Symbolfoto Team des DRK bei einer Besprechung

Offene Daten für eine gerechte und transparente Wohlfahrt

In einer zunehmend digitalisierten Gesellschaft nehmen Daten einen immer größeren Stellenwert ein – Publikationen wie der Economist bezeichnen Daten mittlerweile sogar als wertvollste Ressource der Welt. Diese Entwicklung wirft jedoch auch die Frage auf, wer auf diese Daten zugreifen und ihr Potenzial nutzen kann. Die Open Data Bewegung, auf Deutsch offene Daten, beschäftigt sich mit dieser Frage und setzt sich dafür ein, Daten frei zugänglich zu machen, damit alle davon profitieren können.

Wissen: Was sind offene Daten?

Laut der Open Knowledge Foundation müssen Daten drei Kriterien erfüllen, um “offen” zu sein: 

  1. Daten müssen kostenfrei und in einem leicht anpassbaren Format verfügbar sein. Für tabellarische Daten eignet sich hier laut der EU-Kommission vor allem das CSV-Format.
  2. Die Wiederverwendung und Weiterverteilung von Daten muss erlaubt sein, einschließlich dem Zusammenführen mit anderen Datenquellen. Dies entspricht einer CC0 oder CC BY Lizenz für Datensätze.
  3. Alle müssen in der Lage sein, die Daten zu nutzen, wiederzuverwenden und weiterzuverbreiten. Es dürfen keine Ausnahmen hiervon gemacht werden, wie beispielsweise Einschränkungen für nicht-kommerzielle Nutzung oder bestimmte Handlungsfelder.

Wozu offene Daten?

Daten öffentlich zugänglich zu machen, bietet viele entscheidende Vorteile: Offene Daten können evidenzbasierte Endscheidungsprozesse unterstützen, Transparenz in komplexen Prozessen erhöhen oder die Verteilung von Verantwortlichkeiten verdeutlichen. Sie fördern Innovation, indem es Entwicklenden und Forschenden Zugang zu Daten ermöglicht. Sei es in der Privatwirtschaft, in staatlichen Einrichtungen oder in der Wohlfahrtspflege - offene Daten schaffen die Grundlage für neues Wissen und die Verbesserung von bestehenden Angebote. Zum Beispiel nutzen unsere Fachteams in der Katastrophenhilfe offene und gemeinschaftlich generierte Geodaten, um vulnerable Gruppen in Krisensituationen besser zu unterstützen.

Während die öffentliche Verwaltung schon seit einigen Jahren daran arbeitet, ihre Daten zugänglicher zu machen, gewinnt die Bereitstellung von offenen Daten auch für gemeinwohlorientierte Organisationen zunehmend an Relevanz. Projekte wie “Daten für die Gesellschaft” oder der „Datenatalas Zivilgesellschaft“ der Bertelsmann Stiftung machen bereits Datensätze nutzbar und setzen sich für eine transparentere Datenkultur in Deutschland ein. Allerdings genügen offene Daten allein nicht, um das volle Potenzial von Daten wirklich für alle zugänglich zu machen. Um eine breite Nutzung von Daten zu erreichen, müssen wir die Kompetenz im Umgang mit Daten unserer Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen aufbauen und die Infrastruktur für die Datenverarbeitung besser zugänglich machen. Aus diesem Grund setzen externe Projekte wie das “Civic Data Lab” oder die interne Datenakademie des Data Science Hubs, Fortbildungsprogramme für zivilgesellschaftliche Organisationen um.

Offene Daten im DRK – Der Datenkatalog

Offene Daten sind also äußerst nützlich: Sie helfen dabei, Daten auffindbar und zugänglich zu machen, dienen als Inspiration und Grundlage für zahlreiche innovative Projekte und ermöglichen es uns, die Auswirkungen unserer Arbeit zu messen. Sie sind nicht nur praktisch, sondern haben auch eine politische Bedeutung. Durch frei zugängliche Daten können Missstände aufgedeckt und politische Interessen unterstützt werden. So können wir beispielsweise Haushaltskürzungen entgegenstehen, indem wir anhand von Daten nachweisen, wie dringend unsere Angebote benötigt werden. Als einer der Spitzenverbände der freien Wohlfahrt, sieht sich demnach auch das DRK in der Verantwortung, unsere Daten zugänglicher zu machen. Für unseren Verband bedeutet dies vor allem, dass unsere zahlreichen wertvollen Datensätze leichter auffindbar zu machen, damit wir gemeinsam von ihnen profitieren können. Mit der Veröffentlichung des DRK Datenkatalogs gehen wir nun einen entscheidenden Schritt in Richtung einer offenen Datenkultur im DRK. 

Der DRK Datenkatalog ähnelt einem Bibliotheksverzeichnis, in dem Datensätze von Organisationen, Unternehmen oder verschiedener Bereichs gesammelt und transparent beschrieben werden. Er bietet uns die Möglichkeit, die Stärken unseres Wohlfahrtsverbands voll auszuschöpfen: Zum einen ermöglicht der Datenkatalog es uns, einen Überblick über die vielfältigen Wohlfahrtsdaten zu erhalten, die dank unserer föderalen Struktur in ganz Deutschland entstehen. Zum anderen können wir, in dem wir Daten und Erfahrungen miteinander teilen, voneinander lernen und Erkenntnisse nachhaltig zugänglich machen.

Gemeinsam stärker: Teile deine Daten im DRK Datenkatalog

Erfolgreich wachsen kann der DRK Datenkatalog nur dank Datenspenden aus dem Verband. Da es sich im Bereich der Wohlfahrt jedoch meist um sehr sensible Daten handelt, muss sichergestellt werden, dass durch die Veröffentlichung im Datenkatalogs keine Verletzungen des Datenschutzes entstehen. Aus diesem Grund werden die im Datenkatalog enthaltenen Datensätze ausschließlich anhand ihrer Metainformationen beschrieben. Metainformationen oder auch Metadaten sind zusätzliche Informationen über Datensätze, die dazu dienen, diese zu beschreiben, zu organisieren und zu verwalten. Sie umfassen Details wie Datenherkunft, Datentypen, Zeitstempel, und andere relevante Attribute, die bei der effizienten Suche, Nutzung und Interpretation der im Katalog enthaltenen Datensätze helfen. Der Zugang zu einem Datensatz kann direkt über den Datenkatalog erfolgen oder individuell von der im Datenkatalog genannten Ansprechpersonen eingeschränkt sein. Die Verantwortung hierfür obliegt der Partei, die den Datensatz verwaltet oder besitzt. 

Das Sammeln und Beschreiben von Daten im Datenkatalog ermöglicht es uns im DRK, einen ersten Überblick über unsere Daten zu gewinnen, auch wenn sie selbst noch nicht öffentlich verfügbar sind. In der Zukunft können wir auf der Grundlage des Datenkatalogs dann daran arbeiten, unsere Daten für das Gemeinwohl zur Verfügung zu stellen.

Es gibt also wenig Gründe, die Daten aus dem eigenen Arbeitsalltag nicht im Datenkatalog listen zu lassen. Schau doch mal vorbei und mach dir einen eigenen Eindruck vom Datenkatalog. 

Jetzt den Datenkatalog besuchen

Über den Menüpunkt ,,Datensatz einreichen“ kannst du ganz leicht eigene Daten spenden. Danke, dass du uns unterstützt und zu einer offenen Datenkultur im DRK beträgst!

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