Ein DRK Tablet mit Logo, QR-Code. Darauf liegen einige Tabletten, eine Spritze und ein Pflaster.
Der Spiel- und Trainingsplan ist aufgestellt.

„Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“ - Care 4.0 - Follow Up

„Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“ wusste schon der Fußballweltmeistertrainer von 1954. Sepp Herbergers Analyse hinsichtlich des Bedarfs der ständigen Fortentwicklung wird noch deutlicher in einem weiteren seiner Zitate „Das nächste Spiel ist immer das schwerste.“ Einmal in eine Analogie eingetaucht, ergeben sich daraus leicht viele Bilder, die an dieser Stelle einmal für den Fortgang des Themas Digitalisierung in der Pflege übertragen werden.

Nach dem Spiel

Care 4.0 tritt im Sommer in die zweite Spielzeit ein. Eine aus der Spielzeit 2020 hervorgegangene Gruppe von Stammspielerinnen und Stammspielern entwickelt sich zu einem Expertinnen- und Expertenkreis für die Pflegeeinrichtungen des DRK bei der Umsetzung neuer digitaler Anforderungen. Diese Stammspielerinnen und -spieler sollen trainiert werden, um dann als Spielertrainerinnen und -trainer den Bereich der DRK-Altenhilfe insbesondere mit Blick auf Digitale–Versorgung–und–Pflege–Modernisierungs–Gesetz (DVPMG) und die Anbindung der Pflege an die Telematikinfrastruktur wirksam unterstützen zu können. Dabei werden die im Projekt Care 4.0 gewonnenen Erkenntnisse, Kompetenzen und Kooperationsansätze genutzt (Care 4.0 Praxisleitfaden "Digitalisierung und Pflege"). Bei der Auseinandersetzung mit den konkreten Aufgaben, die sich aufgrund gesetzlicher und technischer Vorgaben für die Pflegeeinrichtungen des DRK ergeben, werden sie konkret angewandt bzw. ins Spiel gebracht.

Vor dem Spiel

Vorgesehen ist, dass in von IT-kompetenten externen Partnern begleiteten Workshops und Expertinnen- und Expertenrunden die tatsächlichen technisch/administrativen und praktischen Anpassungserfordernisse beschrieben, beraten und bewertet werden. Die Sammlung und Vorabsortierung der Themen erfolgt über die in Care 4.0 testweise eingeführten Kommunikationstools Signal und Slack. Dem beständigen und schnellen Austausch von Informationen, Anfragen und Erfahrungen, die die Teilnehmenden erreichen, kann durch deren Weitergabe in die Expertinnen- und Expertengruppe eine direkte und gemeinsame Beratung folgen. Die eingesetzten digitalen Methoden und Tools werden in diesem Projekt weiter erprobt.

Trainingsplan

  • Kick Off-Videokonferenz im Juni/Juli 2021
  • Kollegiale Beratung der Care 4.0-Mannschaft untereinander und in den Verband
  • Vernetzung und Abstimmung mit weiteren Akteuren
  • Erprobung von Slack und Signal
  • Zwischenbilanz-Workshop Mitte 2022
  • Rückblick-Tagung Winter 2022
  • Nach Bedarf: Beratungen durch Expertinnen- und Expertenkreis und externen Partner

„Grau ist alle Theorie – entscheidend is auf’m Platz“.

Nachdem nun offensichtlich innerhalb dieser Legislaturperiode keine Pflegereform mehr verabschiedet wird, gilt es, ganz im Sinne des o. g. Zitats von Adi Preißler, die volle Konzentration auf die tatsächlich schon angesetzten Spiele zu lenken. Eines ist die oben schon erwähnte Anbindung der Pflege an die Telematikinfrastruktur. Hier ist eine konkrete

Herausforderung jetzt schon zu erkennen: die Bewertung und das Handling der erforderlichen Maßnahmen aus pflegerischer, technischer und wirtschaftlicher Sicht.

Gegenwärtig entwickelt ein Beirat der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, in dem auch die Spitzenverbände der Wohlfahrtspflege vertreten sind, eine Methode zur Digitalisierung des Pflegeüberleitungsbogens. Dieser soll von allen Akteuren digital genutzt und von den unterschiedlichen IT-Systemen gelesen und „verstanden“ werden können. Zunächst werden die medizinischen Informationsobjekte (MIO), die ein Überleitungsbogen enthalten soll, festgelegt, codiert und als SNOMED CT [1] Baustein in ihn eingebaut.

Ausgehend davon werden für die in der Praxis eingesetzten Softwares Schnittstellen programmiert werden müssen. Diese sollen dafür sorgen, dass Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und -dienste wie gewohnt mit ihren IT-Systemen und User-Oberflächen weiterarbeiten können und gleichzeitig digital barrierefrei miteinander kommunizieren können. Neben den zu codierenden Informationen sollen auch Textelement im digitalen Überleitungsbogen Platz finden, sodass pflegespezifische Situationsbeschreibungen erhalten bleiben und Anwendung finden können.

Für die anstehenden Herausforderungen wie diese - auf dem Weg zur Anbindung der Pflege an die Telematikinfrastruktur - wird es im DRK sicherlich Unterstützungsbedarf geben. Um mit diesem gut umgehen zu können, bündeln wir die Spielstärke aus Pflegeeinrichtungen, Kreisverbänden und Landesverbänden.

Interesse mehr zu erfahren: Thomas Schade, 03085404196; t.schade(at)drk(dot)de

[1] SNOMED CT: Systematized Nomenclature of Medicine Clinical Terms, systematisierte Nomenklatur der Medizin