#freiwillig+digital beim FÖJ

#freiwillig+digital goes Freiwilliges Ökologisches Jahr

Wie können digitale Inhalte auch das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) bereichern? Diese Frage erörterten die Projektverantwortlichen von #freiwillig+digital in einem gemeinsamen Workshop mit rheinland-pfälzischen FÖJ-Einsatzstellen.

Am 7. Februar stand das Projekt #freiwillig+digital auf der Agenda der jährlichen FÖJ-Einsatzstellenleiter-Tagung in Mainz. Dazu eingeladen hatte das FÖJ-Konsortium der Umweltverbände BUND, GNOR und NABU in Rheinland-Pfalz (FÖJ-KUR).  

Dieser Veranstaltung vorausgegangen war ein mehrmonatiger Prozess. In diesem hatten sich die FÖJ-KUR-Verantwortlichen mit den Risiken und Möglichkeiten einer Adaption digitaler Methoden und Inhalte aus dem Modellprojekt FSJdigital auseinandergesetzt. 

Digitalisierung “vs.” Ökologie? 

“Am Anfang stand eine gewisse Skepsis” gesteht Dr. Jochen Frey, pädagogischer Leiter des FÖJ-KUR. “Wie passt ein kontinuierlich zunehmender (Medien-)Konsum zur ökologisch-kritischen Perspektive, die wir den jungen Freiwilligen vermitteln wollen?” Bei der Arbeitstagung mit dem Schwerpunkt „freiwillig & digital“ ging ein breites Spektrum von Einsatzstellen dieser und weiteren Fragen nach. In vertiefenden Workshops konnten unter Beteiligung von Freiwilligendelegierten, Einsatzstellen und pädagogischem Personal kritische Fragen gestellt, Bedarfe und Hindernisse ausgelotet, sowie konkrete nächste Schritte zur Umsetzung erarbeitet werden. 

Großes Potential in allen Freiwilligendienstformaten 

Die Vielfalt der teilnehmenden Einsatzstellen und aktiven sowie ehemaligen Freiwilligen zeigt das große Einsatzspektrum im FÖJ. Um dieses ins öffentliche Bewusstsein zu rücken, bieten sich vor allem die Bausteine Digitales Storytelling und digitale Kampagnen an. Und auch die internationale Komponente im FÖJ, in Rheinland-Pfalz vor allem die Kooperation mit dem französischen "Service civique", birgt Potential, um mit digitalen Tools eine zusätzliche Barrierefreiheit zu schaffen und eine größere Reichweite der FÖJ-Inhalte zu erzielen.

Es wurde aber auch offensichtlich, dass Freiwilligendienste mit digitalem Schwerpunkt nicht in allen Einsatzstellen im gleichen Tempo umgesetzt werden können. “Die Umsetzung ist ein prozesshaftes Zusammenspiel von Trägern, Einsatzstellen und Freiwilligen. Wenn eine dieser Ebenen - noch - nicht vom Ansatz überzeugt ist, sollte man nichts erzwingen” merkte dazu Saskia Junge an. Sie ist mit der Seminarleitung des FSJdigital beim DRK LV Sachsen-Anhalt betraut.“ Insbesondere wenn sich die Voraussetzungen und Kenntnisse stark unterscheiden, ist es auf jeden Fall hilfreich, im Netzwerk zu arbeiten und sich gegenseitig zu unterstützen” so ihr Plädoyer, sich nicht durch Startschwierigkeiten entmutigen zu lassen.

Digitalisierung aktuell wichtiger denn je

“Es gibt noch Einiges im Bereich #freiwillig+digital auszubauen", bemerkt Jochen Frey im Anschluss an die Veranstaltung, “aber ich glaube, dass wir uns die Digitalisierung durch eine kritische Begleitung zu Nutze machen sollten, statt uns von ihr das Tempo vorgeben zu lassen. In der aktuellen Situation ist dies wichtiger denn je”.

Was ist #freiwillig+digital?

Das Fortbildungs- und Beratungsangebot #freiwillig+digital der Freiwilligendienste im Deutschen Roten Kreuz (DRK), richtet sich übergreifend an alle Zentralstellen, Träger und Einsatzstellen von Freiwilligendiensten bundesweit.

Ziel ist es, die Erfahrungen aus der Integration digitaler Inhalte und Projekte in das FSJ - dem Modellprojekt FSJdigital - zu vermitteln, damit sie bundesweit in allen gesetzlich geregelten Freiwilligendiensten (FSJ, FÖJ, BFD, IJFD) adaptiert werden können.

Schauen Sie sich unseren Erklärfilm an.