Digitalisierung in Kindertageseinrichtungen – eine Bandbreite an Möglichkeiten
Die Möglichkeiten sind umfassend, der Markt und die Auswahl an Anbietern riesig. Eine App zur schnellen und einfachen Kommunikation mit den Eltern, ein Tablet für das morgendliche „Check-In“ der Kinder, direkte Schnittstellen zur Verwaltung für eine schnellere Abrechnung – digitale Anwendungen erleichtern administrative Herausforderungen im Kita-Alltag. Die Vorstellung der vielseitigen Anwendungsbereiche sowie die Diskussion von Chancen und Grenzen bot die interaktive Fachkonferenz Kita Digital in Berlin im vergangenen Monat. Einblicke aus Sicht einer Teilnehmerin finden Sie hier.
Für Kinder gehören Medien, Medienangebote und die Medienerlebnisse zur unmittelbaren Erlebnis- und Erfahrungswelt. Immer stärker gilt das auch für digitale Werkzeuge. Das bedeutet für Kitas, dass auch sie Kinder bei ihrer Mediennutzung begleiten und zu einem kritischen Umgang befähigen müssen. Denn Kinder sollen Medien nicht nur konsumieren, sondern lernen, sie selbst kreativ zu nutzen und – mit entsprechender Unterstützung – kritisch zu reflektieren. Die Möglichkeiten sind ebenfalls weitreichend: mobile Endgeräte zum Einsatz in der Sprachförderung, Digitalkameras zur Erstellung von Fotostorys oder das spielerische Erlernen des Programmierens. Praktische Einblicke in medienpädagogische Werkzeuge und zahlreiche Möglichkeiten zur Vernetzung bietet der Ende Oktober anstehende Kita-Praxistag „Tippen, wischen, scrollen – Medienpädagogische digitale Werkzeuge in der Kita“ der Kompetenzzentren.
Neue Wege, viel Potential: Digitalisierung in DRK-Kindertageseinrichtungen
In den Kitas der DRK-Gliederungen werden bereits verschiedenste digitale Werkzeuge genutzt – sowohl in der Verwaltung als auch in der pädagogischen Arbeit mit Kindern. So schafft beispielsweise eine App zur Eltern-Kommunikation im BRK-Kreisverband Augsburg einen einfachen Kommunikationsweg zu den Eltern – und bietet durch Mehrsprachigkeit eine zielgruppenorientierte Nutzung. Weitere Kreisverbände starten Pilotprojekte mit digitalen Anwendungen in der Verwaltung.
Das DRK-Bildungswerk im Kreis Borken bietet eine medienpädagogische Fortbildungsreihe zu digitalen Werkzeugen an. Von in der Kita selbst erstellten multimedialen Bilderbüchern, über Fotoprojekte und Filmdrehs bis hin zu programmierbaren Bienen-Robotern hält das Bildungswerk einige spannende Werkzeuge bereit. Die Fortbildungen finden sowohl zu festen Terminen im Bildungswerk statt als auch als flexibel buchbares Fortbildungsangebot in Ihrer Einrichtung.
Ganz besondere Filme drehen die DRK-Kitas im DRK-Kreisverband Herford-Stadt: mit dem Projekt „Meine Welt in 360°“ hat der Kreisverband in Kooperation mit DayCare Technology sogar die Förderung „digital engagiert“ von Amazon und Stifterverband gewonnen. Dabei lernen Kinder in der Kita, selbst 360°-Filme zu erstellen und so ihre Welt zu zeigen. Auf diesem Weg erfahren Kinder spielerisch, kreativ und eigeninitiativ den Umgang mit 360-Grad-Kameras.
Kompetenzförderung bei Mitarbeitenden als Schlüsselfaktor
Um diese Prozesse sinnvoll gestalten zu können, ist entsprechende Hard- und Software natürlich eine wichtige Voraussetzung. Ebenso entscheidend ist allerdings auch, die Mitarbeitenden in Kitas für den Umgang damit zu befähigen – und geeignete Unterstützung anzubieten. Dabei gilt es, die Mitarbeitenden für digitale Werkzeuge zu sensibilisieren, Befürchtungen zu diskutieren und abzubauen sowie im Umgang mit digitalen Werkzeugen fit zu machen.
Die Kompetenzzentren unterstützen dabei durch Beratung und Vernetzung. Und wollen dabei bewusst auch standortübergreifend vernetzen, um Austausch über die Landesverbände hinweg zu ermöglichen. Sollten Sie Fragen zu den Möglichkeiten digitaler Werkzeuge im Kita-Alltag haben, melden Sie sich gerne. Wir freuen uns auf den Austausch!
Kontakt:
Larissa Aldehoff, Beraterin Digitale Wohlfahrt, DRK-Generalsekretariat, Standort Münster
Bettina Stuffer, Beraterin Digitale Wohlfahrt, DRK-Generalsekretariat, Standort München