Die erst im Februar 2021 initiierte Partnerschaft mit dem Estnischen Roten Kreuz (ERK) konnte bereits deutlich weiterentwickelt werden. Neben der kürzlich mit dem Lettischen Roten Kreuz getroffenen Vereinbarung ist das die zweite Unterzeichnung eines MoU innerhalb weniger Tage. Sie kann als Ergebnis der strategischen Partnerarbeit betrachtet werden, auf die das DRK-Generalsekretariat im letzten Jahr seinen Fokus im Kontext der Internationalen Freiwilligendienste (IFD) gelegt hat, um auf die pandemiebedingten Einschränkungen zu reagieren.
DRK-Freiwillige künftig auch in Estland
Künftig sollen DRK-Freiwillige für einen Lern- und Bildungsdienst im Rahmen des Freiwilligen Internationalen Jahres (FIJ) möglichst auch nach Estland entsendet oder von dort aufgenommen werden.
„Das DRK hat im Bereich der Internationalen Freiwilligendienste sehr professionelle Strukturen. Von dieser Expertise möchte unsere Nationale Gesellschaft gerne profitieren und wir sehen es als eine sehr gute Gelegenheit, unsere nationalen Gesellschaften stärker zu vernetzen und neue Projekte zu initiieren.“
Arvi Perv, Generalsekretär Estnisches Rotes Kreuz
MoU als Grundlage für künftige Kooperationen
Die Unterzeichnung eines MoU gilt als wichtiger Meilenstein für künftige gemeinsame Projekte mit den Schwestergesellschaften. Hier einigen sich die beteiligten Partner auf die gemeinsamen Werte und Grundlagen und geben den inhaltlichen Rahmen für die praktische Umsetzung vor.
Der beiderseitige Wunsch nach einer künftigen Zusammenarbeit, wurde erst im Februar 2021 artikuliert. Die zügige Ausarbeitung und finale Unterzeichnung des MoU ist demnach ein Zeichen für die professionelle Zusammenarbeit mit dem neuen Partner.
Als Teil der internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung kann das DRK auf ausgesprochen zuverlässige Partner zurückgreifen und somit ein besonderes Maß an Qualität und Sicherheit gewährleisten.
Joss Steinke, Bereichsleiter Jugend und Wohlfahrtspflege im DRK-Generalsekretariat
Besuch in Estland bereits im Sommer 2021
Um die Strukturen vor Ort besser kennenlernen zu können, wird eine Delegation des DRK bereits im August nach Estland reisen. Das ERK hat zu einem summer seminar eingeladen, an dem auch Delegierte der Rotkreuzgesellschaften aus Lettland, Litauen und Finnland teilnehmen werden.
Neben Bastian Schlinck – Fachreferent Internationale Freiwilligendienste – und Mechthild Richert – Länderreferentin Europa – aus dem Generalsekretariat, werden Leitungs- und Fachkräfte der DRK-Freiwilligendienste aus Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern an der Delegationsgruppe teilnehmen.
Zum Hintergrund: Ein Memorandum of Understanding (MoU) ist eine Absichtserklärung zwischen mindestens zwei Parteien. Im Kontext der Internationalen Freiwilligendienste im DRK (IFD), sind das das DRK – vertreten durch den DRK-Generalsekretär – und eine weitere Nationale Gesellschaft der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung. In diesen Memoranda werden die Grundlagen und übergeordnete Ziele aktueller oder künftig geplanter Kooperationen festgehalten. Darunter fallen etwa die Grundsätze des Roten Kreuzes und Roten Halbmondes sowie die Fördergrundlagen der jeweiligen Programme. In der praktischen Umsetzung der IFD-Aktivitäten sind diese Vereinbarungen für alle weiteren beteiligten Parteien (z.B. DRK-Träger, Partnerorganisationen, Einsatzstellen und Freiwillige) verbindlich. In regelmäßigen Abständen werden die MoU aktualisiert, um bspw. auf Entwicklungen der Förderprogramme oder strukturelle Änderungen bei den involvierten Partnern zu reagieren. Die Erarbeitung eines MoU gewährleistet somit ein hohes Maß an inhaltlicher Auseinandersetzung mit dem internationalen Lern- und Bildungsdienst. Qualität und Verbindlichkeit der jeweiligen Kooperation werden dadurch erhöht und die beteiligten Rotkreuz-/Rothalbmond-Strukturen nachhaltig gestärkt. Durch die regelmäßige Aktualisierung können Kooperationen zudem prozesshaft nachjustiert und weiterentwickelt werden.