⇒Beitrag in estnischer Sprache
Die Einladung des Generalsekretärs des ERK und der Besuch in Estland resultierten aus dem intensiven Austausch des vergangenen Jahres mit den nationalen Rotkreuzgesellschaften der baltischen Staaten. Künftig sollen DRK-Freiwillige für einen Lern- und Bildungsdienst im Rahmen des Freiwilligen Internationalen Jahres (FIJ) auch ins Baltikum entsendet und von dort aufgenommen werden. Aus dem regionalen Schwerpunkt der Partnerarbeit des DRK sind im Jahr 2021 bereits zwei „Memorandum of Understanding“ hervorgegangen. Diese betreffen die künftige Zusammenarbeit im Rahmen der Freiwilligendienste mit Estland und Lettland.
Delegation bildet Komplexität des DRK ab
Neben Bastian Schlinck – Fachreferent Internationale Freiwilligendienste – und Mechthild Richert – Länderreferentin Europa – aus dem Generalsekretariat, nahmen Leitungs- und Fachkräfte der DRK-Freiwilligendienste aus Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern an der Delegationsgruppe teil.
Um auch die Perspektive der direkten Zielgruppe frühzeitig in die strategische Planung einzubeziehen, nahm mit Lennart Hamann ein ehemaliger DRK-Freiwilliger und seit neuestem hauptamtlicher pädagogischer Mitarbeiter des LV Schleswig-Holstein teil. Er sensibilisierte die Partner für den Mehrwert und die Notwendigkeiten, die sich für Freiwillige und Organisationen aus strategischer Alumniarbeit ergeben.
„Die Konferenz in Estland stellte sich jetzt als Möglichkeit dar, Abläufe im Rahmen des internationalen Freiwilligendienstes kennenzulernen, […] und bot die Gelegenheit, die Interessen von Freiwilligen frühzeitig zu kommunizieren.“
(Lennart Hamann, Bildungsreferent DRK LV Schleswig-Holstein)
Estland: Breite Netzwerke für starke Partnerschaften
Neben der Teilnahme der DRK-Delegation am Summer Seminar in Valkla bestand die Möglichkeit für einen vertiefenden Austausch mit dem ERK aber weiteren potentiellen Partnern. So wurde Bastian Schlinck nicht nur zu einem Jour Fixe des estnischen Generalsekretariats unter Beteiligung der regionalen Gliederungen eingeladen, sondern konnte sich auch mit dem Goethe-Institut Estland und der deutschsprachigen Abteilung des Tallinna Saksa Gümnaasium in Tallinn treffen, um sich über Möglichkeiten und potentiellen Hürden von Freiwilligendiensten im deutsch-estnischen Kontext auszutauschen.
„If you want to go fast – go alone. If you want to go far – go together“
(Arvi Perv, Generalsekretär Estnisches Rotes Kreuz)
Lettland: Folgebesuch bereits im September
Vermittelt durch das Generalsekretariat kam es bereits in der Folgewoche zu einem erneuten Treffen mit den Verantwortlichen beim Lettischen Roten Kreuz. Eine Leitungskraft der DRK-Freiwilligendienste beim Landesverband Niedersachsen begleitete dazu den DRK KV Celle bei einem Besuch Lettland. Dieses Treffen ist ein weiterer Schritt zur erstmaligen Entsendung von DRK-Freiwilligen nach Lettland. Diese war ursprünglich bereits für das Jahr 2020 geplant, musste aber coronabedingt verschoben werden und soll nun im Jahr 2022 realisiert werden.
Litauen: Freiwilligendienste als Türöffner für weitere Themen
Und auch die Kooperation mit dem Litauischen Roten Kreuz profitierte in relevantem Maße vom Besuch in Estland. Fand der Austausch bisher nur virtuell statt, konnten die Vertreterinnen aus Litauen sich nun ein detailliertes Bild über die Kooperationsmöglichkeiten im Rahmen internationaler Freiwilligendienste machen. Darüber hinaus wurden viele Impulse zu weiteren Themen wie Flucht und Migration oder Fundraising gegeben, die beide Nationalgesellschaften derzeit vor Herausforderungen stellen und gegenseitiger Praxisaustausch sehr hilfreich sein kann.
Der Prozess geht weiter
Die nächsten Austauschformate finden noch in diesem Jahr statt und die Beteiligten sind zuversichtlich, mittelfristig feste Strukturen etablieren zu können.
Der Themenbereich Freiwilligendienste im DRK-Generalsekretariat bedankt sich bei allen beteiligten Partnern, insbesondere beim gastgebenden Generalsekretär des Estnischen Roten Kreuzes Arvi Perv und seinem Team.