Die Pandemie hat uns in vielerlei Hinsicht gezeigt, wie wichtig es ist, schnell auf externe Veränderungen reagieren zu können. Zudem werden Entwicklungen aufgrund der geänderten Rahmenbedingungen zügiger vorangetrieben. So erproben auch die DRK-Gliederungen digitale Ansätze, um mit Ihren Anspruchsgruppen trotz physischer Distanz im Austausch zu bleiben. Diese dynamische Entwicklung möchten wir nutzen, um Lösungen zu entwickeln, welche auch langfristig einen Mehrwert für unsere Gliederungen bieten und die digitale Transformation des DRK vorantreiben.
Die Pandemie-Lage beeinflusst die Kursprogramme des DRK
Das erste Lebensjahr eines Kindes ist prägend für dessen Bindungsverhalten und bestimmend für seine physische und psychische Entwicklung. Zudem gelten die ersten Lebensjahre als der Zeitraum, in der die Weichen für das zukünftige Leben gestellt werden. Entsprechend hoch sind die Anforderungen der Eltern an sich. Familien brauchen in dieser auch für sie meist sehr aufwühlenden, intensiven Zeit Bestärkung, Begleitung und Entlastung.
Das DRK bietet eine Vielfalt an Kursprogrammen an, um Familien in dieser herausfordernden Zeit zu unterstützen. Aufgrund des aktuellen Infektionsrisikos sind viele Kurse jedoch noch ausgesetzt und werden teils erst im Herbst dieses Jahres fortgeführt. Darüber hinaus bestehen auch bei den Eltern enorme Unsicherheiten, ob sie mit ihrem Neugeborenen Gruppenveranstaltungen besuchen sollten. Diese Unsicherheit wird durch die noch nicht abschließend geklärten Ansteckung- und Verbreitungswege von Covid-19 bei Kindern bestärkt.
Junge Eltern und Familien stehen vor enormen Herausforderungen
Um gerade junge Eltern und Familien in dieser sehr aufreibenden Zeit zu unterstützen, haben wir das Projekt DRK Elterncampus ins Leben gerufen. Mit einem Online-Kursangebot, welches digital buchbar und virtuell durchführbar sein wird, möchten wir für unsere so wichtige Zielgruppe der Familien einen digitalen Raum für Fragen und für einen allgemeinen Austausch zu Erfahrungen, Sorgen und Unsicherheiten schaffen.
Ein nutzerzentriertes Vorgehen sichert die Akzeptanz und schafft einen wirklichen Mehrwert für unsere Anspruchsgruppen
Das Projekt wird im Sinne eines agilen und nutzerzentrierten Ansatzes durchgeführt. Innerhalb der ersten drei Wochen designen, entwickeln und validieren wir ein sog. MVP. MVP steht hierbei für Minimal Viable Product und beschreibt die Mindestanforderungen eines Produkts mit dem Ziel, eine skizzierte Herausforderung bestmöglich zu lösen. Ziel dieses Vorgehens ist es, interne Schleifen zu vermeiden und stattdessen schnell in den Austausch mit potenziellen Endnutzern zu kommen.
Um sicherzustellen, dass wir uns an den realen Bedürfnissen, Sorgen und Nöten unserer Anspruchsgruppen orientieren, sprechen wir im gesamten Projektverlauf intensiv mit Eltern und jungen Familien. Dieses mehrstufige Entwicklungsverfahren trägt dazu bei, das Produkt mit Nutzern und Nutzerinnen zu testen, Optimierungspotenziale aufzuzeigen und Feedback zu integrieren. Nur so wird ein Mehrwert für den Endkunden generiert und die langfristige Nutzung gefördert.
Mit einem interdisziplinären Projektteam bestehend aus erfahrenden Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der DRK Gliederungen, einer Projektleitung im DRK-Generalsekretariat sowie den Experten und Expertinnen des technischen Dienstleisters definieren wir die gemeinsame Vision für das Projekt und den Modus der Zusammenarbeit und die Projektvision. Ein gemeinsames Zielbild ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen Projekt. Ein transparentes Timing gibt jedem Projektmitglied zudem Einblick in die Projektphasen, Zwischenergebnisse sowie die eigenen Verantwortlichkeiten.
Eine digitale Plattform als Kursalternative während der Pandemie-Lage und als Treiber der langfristigen Digitalisierung des Gesamtverbands
Wie wir wissen, kennt die digitale Welt keine Ländergrenzen. Daher muss sich auch das DRK zukünftig verstärkt damit auseinandersetzen, wie die föderalistischen Strukturen des DRK in einer digitalen Welt abgebildet werden können. Wir sehen im DRK Elterncampus eine Chance darin, den Versuch einer zentralen Plattform für die Angebote und Services des DRK zu starten und in einem kleinen Rahmen gemeinsam mit den DRK Gliederungen zu lernen und wichtige Erfahrungswerte zu sammeln. Vor diesem Hintergrund möchten wir daher nicht nur eine kurzfristige Lösung zur Überwindung der physischen Distanz entwickeln. Der Prototyp soll darüber hinaus die Grundlage bieten, auch nach der Pandemie-Lage ein einheitliches Kursbuchungssystem für unsere Anspruchsgruppen anzubieten und insgesamt eine bessere Nutzererfahrung zu schaffen. Damit reagieren wir auf akute Herausforderungen und treiben gleichzeitig die Digitalisierung der Angebote und Dienstleistungen des DRK voran.
Wenn Sie selbst zur Zielgruppe der frischgebackenen Eltern gehören und uns bei dem Projekt unterstützen möchten, würden wir uns freuen, wenn Sie sich bei Luise Springer (l.springer(at)drk(dot)de) melden. Wir suchen aktuell Personen, welche den Prototypen testen und uns dadurch wertvolle Optimierungspotenziale aufzeigen.
Update (November 2020): Der DRK Elterncampus ist vor wenigen Tagen live gegangen und ab jetzt unter www.drk-elterncampus.de zu erreichen. Wir möchten die Plattform und die Kurse kontinierlich verbessern und freuen uns daher über Feedback an elterncampus@drk.de oder l.springer@drk.de.