joga-Sessions, Meditationsrunden und Impro-Theater.
Viele, die das erste Mal auf ein BarCamp gehen, trauen sich nicht so recht, eine eigene Session anzubieten. »Was habe ich denn schon zu erzählen, was die Leute noch nicht wissen?« Dabei geht es bei einem BarCamp gar nicht vordergründig um exklusives Wissen oder detaillierte fachliche Informationen. Es geht um den Austausch, um das Netzwerken und um die Diskussion miteinander. Das geht am besten, wenn man selber eine Session anbietet, funktioniert aber auch, wenn man sich einfach aktiv einbringt. Also: »Nur Mut!«
Ansonsten gilt natürlich »Law oft wo feet«! Auf einem BarCamp wechselt man den ganzen Tag in schöner Regelmäßigkeit von Session zu Session und von Kaffee-Gespräch zu Kaffee-Gespräch. Für jene, die sich an die Regel »Keine Zuschauer!« halten, vergeht der Tag wie im Flug. Sicher: Die Eindrücke sind zahlreich und die Akkus am Abend entsprechend leer – aber das ist ja auch bei ›normalen‹ Konferenzen nicht anders.
Apropos ›Akku‹! Nicht alle, die gern dabei gewesen wären, können dabei sein. Die Teilnehmenden-Zahl ist begrenzt und beim BarCamp selbst laufen vier bis fünf Sessions parallel. Und: Weil es bei einem BarCamp eben keine Zuschauer gibt, gibt es auch kein Protokoll. Besser gesagt: Die Protokollantinnen und Protokollanten sind die Teilnehmenden selbst. Ganz getreu dem »Spread the word!« berichten sie live über interessante Einblicke und Diskussionsergebnisse auf Twitter oder anderswo – am besten öffentlich und mit dem Hashtag des Tages.
Nach dem BarCamp
Nach den Sessions – meist gibt es drei bis vier Runden – folgt der Abschluss des Tages. Ein bisschen Feedback zur Veranstaltung, ein paar ermutigende Worte zum ›Transfer‹ in den Arbeitsalltag und schließlich geselliges Beisammensein. Wie am Morgen ist es auch am Abend ratsam, die Gelegenheit zu nutzen, um sich noch schnell via Facebook und LinkedIn oder sonst wo miteinander zu vernetzen, sich gegenseitig zu versprechen, in Kontakt zu bleiben, vor allem aber auf einen tollen gemeinsamen Tag anzustoßen.
Bestenfalls geht man von einem BarCamp mit dem guten Vorsatz nach Hause, das nächste Mal auch wieder mit dabei zu sein. Das ist natürlich schön, denn Widersehen macht Freude. Ein noch besserer Vorsatz ist es, dazu auch noch das »Spread the word!« mitzunehmen und über die Veranstaltung, die Eindrücke und gegebenenfalls die eigene Session zu berichten. Beim Cross Media Day in München haben das schon einige Teilnehmende gemacht und so BarCamp-Neulingen Einblicke präsentiert, die ihnen den Start einfacher machen.