Wirkungslogik-Canvas mit eingefärbten Textfeldern
Das Wirkungslogik-Canvas hilft bei der wirkungsorientierten Projektplanung

Lauter Bäume und trotzdem noch den Wald sehen – Wie plane ich ein Projekt wirkungsorientiert?

Die Anforderungen an die Planung von Projekten sind groß, vieles gilt es schon vorab zu bedenken: Welche Maßnahmen setzen wir im Projekt um? Was brauchen wir, um die Maßnahmen umzusetzen? Wie erkennen wir, ob unsere Maßnahmen wirklich bei der Zielgruppe ankommen? Und viele weitere Fragen. Um hier Orientierung zu bieten, haben wir das „Wirkungslogik-Canvas“ erarbeitet. Was es damit auf sich hat, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.

Startschuss für die Projektplanung

Neben den genannten Fragen kommen noch große Worte wie Zielgruppenorientierung, Zielorientierung und Wirkungsorientierung hinzu. Wie fange ich bei all diesen Anforderungen mit meiner Projektplanung an? Eine erste Idee oder Einschätzung über Bedarfe der Zielgruppe gibt es sicher schon. Doch wie gehe ich jetzt strukturiert vor, um ein Projekt von Anfang an wirkungsorientiert zu planen? Unser Wirkungslogik-Canvas begleitet Sie Schritt für Schritt durch Projektplanung. Welche Methoden Sie während der Arbeit mit dem Canvas nutzen können, erklären wir in unserem Video zum wirkungsorientierten Projektmanagement. Auf unserer Webseite noch weitere Materialien rund um wirkungsorientierte Projekte zur Verfügung.

Das Wirkungslogik-Canvas gibt Orientierung während der Projektplanung

Die Struktur des Wirkungslogik-Canvas leitet Sie durch die Projektentwicklung:

  1. Impact (angestrebte Veränderung auf gesellschaftlicher Ebene): Zuerst bestimmen Sie, an welchem gesellschaftlichen Problem Ihr Projekt ansetzt. Wie sie bei der Problemdefinition vorgehen können, können Sie in einem anderen Blogbeitrag nachlesen. Auf Basis des beschriebenen Problems definieren Sie den gewünschten Impact des Projekts. 
  2. Zielgruppe: Im nächsten Schritt definieren Sie, an welche direkten und indirekten Zielgruppen sich Ihr Projekt richtet. Zudem beschreiben Sie wie Sie die Zielgruppe(n) erreichen wollen. Sie solletn auch eine weitergehende Stakeholderanalyse durchführen: Also welche weiteren Personen oder Personengruppen spielen eine Rolle für das Projekt? (Wie dies in der Praxis aussehen kann, erklären wir in Kürze in zwei neuen Erklärvideos.)
  3. Outcome (angestrebte Veränderung auf Ebene der Zielgruppe): Danach definieren Sie die Outcomes, also die Veränderungen, die Sie bei der Zielgruppe anstreben. Die Outcomes sind damit ein zentrales Element, um die Wirkung des Projektes zu überprüfen. Daher sollten Sie als nächstes überlegen, wie die Erreichung der Outcomes überprüft werden kann. Dies ist wichtig, um das Lernen im Projekt systematisch zu verankern. Darüber hinaus wird so die Passung des Projektes für die Zielgruppe regelmäßig reflektieren. Dieser Prozess dient zugleich dem Wissensaufbau und der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Projektträgers und der Mitarbeitenden. Zu den Grundlagen einer Wirkungsanalyse schauen Sie sich unser Video an!
  4. Outputs: Erst jetzt werden die Outputs, das sind die Aktivitäten und Maßnahmen, die Sie im Projekt durchführen wollen, definiert. Die erfolgreiche Durchführung der Maßnahmen und die Akzeptanz durch die Zielgruppe, sind Voraussetzung dafür, dass Wirkung eintreten kann.
  5. Input: Zuletzt wird der Input definiert. Dies umfasst die Ressourcen (Mitarbeitende, Geld, Materialien und weitere), die Sie benötigen, um das Projekt durchzuführen. Denken Sie daran, Ressourcen für die (externe) Evaluation des Projektes einzuplanen. Als Richtwert sollten idealerweise mindestens 5-10 % des Projektbudgets angesetzt werden.
  6. Überprüfung der Wirkungslogik Um die so aufgebaute Wirkungslogik zu überprüfen, lesen Sie diese von rechts nach links: Erscheint der Zusammenhang Input – Output – Outcome – Impact nachvollziehbar? Sind die Indikatoren, die zur Überprüfung der Outcomes definiert wurden, passend und realistisch erhebbar oder ermittelbar?
  7. Annahmen: Unter den Spalten des Canvas finden Sie jeweils das Kästchen „Annahmen“. Hier werden die impliziten Annahmen, die den Ebenen der Wirkungslogik zugrunde liegen, explizit gemacht. Im untenstehenden Beispiel beschreiben wir exemplarisch die Wirkungslogik für ein Online-Mentoring-Programm. Das Programm zielt darauf jungen Geflüchteten Unterstützung beim Erlernen der deutschen Sprache zu bieten.  Der Definition der Zielgruppe liegt die Annahme zugrunde, dass vor allem junge Geflüchtete durch ein Online-Mentoring erreicht werden können. Die digitale Affinität wird demnach ausschließlich an das Alter der Zielgruppe geknüpft. Diese Annahme kann während des Projektes überprüft werden.

Noch zu theoretisch? Klicken Sie zum Vergrößern auf das untenstehende Bild, hier haben wir das Wirkungslogik-Canvas beispielhaft für Sie ausgefüllt:

Mit Beispiel ausgefülltes Wirkungslogik-Canvas

Los geht’s!

Sie möchten das Canvas zur Planung Ihres Projektes nutzen? Dann können Sie die Vorlage hier herunterladen. Wir beraten Sie auch gerne bei der Arbeit mit dem Canvas. Zudem freuen wir uns über Feedback zu Ihrer Arbeit mit dem Canvas. Schreiben Sie uns eine E-Mail an impact(at)drk(dot)de 

P. S.: Wie Sie für Ihr wirkungsorientiert entwickeltes Projekt einen überzeugenden Förderantrag schreiben können, können Sie in diesem Blogbeitrag nachlesen.