In ihrer Vorbemerkung stellen Prof. Dr. Monika Burmeister und Prof. Dr. Norbert Wohlfahrt fest, es sei allseits akzeptiert, dass es eine Aufwertung des Sozialen und eine Verbesserung der beruflichen Situation der Beschäftigten geben müsse. Sie fragen sich, warum so wenige Taten folgen und welche Widerstände und Widrigkeiten es gibt. Zunächst untersuchen die Autorin und der Autor den Wert des Sozialen aus der Perspektive der Beschäftigten. Sie nehmen Bezug auf eine Studie, die feststellt, dass 60 % der Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter ihr Gehalt nicht für leistungsadäquat halten. Es wird die These aufgestellt, dies könne u.a. der schwachen beruflichen Interessenvertretung geschuldet sein. Zudem wird auf den hohen Frauenanteil in den sozialen Dienstleistungsberufen verwiesen. Anschließend wird der Wert des Sozialen aus der sozialstaatlichen, der volkswirtschaftlichen und aus der Perspektive der Sozialwirtschaft betrachtet. Es wird das Fazit gezogen, dass unabhängig aus welcher Perspektive der Wert des Sozialen betrachtet wird, ein Widerspruch zwischen der gesellschaftlichen (sozialstaatlichen) Wertschätzung und ihrer faktischen (materiellen) Bewertung vorliegt. Prof. Dr. Monika Burmeister und Prof. Dr. Norbert Wohlfahrt gehen davon aus, dass dieser Widerspruch in der besonderen Stellung des Sozialsektors zwischen sozialstaatlicher Bedarfsdeckung und ökonomischer Gewinnerzielung begründet ist. Aus diesem Widerspruch folgten unerwünschte Entwicklungen, die regelmäßig politische Korrekturen erforderten. Zusammenfassend ist „Was ist das Soziale wert?“ ein Denkanstoß, sich mit den systemischen Ursachen auseinander zu setzen. Manchmal hilft auch ein Blick über den eigenen Tellerrand. So ist in den skandinavischen Ländern die Aufwertung sozialer Dienstleistungsarbeit bereits seit einiger Zeit vollzogen. Die Autorin und der Autor ziehen das Fazit, dass auch die im Koalitionsvertrag angekündigten Maßnahmen keine Wende im gesamtgesellschaftlichen Umgang mit dem Thema sind. Die DRK-Wohlfahrt setzt sich bereits seit vielen Jahren für eine Aufwertung der sozialen Berufe, insbesondere in der Pflege ein und wird sich auch zukünftig dafür einsetzen.
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