Personalausstattung in der Altenpflege verbessern
  • Verankerung des bundesweit höchsten Personalschlüssels im § 75 SGB XI als Mindestmaßstab in der Pflege (bis zur Umsetzung der neuen Personalbemessung)
  • Auszubildende sollten nicht auf die Personalschlüssel angerechnet werden
Die notwendige Anzahl der Pflegenden zu sichern, ist eine der großen zentralen Herausforderungen im Pflegebereich. Der Mangel an Pflegefachkräften kennzeichnet bereits seit vielen Jahren die Arbeitssituation in der Altenpflege. Gleichzeitig steigt die Anzahl der pflegebedürftigen Menschen stetig an. Die Anforderungen an die Fachkunde des Pflegepersonals erhöhen sich nicht nur deshalb, sondern auch weil Multimorbidität und psychische Erkrankungen in der Zielgruppe zunehmen und weil die Qualitätsstandards steigen (Expertenstandards, Beratungspflichten, Hygiene etc.). In Deutschland wird bis Mitte 2020 erstmals ein wissenschaftlich fundiertes Verfahren zur Personalbemessung in Pflegeeinrichtungen entwickelt und erprobt. In der Zwischenzeit würde die Verankerung des bundesweit höchsten Personalschlüssels als Mindestmaßstab in der Pflege die Personalsituation verbessern.
Rahmenbedingungen verbessern und Attraktivität der Pflegeberufe steigern
  • Sicherstellung der notwendigen Anzahl gut ausgebildeter und motivierter Pflegekräfte mit konzertierter Strategie
  • Erhöhung der Wertschätzung der Altenpflege in der Gesellschaft
  • Kommunikation des Beitrags, den die Altenpflege für die Gesellschaft leistet
  • Steigerung der Attraktivität des Pflegeberufs: Verbesserung der Arbeitsbedingungen, angemessene tarifliche Bezahlung, Verbesserung der Entwicklungs- und Weiterbildungschancen, flexibler Arbeitsumfang und flexible Arbeitszeiten für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Um den zunehmenden Bedarf an qualifizierten Fachkräften befriedigen zu können, muss der Fokus aller Akteure im Pflegebereich darauf gerichtet sein, neues Personal zu gewinnen und das vorhandene zu binden und weiterzuqualifizieren. Dies gilt für Fach- und Hilfskräfte gleichermaßen. Als Voraussetzung dafür müssen die Attraktivität der Pflegeberufe gesteigert und ihr gesellschaftlicher Stellenwert erhöht werden. <fDazu sollten zum einen die Rahmenbedingungen im Arbeitsbereich Altenpflege verbessert werden. Dies bedingt eine gute personelle Ausstattung zur Entlastung des Personals und eine angemessene tarifliche Entlohnung, beinhaltet aber zum Beispiel auch Konzepte zur betrieblichen Gesundheitsförderung. Zum anderen gilt es, den Pflegekräften individuelle Entwicklungs- und Weiterbildungschancen zu bieten und ihre persönlichen Bedürfnisse bezüglich eines flexiblen Arbeitsumfangs und flexiblen Arbeitszeiten – insbesondere im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf – zu berücksichtigen.
Stabilisierung und Ausbau der ambulanten Versorgung vor allem in ländlichen Regionen
  • Stabilisierung und Ausbau der ambulanten Versorgung vor allem in ländlichen Regionen
  • Wohnortnahe Versorgung ermöglichen
  • Berücksichtigung der Lebenssituation und Bedürfnisse von Hilfebedürftigen und ihrer pflegenden Angehörigen
Die Lebensqualität hängt im Alter eng mit der Versorgung am Wohnort zusammen. Besonders wichtig ist die ambulante Versorgung in der eigenen Wohnung. Der demografische Wandel bewirkt, dass in ländlichen Regionen die Zahl der Pflegebedürftigen bei gleichzeitigem Bevölkerungsrückgang ansteigt. Damit die Pflegebedürftigen ihr gewohntes Leben fortführen können und ihnen der Umzug wegen mangelnder Versorgung erspart bleibt, gilt es, die Versorgungsstrukturen demografiefest zu gestalten. Dazu müssen die Strukturen für die ambulante Versorgung weiter ausgebaut und insbesondere in ländlichen Regionen stabilisiert werden.
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