Foto eines Monitors auf dem eine Videokonferenz übertragen wird.
Unsere "weekly" Videokonferenz der Kompetenzzentren Digitalisierung

Remote Work im Generalsekretariat – neue Verbindungen im Netzwerk DRK

Die DRK-Verbände im Bereich der Wohlfahrtspflege über Kompetenzzentren bei der Digitalisierung begleiten – wie wir diese Aufgabe gemeinsam mit drei Landesverbänden mit neuen Strukturen und Remote Work angehen, will ich hier beschreiben.

Remote Work: Zuerst die Entscheidung dafür!

Mit unserem aus Mitteln des Familienministeriums geförderten Projekt „Wandel. Wohlfahrt. Digitalisierung. – Kompetenzzentren im DRK“  wollen wir neue Wege gehen. Den Verband in einem Feld zu unterstützen, das für uns alle viele neue Herausforderungen bereithält, braucht neue Strukturen. Wir wollen und müssen Orientierung geben und gleichzeitig selbst dabei Feldkompetenz zu all den Fragen unserer Gliederungen zur digitalen Transformation in der Wohlfahrtspflege aufbauen. Die bei uns im Generalsekretariat ganz zu Beginn der Projektkonzeption getroffene Entscheidung, dafür auch räumlich nah am Verband zu sein, war damit nur folgerichtig: Wir wollten unsere Kompetenzzentren in den Landesverbänden ansiedeln.

Mit einer Ausschreibung haben wir die DRK-Landesverbände eingeladen, Teil unseres Projekts zu sein, indem sie den Kompetenzzentren des Generalsekretariats Raum, Schreibtisch und enge Kooperation anbieten. Die nun beteiligten Landesverbände Sachsen-Anhalt, Westfalen-Lippe und das Bayerische Rotes Kreuz haben sich damit ebenfalls entschieden – für eine neue Form der Kooperation mit dem Generalsekretariat.

Nicht zuletzt: Alle Personen, die direkt beteiligt sind, haben sich entschieden. Ich persönlich habe ich mich darauf gefreut, Fragen von Führung im Kontext von Remote Work neu zu beantworten. Die Teammitglieder des Teams „Gesellschaftliche Trends und Innovationen aus Sicht des DRK“  haben sich ebenfalls der Vorstellung sehr positiv geöffnet, dass ein Teil der neuen Kolleginnen und Kollegen hunderte Kilometer entfernt arbeitet. Vor allem aber die neu hinzukommenden Kolleginnen und Kollegen für die drei Standorte in Magdeburg, Münster und München haben eine Aufgabe mit viel Selbstständigkeit und Eigenverantwortung gesucht. Sie bringen zum Teil umfassende Erfahrung zum Remote Work ein.

Remote Work – was ist das?

Unter Remote Work verstehen wir alle Formen der Mitarbeit in einer Organisation aus der Ferne – unabhängig davon, ob sich der Arbeitsplatz zu Hause, in einem anderen Büro, an einem Schreibtisch in einem Gemeinschaftsbüro, einem Co-Working-Space, an wechselnden Orten oder in einer Mischung von all dem befindet. In der globalisierten Welt und mithilfe digitaler Arbeitsmittel nimmt Remote Work immer mehr Raum ein. Es erspart Pendeln und Reisen und ermöglicht effiziente Zusammenarbeit über große Distanzen hinweg.

Remote Work kann auf einer Skala betrachtet werden - je nach Arbeitsort, Distanz voneinander, "Sesshaftigkeit" der Mitarbeitenden.

Auf dem Foto ist ein Fünf-Phasen-Modell für mobiles Arbeiten auf Englisch abgebildet.

Bildquelle: open.buffer.com/remote-work/

Remote Work: Vertrauen ist die Grundlage

„Trust rocks! Aktives Vertrauen als Grundstein für das Gelingen der Neuen Arbeit“ ist der Titel eines Kapitels des Buchs "Managementwissen zum Thema Vertrauen als Grundlage guter Führung".  „Trust rocks!“ trifft für Remote Work in besonderer Weise zu.

Es fängt damit an, Bewerbungsgespräche per Videokonferenz zu führen und der Entscheidung für eine Bewerberin zu trauen, auch wenn wir mit ihr noch nicht an einem Tisch gesessen haben. Dafür wissen wir jetzt schon, wie kompetent sie das Arbeitsmittel Videokonferenz beherrscht! Die Überlegung liegt nah, bei Bewerbungsverfahren für Remote Work-Arbeitsplätze grundsätzlich Gespräche per Videokonferenz zu führen.

Vertrauen ist ebenfalls die Basis für die gemeinsame Verwirklichung der Ziele: Wir berichten gegenseitig in wöchentlichen Videokonferenzen – unseren „Weeklies“ – ,woran wir arbeiten. Wir beraten uns gegenseitig oder stellen Ergebnisse zur Diskussion. Nicht mehr.

Für unser Projektteam haben wir mit unserer Kick-off-Woche im Generalsekretariat eine persönliche Grundlage geschaffen – mit viel, viel Arbeit, neuen Erfahrungen, einem Besuch im Rotkreuz-Museum in Berlin, gemeinsamem Abendessen und viel Informellem zwischendurch. Persönliche Treffen alle drei Monate zur Auswertung der Projektergebnisse und zur Nachjustierung der mittelfristigen Ziele sind schon eingeplant.

Nicht zuletzt: Um den persönlichen Kontakt zu stärken, nehmen wir weitere Gelegenheiten wahr wie Tagungen mit den Landesverbänden, Arbeitsgruppen oder meine persönlichen Standortbesuche. Ganz ohne analoge Treffen geht es dann doch nicht – und das wollen wir auch nicht.

Remote Work – ohne Digitalisierung undenkbar

Digitale Arbeitsmittel, die Remote Work erleichtern, sind essenziell: Wir wollen und müssen schnell sein und Ergebnisse zeigen. Wir haben keine Zeit für E-Mail-Schlachten. Wir wollen vormachen, was möglich und sinnvoll ist – das ist unser Anspruch. Schritt für Schritt verwirklichen wir ihn: Wir eröffnen zunächst allen Mitarbeitenden in den Kompetenzzentren über VPN den Zugriff auf das interne Netzwerk bei uns im Generalsekretariat und beginnen mit der Nutzung von Wrike als webbasierter Projektsoftware. Was wir dem an digitalen Werkzeugen hinzufügen müssen, werden wir sehen. Ob wir gleichzeitig eine Threema-Gruppe für das kurze informelle Zwischendurch und ein „Wie geht es euch?“ – quasi die digitale Entsprechung für den Plausch in der Teeküche oder am Drucker – haben wollen, ist noch nicht entschieden.

Wir werden viele neue Erfahrungen machen und weiter darüber berichten.

Zuletzt ein Literaturtipp: „Remote: Office Not Required“ von Jason Fried. Das Buch gibt es nur auf Englisch, es ist sehr gut lesbar geschrieben und bearbeitet systematisch viele Aspekte am Beispiel einer amerikanischen Software-Firma.

Was finden Sie wichtig beim Thema Remote Work? Welche Fragen stellen sich aus Ihrer Sicht? Lassen Sie uns und unsere Lesenden an Ihren Erfahrungen teilhaben!