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DRK-Krankenhauskonferenz: Zukunft geht nur vernetzt

Ein dichtes Programm mit hochkarätigen Vortragenden bot am 21. und 22. Februar 2019 in Berlin tiefe Einblicke in die Zukunft des Krankenhausmanagements. Teils dramatische Personalknappheit und komplexe neue regulative Vorgaben (Personaluntergrenzen!) machen die Jobs auf der Führungsebene jeden Tag zur Großbaustelle. Neue Anforderungen müssen bewältigt, immer wieder auftauchende Lücken geschlossen werden.

Wir haben den Blick zudem auf die Herausforderungen gelegt, die in den nächsten Jahren auf das Krankenhausgesellschaft zukommen. Der digitale und gesellschaftliche Wandel betrifft die Gesundheitsbranche natürlich auch. Mit all seinen Facetten: Geschäftsmodelle gelangen auf den Prüfstand, Organisation und Prozesse verändern sich, Kultur und Arbeitsweise verändern sich. Patientinnen und Patienten sind aufgeklärt, wollen anders und mehr informiert werden und kommen immer häufiger mit ganz spezifischen Behandlungsvorstellungen in die Häuser. Und gleichzeitig verändert sich der gesamte Krankenhaussektor. Der Vorstandschef der Bank für Sozialwirtschaft Professor Harald Schmitz hat in seinem Vortrag deutlich gemacht, wie sehr sich die Marktanteile zugunsten von Großkonzernen verschoben haben. Hinter den Gewinnern am Markt stecken häufig internationale Finanzinvestoren. Erkennbar ist ein ein Konzentrationsprozess, in dem einzelne und kleinere Strukturen alleine möglicherweise nicht bestehen können. Und wer den fulminanten Vortrag von Professor Bernd Griewing, Vorstand der Rhön-Klinikum AG erlebt hat, der konnte am Beispiel des Campus Bad Neustadt einen Blick in eine mögliche Zukunft werfen. Vier Krankenhäuser wurden an einem hochmodernen Standort zusammengezogen, der nun vernetzte Leistungen anbietet, die eine ganze Region versorgen. Prävention, ambulante Versorgung, stationäre Behandlung und Rehabilitation gibt es hier als Vollversorgung aus einem Guss. Natürlich mit digitalisierter Unterstützung. Und für uns wichtig zu wissen: Mit einer systematischen, intensiven Vernetzung mit dem BRK-Rettungsdienst vor Ort. Kurz: Die Region rund um den Landkreis Rhön-Grabfeld im Bayerischen Unterfranken scheint gewappnet zu sein für eine Zukunft, in der unser Facharzt und unser zerklüftetes Versorgungssystem mindestens auf dem Land nicht mehr zu halten ist. Das Fazit der Veranstaltung lautet, dass die Herausforderungen und Themen zu groß sind, um sie als einzelne Krankenhäuser oder in kleinen Verbünden zu bewältigen. Es muss nicht gleich der ganz große Zusammenschluss sein. Und die Rhön Klinikum AG hat sicher Voraussetzungen, die anderswo nicht herzustellen sind. Aber: Mit anderen gemeinsam und mit vernetzten Angeboten ist eine gute Zukunft für das Gesundheitswesen und letztlich auch für die DRK-Krankenhäuser möglich. Und schon deshalb ist die DRK-Krankenhauskonferenz ein wichtiger Ort, an dem die Verantwortlichen zusammenkommen. Wir freuen uns jedenfalls bereits auf die Nächste.