Lieber Hannes, vielen lieben Dank, dass du mich zum Auftakt nach Bonn eingeladen hast. Ich fand den Tag sehr spannend und super lebendig. Du hast ihn mit Maria und Andreas aus Münster und Mainz organisiert. Wie ist Dein Fazit?
Ich war letzte Woche in Bonn ja eher im Hintergrund und habe unterstützt, wo es nötig war. So viel zu tun gab es da gar nicht. Und das ist auch schon mein erstes Fazit: Die Gruppen haben sehr intensiv und konzentriert gearbeitet. Insgesamt eine sehr angenehme Runde. Das hat mich sehr gefreut.
Mein zweites Fazit: Die Ergebnisse treffen, finde ich, den Nagel auf den Kopf. Schon nach der ersten Runde wurde klar, dass ›Innovation‹ und ›Inklusion‹ im Kern »sozialen Fortschritt« bedeuten und die ›Scouts‹ dabei unterstützen können, diesen Fortschritt Realität werden zu lassen. Sie sollten – das war mein Eindruck – dabei aber immer im Netzwerk arbeiten.
Mein drittes Fazit verbinde ich gleich mal mit einer Frage an dich, liebe Kerstin: Der Begriff »InnoScout« wurde ja ziemlich kritisch angeschaut. Darunter konnten sich viele gar nichts vorstellen. Wie hast du diese Diskussion erlebt? Gab es da auch noch andere Sachen, über die wir dringend noch mal nachdenken sollten?
Ein ganz klares ›Jein‹! Die Bezeichnung »InnoScouts« wurde bei uns in der Gruppe gar nicht kritisiert. Bei uns war in der ersten Runde »Innovation« das Thema. Aber auch hier gab es Unklarheiten. Es gibt ja schließlich ganz unterschiedliche Innovationen. Nachdem wir uns aber geeinigt hatten, mehr über soziale und weniger über technische Innovationen zu sprechen, wurde das Bild klarer. In der Tat schlossen wir sinngemäß: »Innovation bringt sozialen Fortschritt und Bewegung.« Das sind für mich die großen Schlagworte für das ganze Projekt. Aber wie genau geht es damit jetzt weiter, lieber Hannes?
Nun, die »InnoScouts« sollen ja Innovation für Inklusion mit den Menschen entwickeln, die alltäglich mit Barrieren zu kämpfen haben. Das heißt vor allem, dass sie Bedarfe aufnehmen und gemeinsam mit anderen Lösungsideen entwickeln sollen. Das ist immer noch sehr abstrakt und wir versuchen das etwas greifbarer zu machen – zum Beispiel mit Begriffen wir »sozialer Fortschritt« und »Bewegung«. Im Endeffekt geht es ja darum, dass alle verstehen, was das Projekt bietet und mit dabei sein wollen.
Der Auftakt in Bonn hat da schon viel geholfen. Hier, das war mein Eindruck, ist vieles sehr konkret geworden. Das lag natürlich auch daran, dass wir die Tagung gleich auch mit mehreren Netzwerk- und Kooperationspartnern angegangen sind. Wir haben in einem barrierefreien Innovationslabor, dem Social Impact Lab, direkt im Haus unserer Partner, der Aktion Mensch Stiftung, getagt und haben uns für die Methodik das PIKSL-Team, einem Start-up mit viel Erfahrung bei Workshops mit Menschen mit Behinderungen, ins Boot geholt. Ich glaube, das hat viel zu diesem erfolgreichen Auftakt beigetragen.
Ja, ich glaube, da hast du Recht! Aber war das nun eine einmalige Sache, diese breite Beteiligung oder kommt da noch mehr?
Da kommt noch mehr! Im nächsten Schritt wollen wir zu dem Projekt viele Gespräche und Interviews mit Kooperations- und Netzwerkpartnern führen. Grundlage dafür wird natürlich die Dokumentation unserer Tagung in Bonn sein. Aber wir wollen auch noch mehr. Wir wollen die Teilnehmenden unserer Tagung zu einer Art Fokusgruppe machen. Wir wollen ihr Feedback zu unseren Ideen und Ansätze für die »InnoScouts« immer wieder aufnehmen und so auch dafür sorgen, dass alle Bescheid wissen, was da im nächsten Jahr in den Landesverbänden Westfalen-Lippe und Rheinland-Pfalz angeboten wird.
Das klingt gut. Ich gehe mal davon aus, dass sich Interessierte bei dir melden können. Dein Kontakt findet man ja hier auf der Webseite :-) Ich für meinen Teil freue mich schon jetzt auf die Tagungs-Doku und die weiteren Infos von dir und euch!