Pflegebedürftige Menschen müssen bedauerlicherweise vor gewalttätigen Übergriffen besonders geschützt werden, da sie sich häufig nicht selbst vertreten und ihre Bedürfnisse und Wünsche durchsetzen können. Das DRK-Präsidium setzt hierzu einen Impuls, der die Verantwortung des DRK für den Schutz pflegebedürftiger Menschen vor Gewalt und Übergriffen in den Fokus nimmt. Die Resilienz der Einrichtungen und Dienste des DRK gegen Gewalt und Übergriffe kann wirksam gestärkt werden, wenn Führungskräfte und Mitarbeitende zum Thema Gewalt und Gewaltschutz in der Pflege hinreichend orientiert und sensibilisiert sind. So erkennen sie Handlungserfordernisse und entwickeln vor Ort gemeinsam Maßnahmen und Routinen zur Gewaltprävention. Ebenso werden vor Ort Interventionsverfahren etabliert, Vorfälle von Gewalt oder Übergriffen aufnehmen, aufklären und aufarbeiten.
Hinschauen
Ein erfolgreicher Gewaltschutz in der Pflege verlangt, dass alle am Pflegegeschehen Beteiligten ihre Handlungen und ihr Verhalten selbstkritisch hinterfragen und hinterfragen lassen.
Hinterfragen
Es braucht einen offenen und sensiblen Umgang sowie eine kontinuierliche selbstkritische Reflexion zu den unterschiedlichen Erscheinungsformen (Anzüglichkeit, Übergriffigkeit, Zwang, Missbrauch, Körperverletzung, etc.) von Gewalt. Dazu ist ein Klima der Offenheit, Transparenz und des Vertrauens zu pflegen – als eine Grundlage praxistauglicher Präventions- und Gewaltschutzstrukturen.
Hinkriegen
Hierzu stehen sowohl personalorientierte (Gewaltschutz-/Präventionsschulungen) als auch strukturorientierte Instrumente (Risikoanalysen) zur Verfügung, die den Übergang von der theoretischen zur praktischen Sensibilisierung für Gewaltschutz im DRK markieren und ihn erfahrbar und wirksam werden lassen.
Das Impulspapier soll einen möglichst motivierenden und praktikablen Einstieg ins Thema bieten und für die, die sich schon aufgebrochen sind, Risikoanalysen und Schutzkonzepte zu entwickeln, Anknüpfungspunkte und Anregungen bereithalten.
„Machen wir uns auf den Weg, erkennen wir unsere Schwachstellen und verbessern wir den Gewaltschutz in der Pflege!“