
Ein Besuch im Pflegeheim, ein Gespräch mit einer besorgten Tochter, ein koordinierender Anruf: Wer heute im Bereich Pflege arbeitet, spürt sie täglich – die Komplexität menschlicher Bedürfnisse, bürokratischer Strukturen und organisatorischer Grenzen. Mit dem Pilotprojekt CareQuartier Plus zeigt das Deutsche Rote Kreuz, dass sich Pflege auch anders denken lässt: vernetzt, präventiv, digital und menschlich – mit dem Ziel, dass Menschen dort gut leben können, wo sie sich zu Hause fühlen.
Die Herausforderungen im Gesundheits- und Pflegewesen nehmen spürbar zu. Mehr ältere Menschen, mehr Demenzerkrankungen, steigender Fachpersonenmangel – gleichzeitig bleibt ein zentrales Ziel bestehen: möglichst lange selbstbestimmt leben. Genau hier setzt CareQuartier Plus an. Das Projekt schließt Versorgungslücken, die entstehen, wenn ambulante, teilstationäre und stationäre Angebote nebeneinander, aber nicht miteinander agieren.
In enger Abstimmung zwischen Pflege, Therapie, Beratung und Ehrenamt entsteht ein neuartiges „360°-Versorgungsnetzwerk“. Es bietet Unterstützung aus einer Hand – unbürokratisch, abgestimmt und personenzentriert. Neben Pflegeeinrichtungen spielen Nachbarschaft, Angehörige und Ehrenamt eine gleichwertige Rolle.
Das Konzept wird an drei DRK-Standorten modellhaft umgesetzt:
Diese Standorte zeigen, wie aus bestehenden Strukturen lebendige Orte der Begegnung und Versorgung werden können – mit Wirkung weit über die eigene Region hinaus.
Das Projekt stärkt die Lebensqualität älterer und vulnerabler Menschen.
Bis Ende 2027 soll der Ansatz wissenschaftlich ausgewertet und für weitere Regionen anschlussfähig gemacht werden. Schon jetzt interessieren sich mehrere Landesverbände und Stakeholder für das Konzept. Es zeigt, dass Pflege modern, praxisnah und gemeinschaftlich gestaltet werden kann.
Wie „CareQuartier Plus“ entsteht, sich entwickelt und welche Erfahrungen die Teams vor Ort machen, erfahren Sie demnächst hier im Blog.