Kreativer Output eines Teilnehmenden im „Demokratielabor“ der DRK-Jahrestagung Jugendsozialarbeit 2019 in Leipzig

Jugendsozialarbeit in digitalen Lebenswelten

„Jugendsozialarbeit digital – Chancen, Herausforderungen, Praxisimpulse“ war das Motto der diesjährigen Jahrestagung der DRK-Jugendsozialarbeit für Fach- und Führungskräfte der Kinder- und Jugendhilfe der DRK-Landes- und Kreisverbände, die vom 08. bis 11. Oktober 2019 in Leipzig stattfand. Da Kinder und Jugendliche heute ganz selbstverständlich in digitalen Lebenswelten aufwachsen, bot die Veranstaltung vielschichtige Einsichten in ein wichtiges und facettenreiches Thema für die DRK-Kinder- und Jugendhilfe.

Kinder und Jugendliche wollen produktiv sein, Spaß haben, Abenteuer erleben, sich informieren, miteinander austauschen und messen. Dazu nutzen sie heute insbesondere soziale Medien. Damit erfüllen sie sich – wie alle vorherigen Kinder- und Jugendgenerationen in analogen Lebenswelten auch – den zeitlos-universellen Wunsch nach Befriedigung eigener (sozialer) Grundbedürfnisse. Vor allem nach Kontakt, sozialer Teilhabe, Anerkennung, Selbstdarstellung und Feedback.         

Risiken von Instagram, WhatsApp, TikTok, Fortnite & Co.

Die Nutzung von Instagram, WhatsApp, TikTok, Snapchat sowie Fortnite & Co. birgt auch Risiken für das Leben von Kindern und Jugendlichen.  Hate Speech, Cybermobbing, Cyber-Grooming, Gamingsucht und Gambling nehmen zu. Ihre Folgen können sich negativ auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen auswirken und pathologische Formen annehmen, die sich in der neuen Diagnose wie der Internet Gaming Disorder(IGD) widerspiegeln.Damit gemeint ist einedurch das Spielen von Internetspielen bedingte Störung, die in diesem Jahr von der Weltgesundheits- organisation (WHO) in die elfte Version der Internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD-11) aufgenommen wurde und im Jahr 2022 in Kraft treten wird. Sie äußert sich unter anderem in Form von gedanklicher Vereinnahmung, Kontrollverlusten und Entzugserscheinungen und kann zu schwerwiegenden psychischen, gesundheitlichen, sozialen und finanziellen Problemen führen. 

Pädagogische Fachkräfte brauchen Medienkompetenz

Kinder und Jugendliche brauchen medienkompetente Erwachsene (Eltern, Lehrerinnen und Lehrer, pädagogische Fachkräfte), die sie präventiv für einen verantwortungsvollen Umgang mit Medien und eine kritische Reflexion von Medieninhalten sensibilisieren, aber auch dafür begeistern, kreativ, kompetent und partizipativ mit Medientools umzugehen. Darüber hinaus benötigen junge Menschen digital zugängliche Unterstützungsangebote, um sich zum Beispiel in geschützten online-Gruppen-Chats anonym auszutauschen und beraten zu lassen.      

Mehr zu den verschiedenen Aspekten rund um das Thema: „Jugendsozialarbeit digital – Chancen, Herausforderungen, Praxisimpulse“ und den einzelnen Tagungsinhalten finden Sie in der Tagungsdokumentation.