DRK-Mitglied ist man vor Ort, doch DRK-Mitglieder sind sich auch sehr bewusst, dass sie in eine Deutschland- und natürlich auch eine weltweite Bewegung eingebunden sind. Das hat DRK-Vizepräsident Dr. Volkmar Schön in seiner Eröffnungsrede hervorgehoben. Und der Geschäftsführer des BRK-Kreisverbands Neuburg-Schrobenhausen hat das bestätigt. Er ist sehr erfolgreich in der Mitgliedergewinnung und nutzt unter anderem die Arbeit des DRK im Ausland für seine Überzeugungsarbeit im Kreis.
Erst planen, dann MACHEN
Dass Mitgliedergewinnung funktionieren kann, hat die herausragende Key Note von Ralf Schulte und Charlotte Blum gezeigt. Beide sind im Naturschutzbund Deutschland (NABU) mitverantwortlich für einen regelrechten Mitgliederboom! Der Vortrag hat natürlich verdeutlicht, dass der NABU nach anderen Regeln funktioniert als das DRK: Weniger starre Strukturen, weniger Gremien, weniger Regeln, um es auf den Punkt zu bringen. Und ja, das massiv steigende Bewusstsein für Klima-, Umwelt- und Artenschutz schafft Umweltverbänden eine günstige Ausgangslage. Aber deutlich ist auch geworden, dass der NABU ein konsistentes Konzept hat und auf der Basis von Fakten überregional gut organisiert Mitglieder gewinnt.
Das bestätigen ebenfalls die regionalen Erfahrungen bei uns im Verband. Udo Bangerter vom DRK-Landesverband Baden-Württemberg unterstützt die Kreisverbände durch die Versorgung mit selbst erhobenen Daten zu Mitgliederentwicklung und Kommunikation. So können die Verbände zielgerichtet agieren.
Dr. Hasan Sürgit, Vorstand im Landesverband Westfalen-Lippe, plant konkret, seinen Mitgliedsverbänden Services anzubieten und bestimmte Analysen und Vorgänge abzunehmen. Rahmenverträge mit Agenturen können beispielsweise auf regionaler Ebene geschlossen werden, so dass Kreisverbände und Ortsvereine bereits auf belastbare und geprüfte Vereinbarungen zurückgreifen können. Ein Statement von Sürgit, der über vielerlei Erfahrungen mit Mitgliedergewinnung auf unterschiedlichen Verbandsebenen verfügt, war besonders wichtig:
„Wir müssen systemisch ansetzen, auf der Basis von Fakten handeln und – vor allem – die Dinge anpacken und bis zum Ende MACHEN.“ Dem ist nichts hinzuzufügen!
Den eigenen Jugendverband mitdenken
Zu einem systemischen Ansatz gehört im DRK mit Sicherheit auch, dass wir den eigenen Jugendverband mit einbeziehen. Jugendrotkreuz-Bundesleiter und DRK-Präsidiumsmitglied Marcus Janssen hat mit seinem Vortrag gezeigt, welches Potential hier noch schlummert, dass aber das JRK keinesfalls als einfache Nachschubeinheit betrachtet werden kann. Die Eigenständigkeit des Jugendverbands ist gerade die Voraussetzung dafür, dass die Potentiale erhalten bleiben.
Erfolgreich sind diejenigen, die einen Plan haben
Insgesamt ist es das, was hängengeblieben ist: Erfolgreich sind diejenigen, die einen Plan für den Umgang mit Mitgliedern und zur Gewinnung neuer Mitglieder haben und diesen dann auch durchziehen. Dabei sollte das kein Randthema sein, sondern Chefsache. Die Modelle in Baden-Württemberg und Westfalen-Lippe zeigen, dass es sinnvoll ist, auf überregionaler Ebene zu koordinieren und zu organisieren.
Weitere Tagungen angekündigt
Für das DRK gilt es, positiv im Dialog zu bleiben, voneinander zu lernen und über die Gespräche hinaus konkrete Aktivitäten zu starten, die über Kreis- und Landesverbandsgrenzen hinausgehen. In diesem Sinne war die Tagung vielleicht ein Aufbruch.
DRK-Generalsekretär Christian Reuter kündigte in seinem Schlusswort an, dass aus der Tagung in Münster eine Reihe werden könnte. Und Impulse haben wir schon direkt in Münster aufgenommen: Es wäre interessant, mehr den städtischen Raum in den Blick zunehmen, man könnte Beispiele aus anderen Rotkreuzgesellschaften hören und auch der Bogen zum Verbandsmarketing könnte noch einmal gezielt gespannt werden.
Wo, wann und zu welchem Thema machen wir die nächste Tagung?
Wer die Tagung in Münster verpasst hat, findet hier die Präsentationen:
Und für die nächste Tagung Mitgliedergewinnung in 2020 ist noch alles offen. Also Gelegenheit für unsere Blog-Leserinnen und -Leser, uns mit Wünschen, Ideen und Tipps zu unterstützen.
Wir freuen uns!