Julia Meuter (Stiftung Bürgermut)

Skalierung durch Transfer - Interview mit Julia Meuter

Am 16. August fand in Kassel die erste Intrapreneurship-Tagung des DRK statt. Neben einem großen Design Thinking Sprint stand unter anderem ein Workshop zu »Skalierung durch Transfer« auf dem Programm. Julia Meuter von der Stiftung Bürgermut leitete den Workshop und blickt zurück auf die Diskussion.

Julia, bei deinem Workshop in Kassel ging es um die Verbreitung guter Ideen und Ansätze im DRK und darüber hinaus. Kannst du einmal kurz zusammenfassen, was genau auf dem Programm stand? Im Rahmen des Workshops haben wir die Grundlagen für die erfolgreiche Skalierung eines Projekts gelegt. Die Teilnehmenden haben verschiedene Transfermodelle kennengelernt, wie etwa die offene Verbreitung oder Social Franchising. Deutlich wurde vor allem, dass es wichtig ist, zu überlegen, welche Standards eingehalten werden müssen und wie dies gewährleistet werden kann. Braucht es Verträge oder »nur« eine enge Zusammenarbeit? Wie kann das notwendige Wissen vermittelt werden? Und noch einige Fragen mehr wurden diskutiert. Im Anschluss haben die Teilnehmenden für ihre eigenen Projekte einmal den sogenannten »Transferkern« definiert, also die Elemente und Prozesse des Projekts, die für die Wirkung essenziell sind und dementsprechend auf jeden Fall weitergegeben werden sollten. Zum Abschluss haben wir anhand des Projektes eines Teilnehmers einen möglichen Transfer durchgespielt. Wie war dein Eindruck von den Diskussionen im Workshop? Gab es spezielle Ah-ha-Momente? Wir waren eine kleinere Gruppe, was sehr schön war, da wir dadurch sehr viel und sehr offen diskutieren konnten. Für mich persönlich war es interessant, mehr über die Strukturen des DRK zu erfahren und gemeinsam mit den Teilnehmenden zu überlegen, welche Vorteile, aber auch welche Herausforderungen diese Strukturen mit sich bringen. Für die Teilnehmenden selber gab es, denke ich, bei der Erarbeitung des Transferkerns einige Ah-ha-Momente. Zum Beispiel als sie erkannten, dass das Projekt nicht 1:1 umgesetzt werden muss. Zum Schluss: Bei der Stiftung Bürgermut beschäftigt ihr euch ja Intensiv mit Ideen-, Wissens- und Projekttransfer. Was habt ihr denn da alles im Programm? Wir unterstützen Organisationen, die ihre guten Ideen verbreiten wollen auf ganz unterschiedliche Weise. So veranstalten wir zum Beispiel regelmäßig openTransfer CAMPs, also sogenannte Barcamps, Veranstaltungen bei denen nicht wir, sondern die Teilnehmenden das Programm entwickeln. Jeder kann eine Fragestellung oder eine Thema einbringen und sein Wissen teilen. Außerdem bieten wir monatliche Webinare an. Eine Stunde lang teilen Praktiker und Expertinnen zu ganz unterschiedlichen Themen ihr Wissen und helfen so anderen gemeinnützigen Organisationen bei ihrer Arbeit. Seit 2016 unterstützen wir zudem zehn Organisationen über mehrere Monate im Rahmen des openTransfer Accelerator bei der Entwicklung ihrer Skalierungsstrategie. Wir beraten Organisationen gerne auch individuell bei ihren Fragestellungen. Liebe Julia, herzlichen Dank!