Bürgerdialog zur Pflege
Da in der Corona-Pandemie direkte Kontakte seltener sind, war Bundeskanzlerin Angela Merkel der virtuelle Austausch mit Bürgerinnen und Bürgern in der Reihe "Die Kanzlerin im Gespräch" sehr wichtig. Das Gespräch mit Pflegebedürftigen, pflegenden Angehörigen und Pflegekräften, "einer Gruppe, die besondere Aufmerksamkeit verdiene", wurde live auf der Homepage und auf der Facebook-Seite der Bundesregierung übertragen und kann auch jetzt noch auf der Facebook-Seite des DRK-Kreisverbandes Aalen e.V. eingesehen werden.
Herr Paul Abele
DRK-Kreisverband Aalen/Paul Abele
Paul Abele, 92 Jahre, lebt im DRK-Altenpflegeheim in Oberkochen (im Bild mit Jannik Bastillo, Freiwilligendienst-Leistender der DRK-Verwaltung) und lobte die Pflegefachkräfte und Betreuungskräfte des DRK-Altenpflegeheims Oberkochen. "Die eine ist ein bisschen forscher, die andere ein bisschen liebevoller - aber ich möchte keine missen", berichtete er und brachte die Bundeskanzlerin damit zum Schmunzeln.
Er fühlt sich "wohlgehütet aufgehoben" in Oberkochen. Das harmonische Zusammensein und die Spielgemeinschaft mit anderen Bewohnern, welche sich im ersten Lockdown gegründet hatte, als die Verwandten nicht mehr zu Besuch ins Heim kommen durften, empfindet er als sehr angenehm und er genieße es, dass diese Spielgemeinschaften, auch jetzt wo wieder Besuch kommen darf, immer noch bestehen.
Herr Dr. Albert Michael Sauter
DRK-Kreisverband Aalen/Albert Sauter
Dr. Albert Michael Sauter, 57 Jahre alt, pflegt gemeinsam mit seiner Frau seine 91-jährige Mutter zu Hause. Tagsüber ist die Seniorin in der DRK-Tagespflege in Aalen. Große Probleme hatte die Familie, als die Pflegeeinrichtung wegen der Pandemie im Frühjahr geschlossen war. Der alten Dame fehlte die gewohnte Ansprache, die Aufmerksamkeit, die sie in der Tagespflegeeinrichtung genieße. Dies könne die Familie nicht leisten.
Er hoffe, auf weiter entwickelte Konzepte, so dass Einrichtungen wie die seiner Mutter nicht wieder schließen müssten, so Dr. Sauter. Im Augenblick stünde die Schließung solcher Einrichtungen nicht in der Diskussion, betonte Merkel, "aber es setzt auch voraus, dass alle in einer Gesellschaft aufeinander Rücksicht nehmen und dass wir die Kontakte, die nicht notwendig sind, vermeiden."
Frau Friede Wallentin
DRK-Kreisverband Aalen/Friede Wallentin
Friede Wallentin aus dem DRK-Seniorenzentrum Bopfingen (im Bild mit Katrin Hieber, Pflegedienstleitung SZ-Bopfingen) erzählte, sie sei ihren Pflegerinnen und Pflegern sehr dankbar. Die Pflegeeinrichtung in der sie lebt, habe viele Maßnahmen getroffen, um ihre Bewohnerinnen und Bewohner zu schützen: "Es hat mich beeindruckt, wie die Einrichtung reagiert hat", so die 83-jährige Seniorin. Dazu gehöre auch, dass es möglich sei, ihre Familie zu empfangen.
Sie empfinde ihr Leben "reich an Erlebnissen" und positiv an Corona findet sie wie die Hilfsbereitschaft zwischen den Bürgerinnen und Bürgern in ihrem "idyllischen Bopfingen" gewachsen sei. Als Beispiele nennt sie Einkaufshilfen und Telefonnummern die man in der Not anrufen könne, was sie alles nicht brauche, antwortete sie auf Rückfrage von Angela Merkel, da sie in ihrem Seniorenzentrum im Paradies lebe - "ich bekomme die Hilfe die ich benötige und noch so viel mehr".
Frau Ann Sophie Pruchner
DRK-Kreisverband Aalen/Ann Sophie Pruchner
13 Vorredner hatte Ann Sophie Pruchner, 26 Jahre, Pflegedienstleitung und stv. Heimleitung im DRK-Altenpflegeheim Oberkochen als sie am Ende des 90-minütigen virtuellen Bürgerdialogs von Angela Merkel angesprochen wurde. Sie hob hervor, dass ein Vorteil der Pandemie und des Lockdowns im Frühjahr war, dass sich die Bewohner noch besser kennen lernen konnten. Alles in ihrer Macht stehende taten die Pflegekräfte dafür, ihren Bewohnern das Leben zu erleichtern.
Es wurde ein Bewohnerzimmer zum Besprechungszimmer mit Angehörigen "durchs Fenster" umfunktioniert. Es fanden Treffen zwischen den Bewohnern und ihren Angehörigen über den Garten hinweg statt, denn was sie alle vereine sei, dass Personen in der Pflege ihren Beruf ergreifen, "weil ihnen Menschen am Herzen liegen". Abschließend machte sie deutlich, dass die Pflegeberufe systemrelevant sind und sie hoffe, dass dies auch noch mehr in der Gesellschaft ankomme.
Die Bundeskanzlerin bedankte sich bei Frau Pruchner für diese Worte, die sehr gut als Schlussworte dienen, wie sie meinte, da es auch ihr ein sehr großes Anliegen sei die unglaublich wichtigen Berufe in der Pflege in der Gesellschaft mehr in den Fokus zu rücken.
Alle abgebildeten Personen haben sich mit mit der Ablichtung und weiteren Verwendung einverstanden erklärt. Der Gastbeitrag erscheint mit freundlicher Genehmigung durch den DRK-Kreisverband Aalen e.V.
Im Original wurde dieser Artikel am 22.011.2020 auf der Website des Kreisverbandes veröffentlicht. Wir bedanken uns für die kollegiale Unterstützung und diesen tollen Beitrag!