Innovative Personalgewinnung beim DRK: Quereinsteigende für soziale Berufe begeistern

Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber versuchen sich im zunehmenden Konkurrenzkampf aller Branchen als besonders attraktiv, hip und innovativ zu zeigen. Denn es sind vor allem die Jungen, die mit solchen Kampagnen zu einer Ausbildung oder einem Jobbeginn bewegt werden sollen. Doch was tun, wenn durch die geburtenschwachen Jahrgänge weniger junge Menschen dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen und gleichzeitig der Bedarf an sozialen Diensten durch die Baby-Boomer-Generation zunimmt?

 

Quereinsteigende ansprechen: Regionale Vernetzung als Schlüssel 

Neben der zentralen Arbeitskräftezuwanderung aus dem Ausland, die es auch mit dem neuen Fachkräfteeinwanderungsgesetz weiterhin zu entbürokratisieren gilt, liegt besonders im Quereinstieg eine große Chance für den sozialen und gesundheitlichen Sektor. Das DRK geht hier neue Wege und setzt sich für mehr Möglichkeiten bei der Befähigung branchenfremder Arbeitskräfte ein. Wie das genau aussieht, zeigt das Pilotprojekt "care4future – Quereinsteigende für soziale und gesundheitliche Berufe begeistern“.  

care4future 

Initiiert durch das DRK-Generalsekretariat und die Personal- und Organisationsberatung contec GmbH hat sich ein regionales Netzwerk in der Westerwald Region unter Federführung des DRK-Landesverbandes Rheinland-Pfalz zusammengeschlossen. Das Netzwerk hat sich zum Ziel gesetzt, ein niedrigschwelliges Orientierungskursangebot zu entwickeln, welches Quereinsteigende zum Beginn einer Ausbildung motivieren soll. 

Das Netzwerk

Als Netzwerk haben sich folgende Institutionen zusammengeschlossen: 

Orientierung in der Vielfalt des sozialen Sektors

Das Netzwerk will durch die teilnehmenden Partnerorganisationen Orientierung schaffen und die Vielfalt der sozialen und gesundheitlichen Berufe verdeutlichen. Die beteiligten DRK-Einrichtungen bieten Schnuppertage an, bei denen sich Interessierte vor Ort über die Inhalte und Anforderungen der Berufe informieren können. Die enge Zusammenarbeit mit den Bildungsträgern und der Agentur für Arbeit sichert den Zugang zu einem qualifizierten Aus- und Weiterbildungsangebot und klärt auf, welche finanziellen Unterstützungsleistungen bezogen werden können. 

Gemeinsamer Projektauftakt und nächste Schritte gehen 

Startschuss des gemeinsamen Vorhabens in der Westerwald Region fand im Rahmen einer Auftaktveranstaltung am 22. Mai 2023 im DRK-Seniorenzentrum Altenkirchen statt. Geladen waren potenzielle Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus Kommunalpolitik, Einrichtungen, Aus- und Weiterbildungsschulen sowie Arbeitsagenturen. Und das Interesse war groß! Rund 30 Personen versammelten sich im Café Mocca des DRK Seniorenzentrums Altenkirchen, um mehr über das Projekt und seine Unterstützerinnen und Unterstützer zu lernen.  

“Highlight dabei war, die Stimmen von ehemaligen Quereinsteigenden zu hören, die so mutig waren, sich für den Weg in die sozialen und gesundheitlichen Berufe zu entscheiden – und das nach wie vor mit einem breiten Strahlen im Gesicht. Denn die tägliche Arbeit mit und für die Menschen ist bereichernd!” 


Bis Ende des Jahres soll nun weiter am Orientierungsangebot gefeilt werden und erste Informationsveranstaltungen für die Zielgruppe stattfinden. Ziel ist es, die potenziellen Quereinsteigenden, die durch das neue Angebot erreicht werden, für eine Ausbildung im August 2024 zu begeistern. Das DRK-Generalsekretariat wird das Netzwerk bei der Umsetzung weiterhin eng begleiten und die Ergebnisse nach dem ersten Durchlauf evaluieren. Geplant ist, die neuen Erkenntnisse über die Gewinnung und Begleitung von Quer- und Wiedereinsteigende in Berufe des sozialen und gesundheitlichen Sektors auf weitere Regionen zu übertragen. 

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