Auf Einladung der NürnbergMesse, einer der Organisatorinnen der ConSozial, bin ich dieses Jahr nach Nürnberg gefahren. Angekündigt war eine „Blogger Lounge“ auf dem Messegelände und Zugang zum Presse-Zentrum mit allem, was man halt so braucht, um arbeiten zu können – inklusive Buffet, Kaffee-Flatrate und das schnellste Internet der Welt, fast!
Nach der Eröffnung, bei der DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt betonte, dass die Digitalisierung niemals menschliche Zuwendung ersetzten, sich wohl aber für bessere Teilhabe nutzen lässt, bin ich ein wenig über die Messe geschlendert und – wie könnte es anders sein – im Innovationspark hängen geblieben.
Eindrücke aus dem Innovationspark
Der Innovationspark der ConSozial wird dieses Jahr von Social Impact organisiert. Einen der Auftaktvorträge hielten Bettina Stuffer und Nadja Hoffmann, beide vom Kompetenzzentrum Süd (München und Regensburg). Bettina und Nadja gaben Einblicke in die Ziele und Arbeitsweise der Kompetenzzentren, ihre Herausforderungen und Learnings. Mit Blick auf die zahlreichen Praxisbeispiele, die im Projekt bislang begleitet wurden, kündigten sie an, dass diese ‚Best Practices‘ bald hier auf DRK-Wohlfahrt.de veröffentlicht werden.
Thomas Pilz, DRK-Kreisverband Herford und Julia Kießig BRK-Kreisverband Dachau gaben im anschließenden World Café zum Thema „Organization goes Innovation“ Inputs zu Rahmenbedingungen und Hindernissen für ein innovationsfreundliches Klima in sozialen Organisationen.
Thomas war als Gründer von DayCare Technology dabei, um von seinen Erfahrungen mit der Zusammenarbeit als Startup mit einem etablierten Player der Sozialwirtschaft in Herford zu berichten. Seine Empfehlung für Entscheiderinnen und Entscheider in der Sozialwirtschaft: „Mut zur Lücke!“
Als wir mit unserer 360° Technologie zum DRK in Herford kamen, war diese Mut zur Lücke da. Wir sind direkt mit einem generationsübergreifenden Einsatz unserer Technologie gestartet, ohne genau zu wissen, wie es geht. Wir haben getestet und entwickelt und siehe da: es funktioniert.
Julia war als „Intrapreneurin“ des BRK-Kreisverbandes Dachau dabei, um aus ihrer Perspektive von der Entwicklung innovationsfreundlicher Organisationskultur zu berichten. Ihr Schwerpunkt liegt eigentlich im Bereich Seniorenarbeit, mit ihren Ideen und Impulsen fordert sie ihren Kreisverband aber auch in anderen Bereichen heraus:
In ihrem Projekt „StraßenstrickerInnen“ zum Beispiel strickt sie mit Frauen aus Dachau Streetart, was uns im Deutschen Roten Kreuz auch erstmal einfallen muss. „Warum“, könnte man fragen, „strickt ihr Kunst und keine Mützen für Obdachlose?“
Ganz einfach: Weil wir den BRK-Kreisverband als innovativen Partner in Dachau darstellen wollen, um so neue Nutzerinnen und Nutzer für unsere Leistungen und neue Ehrenamtliche zu gewinnen.
Aktuell läuft die Produktion, Ende November folgt dann die Installation an der Karlsbergbrücke.
Fazit: Haltung sollte zentral sein
Der Innovationspark auf der ConSozial ist eine gute Sache, finde ich. Hier kann man junge und ältere Innovatorinnen und Innovatoren treffen, die an Probleme oft anders herangehen, als das so üblich ist. Vielleicht kann sich der eine oder die andere hier ein bisschen Mindset abschauen. Und weil „Mindset“ oder „Haltung“ so zentral ist in der gesellschaftlichen Transformation, die wir Digitalisierung nennen, ist es eigentlich schade, dass der Innovationspark auf der ConSozial eher am Rande und nicht mittendrin ist.