Heinz Knoche im Gespräch in der Themeninsel "Fachaustausch, Politik, Zivilgesellschaft und Praxis"

Schutz, Würde und Perspektiven für Menschen in Flüchtlingsunterkünften

Kinder, Jugendliche und weitere besonders vulnerable Personengruppen befinden sich in Flüchtlingsunterkünften häufig über lange Zeit in einer schwierigen Lebenssituation. Oftmals leben sie über Monate oder sogar Jahre in Unterkünften, die in vielen Fällen nicht kindgerecht sind oder nicht ausreichend Privatsphäre und Schutzräume zur Verfügung stellen. Die von UNICEF und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 2016 ins Leben gerufene Bundesinitiative zum „Schutz von geflüchteten Menschen in Flüchtlingsunterkünften“ zieht nach drei Jahren Bilanz.

Auf der Bilanzveranstaltung der Initiative in Berlin am 13.11.2018 betont Bundesfamilienministerin Franziska Giffey:
„Jedes Kind hat die gleichen Rechte auf Schutz und faire Chancen – egal, woher es kommt und wer seine Eltern sind. Damit es jedes Kind packt, müssen wir allen ein gutes und sicheres Aufwachsen ermöglichen. Im Rahmen der Bundesinitiative haben wir Leitlinien zum Schutz geflüchteter Menschen in Flüchtlingsunterkünften entwickelt und diese inzwischen in rund 100 Flüchtlingsunterkünften erprobt. Ich freue mich, dass sich diese Leitlinien bewährt haben und zum Vorbild für viele Einrichtungen und Träger geworden sind.“

Die Initiative zieht Bilanz

Bundesweit wurden erstmals einheitliche Standards zum Schutz geflüchteter Menschen in Flüchtlingsunterkünften entwickelt und gemeinsam mit externen Partnern standardisierte Verfahren zum Gewaltschutz umgesetzt. In rund 100 Konsultationseinrichtungen wurden Fachkräfte zum Gewaltschutz eingesetzt, rund 20 davon in Einrichtungen des DRK. Umfassende Schulungsprogramme, an denen bereits über 2.250 Personen teilgenommen haben, unterstützen die Mitarbeitenden darin, Gefahren zu erkennen und ihre Handlungssicherheit zu stärken. In fast 100 Konsultationseinrichtungen wurden kinderfreundliche Orte und Angebote eingerichtet, damit Kinder und Jugendliche geschützte Räume sowie die Möglichkeiten haben, zu spielen, zu lernen, Kontakte zu knüpfen, Gehör zu finden und wieder ein Stück Normalität zu erfahren. Trotz dieser positiven Ansätze sind weitere Maßnahmen erforderlich, um den Schutz von Kindern, Jugendlichen und weiteren vulnerablen Personengruppen wirksam umzusetzen und ihnen einen Neuanfang zu ermöglichen. Viele Anwesende, unter anderem Heinz Knoche, stellvertretender Bereichsleiter Jugend- und Wohlfahrtspflege im DRK Generalsekretariat, forderten deshalb auf Podien oder in Arbeitsgruppen, dass die Standards dringend für alle bestehenden Einrichtungen verbindlich gemacht werden müssen. Geflüchteten, insbesondere Kindern und Jugendlichen Perspektiven zu geben und ihre Teilhabe am gesellschaftlichen und sozialen Leben zu ermöglichen, gehört zu den wichtigsten Investitionen für die gesamte Gesellschaft und ihren Zusammenhalt. Diese Arbeit ist nach drei Jahren Bundesinitiative nicht vorbei. Wir im DRK müssen uns nun darüber verständigen, wie wir die erzielten Ergebnisse im Verband weitertragen. Weitere Informationen zur Bundesinititaive finden Sie hier.
Heinz Knoche im Gespräch in der Themeninsel "Fachaustausch, Politik, Zivilgesellschaft und Praxis"
DRK-Gewaltschutzkoordinatorinnen und Mitarbeitende des Generalsekretariats
Podiusmdiskussion mit Bundesministerin Dr. Franziska Giffey