Liebe Kerstin, wir waren zusammen in Heidelberg auf dem BarCamp Rhein-Neckar, um unsere Moderation des diesjährigen Cross Media Day am 30. November in Düsseldorf vorzubereiten. Was war dein Eindruck?
Die ehemalige Feuerwache als Veranstaltungsort hat mir gut gefallen. Irgendwie hatte ich den Eindruck, dass in den alten Garagen, die viel Raum für den Austausch boten, alles entspannt und ohne einen hohen Anspruch auf Perfektion lief. Die Atmosphäre war sehr ungezwungen und leger. Spannend fand ich, dass es durchaus Parallelen zum Cross Media Day in München gab: die Session-Planung, die ‚obligatorische‘ Frage, wer alles schon mal auf einem BarCamp war, und natürlich die ›Rules of BarCamp‹. Besonders interessant fand ich aber, dass auch Einiges ganz anders war.
Was war denn so ganz anders?
Nun, das BarCamp in Heidelberg war ja eine zwei-tägige, themenoffene Veranstaltung, für alle mit Lust auf Austausch. Der Fokus lag nicht auf einer einzelnen Organisation. Dadurch boten die Sessions eine große Themenvielfalt: von der Kindererziehung über solidarische Landwirtschaft bis zu »Wie packe ich ein Lastenfahrrad?«. Außerdem war durch die eher dialogische Moderation und die Länge des Camps weniger Druck, gleich am Anfang voll einsteigen zu müssen. Es gab insgesamt drei Session-Planungen und damit drei Möglichkeiten, etwas anzubieten.
Hast du etwas angeboten?
Ja, habe ich! Ich habe vom Cross Media Day berichtet und in die Runde gefragt, was eigentlich ein gutes BarCamp ausmacht. Die Diskussion war rege. Es waren wirklich einige gute Tipps und Hinweise für unsere Moderation dabei.
Das klingt gut! Was nimmst du denn aus Heidelberg für unsere Moderation mit nach Düsseldorf?
Zunächst, finde ich, sollten sich alle – uns eingeschlossen – beim Cross Media Day 2019 in Düsseldorf wohlfühlen. Ganz nach den Mottos »Alles kann, nichts muss.« und »Das BarCamp seid ihr!« sollten wir den Teilnehmenden schon ihre Verantwortung für den Tag bewusst machen, sie damit aber auch nicht verschrecken. ›Motivieren und mitnehmen‹ könnte man diesen Punkt vielleicht gut zusammenfassen.
Außerdem ist mir bewusst geworden, wie wichtig ›Flow‹ und Dynamik des Dialoges für die Selbstorganisation bei einem BarCamp sind. Den Rahmen mit gut ausgestatteten Session-Räumen, klarem Zeitmanagement und Platz für angenehme Gespräche bei Kaffee und Snacks zu schaffen ist das eine. Aber man muss auch Vertrauen haben, dass gute Gespräche im Netzwerk ihre eigenen Wege finden, auch außerhalb der Sessions. »Macht doch was ihr wollt« – die Aussage der Moderatorin bringt es auf den Punkt und ist definitiv hängen geblieben.
Sehr cool, liebe Kerstin! Ich freue mich auf unseren Gig in Düsseldorf.