Digitales Mentoring als Maßnahme im Diversity Management
Frauen sind weltweit und auch in Deutschland in Führungspositionen unterrepräsentiert. Die Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen birgt aber großes Potential für die Organisationsentwicklung.
Die Sozialwirtschaft stellt dabei keine Ausnahme dar. Wenn auch die Wohlfahrtspflege ein Arbeitsfeld mit einem hohen Frauenanteil ist, sind weibliche Beschäftigte in Führungspositionen wiederum stark unterrepräsentiert. Im Bayerischen Roten Kreuz (BRK) begegnet man dieser Herausforderung nun mit einer zielgerichteten Personalentwicklungsmaßnahme für weibliche Nachwuchskräfte. In Kooperation mit dem Kompetenzzentrum Süd wurde eine Personalentwicklungsmaßnahme konzipiert, bei der Nachwuchskräfte durch erfahrene Führungskräfte im BRK in ihrer Weiterentwicklung unterstützt werden. Und das vollständig digital und BRK-intern – jedoch standortübergreifend und kreisverbandsunabhängig. Bei einem geografisch derartig breit aufgestellten Verband wie dem BRK birgt dies erhebliche Vorteile: keine Reisezeiten und erhebliche Zeiteinsparung im Vergleich zu örtlich gebundenen Fortbildungsmaßnahmen.
Kompetenzen im Verband nutzen und fördern – Mitarbeitende als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren
Nicht nur die digitale Ausrichtung ist innovativ, auch der Ansatz an sich soll neue Impulse setzen. Die Weiterentwicklung stützt sich nicht auf Trainerinnen und Trainer von außen. Stattdessen setzt das Programm auf die Bündelung des bestehenden Wissens und vorhandener Kompetenzen im Verband und darauf, diese für den Nachwuchs greifbar zu machen. Dies erreichen wir im Programm durch das Matching erfahrener BRK-interner Mentorinnen und Mentoren mit Mentees, die die nächste Generation von Führungskräften werden wollen. Mitarbeitende im Verband nehmen also eine zentrale Schlüsselrolle in der Personalentwicklung ein. Wissen und Erfahrung werden gebündelt, am individuellen Nutzen für die Mentees ausgerichtet und bleiben im Verband verfügbar.
Das Programm bietet eine inhaltliche Struktur mit Hilfe von E-Learning-Materialien, gleichzeitig aber großen Spielraum für Flexibilität und individuelle Gestaltung. Mentoring birgt dabei Lerneffekte für beide Seiten – für Mentees sowie für Mentorinnen und Mentoren. Mentees arbeiten an ihren beruflichen Zielen und ihrer Weiterentwicklung, Mentorinnen und Mentoren an ihren Führungskompetenzen.
Zusammenarbeit mit Potential – Wohlfahrt und Technologie- und Serviceanbieter
Das Projekt verdeutlicht einen wesentlichen Ansatz in der Arbeitsweise der Kompetenzzentren – die Kooperation mit nicht-traditionellen Partnern und technologie-affinen Startups zur Schaffung neuer Angebote. Die Umsetzung wird durch die Zusammenarbeit mit dem Tech-for-Good Start-Up Volunteer Vision durchgeführt. Volunteer Vision ist ein digitaler Mentoring-Anbieter mit Sitz in München. Eine Software-as-a-Service (SaaS)-Lösung bringt Beschäftigte in Mentoring-Paaren zusammen und ermöglicht ihnen über einen Zeitraum von mehreren Monaten an individuellen Fragestellungen rund um das Thema Beruf und Weiterentwicklung zu arbeiten.
In Zusammenarbeit mit der Ludwig-Maximilians-Universität in München wird das Pilot-Programm auf seine Wirkung hin evaluiert. Erreicht es seine beabsichtigte Wirkung, ist eine verbandsweite Umsetzung und Ausweitung der Zielgruppe denkbar – mit mehr Potential für Vernetzung und Wissenstransfer, über die Grenzen der Landesverbände hinweg.
Haben Sie Fragen, Feedback oder Interesse an mehr Details über das Programm? Wenden Sie sich gerne an:
Petra Dietz, Leiterin Stabsstelle Personalentwicklung, Beauftragte für Vielfalt, Bayerisches Rotes Kreuz: dietz(at)lgst.brk(dot)de
Bettina Stuffer, Beraterin Digitale Wohlfahrt, Kompetenzzentrum Wandel.Wohlfahrt.Digitalisierung, Standort Süd: b.stuffer(at)drk(dot)de