Impuls: Hürden und Strategien für soziale Innovation
Zu Beginn gab es einen Input von Prof. Dr. Lisa von der Heydte von der KSH München, die zu sozialer Innovation in der Wohlfahrt forscht und uns einen Einblick in ihre Erkenntnisse gegeben hat. Zum einen sprach sie über Innovationshürden, etwa eine Organisationsstruktur und -kultur, in der Innovation keine Dringlichkeit erfährt, nicht finanziert wird und in der der Freiraum für Experimente fehlt. Zum anderen aber auch über Aspekte, die Innovation fördern: Offene und schnelle Kommunikation in der Organisation, gelebte Fehlerkultur (z.B. mit „Fuck-up Nights“) und auch eine starke Vernetzung mit anderen sozial-innovativen Akteurinnen, etwa Sozialunternehmen. Viele der Herausforderungen adressieren wir natürlich schon mit der Social Innovation Community selbst. Überraschend fand ich allerdings die Aussage, dass der Markt groß genug sei und es deshalb keinen Grund für Konkurrenzdenken mit weiteren Akteurinnen gebe. Ich denke, dieses Potenzial sollte das DRK noch viel mehr nutzen.
Inspirations-Sessions: Expertinnen erzählen aus dem Nähkästchen
Als nächstes luden wir zu fünf Sessions ein, aus denen sich die Teilnehmenden eine aussuchen konnten, um mehr über konkrete Innovationen zu erfahren. Zu Gast waren:
- Camille und Giulio aus dem Französischen Roten Kreuz mit ihrem Accelerator 21 und Red Social Innovation, einer Plattform mit Innovationen aus dem Rotkreuz-/Rothalbmond-Universum
- Anne und Sabrina von Kiron/Kiron Digital, die digitale Hochschulbildung für geflüchtete Menschen anbieten und eine Plattform für digitale Bildung entwickelt haben
- Beate, die den DRK-Digital Projektfinder vorstellte, der eine Übersicht über digital-innovative Projekte im DRK gibt
- Johanna vom DRK-Elterncampus, auf dem Eltern virtuelle Kurse wie „Erste Hilfe am Kind” oder „Babymassagen” machen können
- Moritz und Alexandra aus dem Anticipation-Team, die u.a. das Forecast-based Financing im DRK implementiert haben
Unsere Gäste gaben einen Überblick über ihre Projekte und erzählten davon, was sie so innovativ macht. So konnten sich die Teilnehmenden austauschen und zu eigenen Vorhaben inspirieren lassen. Auch Ideen für weitere Schnittstellen sowie die Weiterentwicklung einzelner Projekte sind dabei entstanden, etwa die weitere Vernetzung mit dem Französischen Roten Kreuz und neue Ideen für den Projektfinder.
Wirkung – ja! Aber wie?
Wirkung ist in aller Munde und viele Geldgeber fordern mittlerweile Projektpläne an, die an Wirkung orientiert sind. Deshalb beleuchtete Lara nach der Pause, warum es Wirkungsorientierung braucht und wie man Projekte so plant, dass sie wirkungsvoll durchgeführt und evaluiert werden können. In Kleingruppen schauten wir uns unsere eigenen Projekte durch die Wirkungs- und Evaluationsbrille an, lernten voneinander und gingen mit guten Anregungen in die letzte Phase des Events über…
Transfer in die Community und News aus der Community
Natürlich darf die Übertragung des Gelernten in die langfristigen Strukturen der Social Innovation Community nicht fehlen. Wir sammelten also Ideen, wie wir das Neue transferieren können – etwa die Aufbereitung der Veranstaltung für alle, die nicht dabei sein konnten. Die letzte Viertelstunde nutzten wir für Updates aus dem Netzwerk, denn natürlich schreiten die internen Projekte munter voran:
- Die DRK-Wertereflexion, ein Kartenset, mit dem Teams die DRK-Werte im Alltag reflektieren können, wurde beim Wohlfahrtskongress getestet und wir haben viel positives Feedback bekommen. Es gab großes Interesse von vielen Seiten, das Kartenset auch im eigenen Team auszuprobieren. Deshalb arbeiten wir gerade an der finalen Version, die zu Anfang 2023 fertig sein und im Verband gestreut werden soll. Stay tuned!
- Ein weiteres Projekt, das in der [sic] getestet wird, ist das Konzept der Triaden, bei dem alle Mitglieder der Social Innovation Community zufällig in 3er-Gruppen eingeteilt werden und sich selbstorganisiert über einen längeren Zeitraum austauschen können. Hierdurch soll eine engere Vernetzung innerhalb der Community entstehen und die 3er-Gruppen können zu Keimzellen für neue Ideen werden.
- Das Orga-Team der [sic] trifft sich am 16. Dezember zum „Open Orga Meeting“ in Bremen, um das vergangene Jahr zu reflektieren und einen Blick in die Zukunft zu werfen. Wir haben [sic]-Mitglieder aufgerufen, auch zu diesem Treffen zu kommen – um die Community unter breiterer Beteiligung weiterzuentwickeln. Ihr könnt euch weiterhin bei uns melden, wenn ihr auch daran interessiert seid!
Wir bedanken uns herzlichst bei allen Inputgeberinnen und Teilnehmenden! Die [sic]#5 war wieder eine große Freude!
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Du willst auch Mitglied in der Social Innovation Community werden und bei zukünftigen Veranstaltungen dabei sein? Dann melde dich einfach per E-Mail bei Anna und Jenny: sic(at)drk(dot)de Mehr über die [sic] kannst du auf unserer Webseite nachlesen.