Eine Frau steht vor einem Bildschirm und nutzt digitale Verwaltungsleistungen
Eine Frau steht vor einem Bildschirm und nutzt digitale Verwaltungsleistungen

Onlinezugangsgesetz Wohlfahrt und Soziales

Die Wohlfahrtspflege steht vor der Aufgabe, den Zugang zu Onlineangeboten nicht nur inklusiv zu gestalten, sondern zugleich menschenfreundlich und mit einem geschärften Blick auf Datenschutz.

Im Rahmen der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG) werden Zugänge zu Angeboten und Leistungen der Wohlfahrtspflege digitalisiert. DRK-Einrichtungen stehen vor einigen Aufgaben: Sie müssen Voraussetzungen schaffen, um Chancen bezüglich neuer Digitalangebote nutzen zu können – und diese Angebote gleichzeitig menschenfreundlich und zugangsorientiert gestalten.

Denn auch wenn Online-Beratungen oder digitale Anträge viele Zugangshürden senken, müssen wir sicherstellen, dass dabei keine neuen Barrieren entstehen. 

Das Onlinezugangsgesetz

Das Onlinezugangsgesetz (OZG) ist eine wichtige Säule für den Fortschritt der Verwaltungsmodernisierung. Im Jahr 2017 verabschiedet, verpflichtet es Bund, Länder und Kommunen dazu, ihre Leistungen auch digital zugänglich zu machen. Das bedeutet beispielsweise, dass sich die Bevölkerung zukünftig den Weg zum Amt, u.a. zur Verlängerung des Reisepasses oder zur Beantragung etwaiger Gelder, sparen kann. 

"Das Onlinezugangsgesetz (OZG) ist ein wichtiger Baustein, um die Digitalisierung der Verwaltung in Deutschland voranzutreiben und eine bürgerfreundliche, effiziente und moderne Verwaltung zu schaffen."
Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI

Die Rolle der Wohlfahrt: Digitalisierung im sozialen Sektor

Es sind die Dienste und Einrichtungen der Wohlfahrt, die eine Vielzahl dieser digital neu zugänglichen Leistungen erbringen werden. Bezüge bestehen laut BMI in insgesamt 56 Leistungen, darunter zum Beispiel die Leistungen „Förderung ehrenamtlicher Tätigkeit“ oder „Pflegeangebote und Leistungen“. 

Relevante Umsetzungsprojekte

Sowohl die Entwicklungen bei der Kindertagesbetreuung als auch im Projekt „Sozialplattform“ sind für uns insbesondere relevant , da die kommunalen Entscheidungen darüber wie die Zugänge hier digitalisiert werden, Auswirkungen auf die Träger vor Ort haben können.   

  • Kindertagesbetreuung
    In der Kindertagesbetreuung ist angedacht, dass Eltern ihr Kind in die Kita ihrer Wahl sowie perspektivisch auch für den Hort online anmelden können. 

  • "Sozialplattform" 
    Im Projekt „Sozialplattform geht es unter anderem um die Vision der Etablierung der Onlineberatung, und zwar zunächst für die Bereiche Schulden, Sucht und Wohnungsnot. Der Beratungsstellenfinder hilft Ratsuchenden bei der Angebotssuche. DRK-Beratungsstellen sollten überprüfen, ob sie über die Postleitzahlensuche aufzufinden sind. Wenn sie die Plattform für die Online-Beratung nutzen möchten, sollten  die Herausforderungen  digitaler oder hybrider Angebote bedacht werden.  

Herausforderungen und Chancen

Zwar werden mit der Digitalisierung Barrieren abgebaut, aber es können auch neue Barrieren entstehen: digitale Kompetenzlücken, Zugang zu technischen Geräten, aber auch Sicherheitsbedenken bei der Online-Übertragung von Daten, bzw. Widerstand gegen Veränderungen.  

Fazit  

Die Digitalisierung von Leistungen der Wohlfahrtspflege bietet neue Chancen für ein einfacheres und schnelleres Zugänglichmachen von Angeboten und Leistungen. Gleichzeitig sollten jedoch auch mögliche Barrieren und Herausforderungen bedacht werden, um die Angebote für alle zugänglich zu gestalten. 

Als Wohlfahrt sehen wir dies als Chance und Verantwortung, Digitalisierung an langfristige Ziele wie Nachhaltigkeit, Datenschutz und die Verbesserung der Lebensqualität von Menschen in den Mittelpunkt zu rücken und wappnen uns für diese Herausforderung. 

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