*english version of the article*
Die pandemiebedingten Einschränkungen im Kontext der Internationalen Freiwilligendienste (IFD) seit dem Frühjahr 2020 wurden vom DRK-Generalsekretariat genutzt, um sich vorrangig der strategischen Partnerarbeit zu widmen.
DRK-Freiwillige in Lettland ab 2022
Ergebnis dieser Bemühungen ist eine vertiefte Kooperation mit dem Lettischen Roten Kreuz (LRK). Ab September 2022 sollen DRK-Freiwillige für einen Lern- und Bildungsdienst im Rahmen des Freiwilligen Internationalen Jahres (FIJ) nach Lettland entsendet werden.
Langfristig ist eine prozesshafte Weiterentwicklung der Kooperation vorgesehen, um auch jungen Freiwilligen aus Lettland ein Engagement in Deutschland zu ermöglichen.
"Das Lettische Rote Kreuz arbeitet schon seit vielen Jahren mit dem Deutschen Roten Kreuz zusammen. Wir freuen uns, die Zusammenarbeit nun auf einer ganz neuen Ebene fortzusetzen, indem wir einen internationalen Freiwilligenaustausch organisieren. So können wir die Strukturen stärken, um Dienstleistungen an den Bedürfnissen vulnerabler Menschen auszurichten. In Zukunft werden die Freiwilligen des DRK die Möglichkeit haben, über einen längeren Zeitraum in den Strukturen des LRK zu arbeiten, und die Freiwilligen des LRK werden die Möglichkeit haben, internationale Erfahrungen in der Freiwilligenarbeit in Deutschland zu sammeln."
Uldis Likops, Generalsekretär Lettisches Rotes Kreuz
MoU als Grundlage für künftige Kooperationen
Initiiert und eng begleitet durch die Koordinierungsstelle Internationale Freiwilligendienste im DRK (KoS IFD) stehen Fachkräfte verschiedener IFD-Träger im DRK bereits seit Sommer 2019 in engem Austausch mit dem LRK.
Die Ausarbeitung und finale Unterzeichnung eines MoU ist ein Meilenstein für die künftige Kooperation mit der Schwestergesellschaft. Hier einigen sich die beteiligten Partner auf die gemeinsamen Werte und Grundlagen und geben den inhaltlichen Rahmen für die praktische Umsetzung vor.
„Memoranda of Understanding im Sinne partnerschaftlicher Absichtserklärungen ermöglichen verbindliche und belastbare Kooperationen. Sie bieten den IFD im DRK nicht nur ein hohes Maß an Qualität und Sicherheit, sondern gewährleisten zudem eine klare Ausrichtung der Freiwilligendienste an den Grundsätzen der internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung.“
Joss Steinke, Bereichsleiter Jugend und Wohlfahrtspflege im DRK-Generalsekretariat
Zum Hintergrund: Ein Memorandum of Understanding (MoU) ist eine Absichtserklärung zwischen mindestens zwei Parteien. Im Kontext der Internationalen Freiwilligendienste im DRK (IFD), sind das das DRK – vertreten durch den DRK-Generalsekretär – und eine weitere Nationale Gesellschaft der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung. In diesen Memoranda werden die Grundlagen und übergeordnete Ziele aktueller oder künftig geplanter Kooperationen festgehalten. Darunter fallen etwa die Grundsätze des Roten Kreuzes und Roten Halbmondes sowie die Fördergrundlagen der jeweiligen Programme. In der praktischen Umsetzung der IFD-Aktivitäten sind diese Vereinbarungen für alle weiteren beteiligten Parteien (z.B. DRK-Träger, Partnerorganisationen, Einsatzstellen und Freiwillige) verbindlich. In regelmäßigen Abständen werden die MoU aktualisiert, um bspw. auf Entwicklungen der Förderprogramme oder strukturelle Änderungen bei den involvierten Partnern zu reagieren. Die Erarbeitung eines MoU gewährleistet somit ein hohes Maß an inhaltlicher Auseinandersetzung mit dem internationalen Lern- und Bildungsdienst. Qualität und Verbindlichkeit der jeweiligen Kooperation werden dadurch erhöht und die beteiligten Rotkreuz-/Rothalbmond-Strukturen nachhaltig gestärkt. Durch die regelmäßige Aktualisierung können Kooperationen zudem prozesshaft nachjustiert und weiterentwickelt werden.
Fachkräfteaustausch vor Ort möglichst noch in 2021
Ein lange geplanter Besuch – mit dem Ziel eines Fachkräfteaustauschs – in Lettland musste pandemiebedingt bereits mehrfach verschoben werden. Er soll aber mit Ende der Reisebeschränkungen nachgeholt werden, damit die DRK-Fachkräfte die künftigen Partner und ihre Strukturen vor Ort noch besser kennenlernen können.