Menschen stehen und gehen auf einer Fußgängerbrücke über einen Fluss, eine Person sitzt im Rollstuhl, im Hintergrund Bäume und Häuser.
Menschen stehen und gehen auf einer Fußgängerbrücke über einen Fluss, eine Person sitzt im Rollstuhl, im Hintergrund Bäume und Häuser.

Gemeinsam für die Zukunft der Pflege: Das Modellprojekt „CareQuartier Plus°“

Mit Unterstützung des DRK-Generalsekretariats stellen sich der DRK Kreisverband Kaiserslautern-Stadt, der DRK Kreisverband Leipzig-Land und die DRK-Schwesternschaft Westfalen mit dem Modellprojekt „CareQuartier Plus: Zukunftssichere Versorgung durch Innovation, Vernetzung und Öffnung in den Sozialraum“ aktiv den Herausforderungen unserer Zeit.

CareQuartier Plus: Wie das DRK Pflege neu denkt

Ein Besuch im Pflegeheim, ein Gespräch mit einer besorgten Tochter, ein koordinierender Anruf: Wer heute im Bereich Pflege arbeitet, spürt sie täglich – die Komplexität menschlicher Bedürfnisse, bürokratischer Strukturen und organisatorischer Grenzen. Mit dem Pilotprojekt CareQuartier Plus zeigt das Deutsche Rote Kreuz, dass sich Pflege auch anders denken lässt: vernetzt, präventiv, digital und menschlich – mit dem Ziel, dass Menschen dort gut leben können, wo sie sich zu Hause fühlen.

Ein 360°-Ansatz für eine zukunftssichere Pflege

Die Herausforderungen im Gesundheits- und Pflegewesen nehmen spürbar zu. Mehr ältere Menschen, mehr Demenzerkrankungen, steigender Fachpersonenmangel – gleichzeitig bleibt ein zentrales Ziel bestehen: möglichst lange selbstbestimmt leben. Genau hier setzt CareQuartier Plus an. Das Projekt schließt Versorgungslücken, die entstehen, wenn ambulante, teilstationäre und stationäre Angebote nebeneinander, aber nicht miteinander agieren.

In enger Abstimmung zwischen Pflege, Therapie, Beratung und Ehrenamt entsteht ein neuartiges „360°-Versorgungsnetzwerk“. Es bietet Unterstützung aus einer Hand – unbürokratisch, abgestimmt und personenzentriert. Neben Pflegeeinrichtungen spielen Nachbarschaft, Angehörige und Ehrenamt eine gleichwertige Rolle.

Drei Standorte, ein gemeinsames Ziel

Das Konzept wird an drei DRK-Standorten modellhaft umgesetzt:

  • In Münster (DRK-Schwesternschaft Westfalen) entsteht in den Räumen der ehemaligen Tagespflege im Mathildenstift ein Ort für Prävention, Beratung und Bewegung. Seniorinnen und Senioren können dort an Kursen teilnehmen, sich beraten lassen oder mit anderen in den Austausch kommen.
  • In Zwenkau bei Leipzig (Kreisverband Leipzig-Land) verwandelt sich ein traditionelles Pflegeheim in einen Pflegecampus der Zukunft – offen für Tagesgäste, Bewohnerinnen, Angehörige und Ehrenamtliche.
  • In Kaiserslautern (Kreisverband Kaiserslautern-Stadt) arbeiten die ambulante Sozialstation, die stationäre Pflege und die Kinder- und Jugendhilfe Hand in Hand. Durch flexible Personallösungen, ein offenes Austauschformat für alle im Quartier und eine Pflegegästewohnung wird Versorgung jederzeit gewährleistet – sogar in Notfällen.

Diese Standorte zeigen, wie aus bestehenden Strukturen lebendige Orte der Begegnung und Versorgung werden können – mit Wirkung weit über die eigene Region hinaus.

Wirkung, die verbindet

Das Projekt stärkt die Lebensqualität älterer und vulnerabler Menschen.

  • Pflegebedürftige profitieren von individueller Begleitung, Präventionsangeboten und mehr Sicherheit im Alltag.
  • Angehörige werden spürbar entlastet, weil Beratung, Betreuung und Unterstützung koordiniert ablaufen.
  • Mitarbeitende erleben eine neue Form von Zusammenarbeit mit flexibleren Aufgaben, flankiert durch digitale Tools.
  • Kommunen gewinnen verlässliche Netzwerkstrukturen für Quartiersarbeit und Daseinsvorsorge.

Bis Ende 2027 soll der Ansatz wissenschaftlich ausgewertet und für weitere Regionen anschlussfähig gemacht werden. Schon jetzt interessieren sich mehrere Landesverbände und Stakeholder für das Konzept. Es zeigt, dass Pflege modern, praxisnah und gemeinschaftlich gestaltet werden kann.


Mehr erfahren

Wie „CareQuartier Plus“ entsteht, sich entwickelt und welche Erfahrungen die Teams vor Ort machen, erfahren Sie demnächst hier im Blog.