Sowohl die in der SPD-Fraktion für das Thema „Bürgerschaftliches Engagement“ verantwortliche Bundestagsabgeordnete Ulrike Bahr, als auch der Parlamentarische Staatssekretär Stefan Zierke aus dem für die Umsetzung der IJFD zuständigen Bundesfamilienministeriums machten eingangs die gesellschaftliche Bedeutung der Freiwilligendienste – und hier im Besonderen der Internationalen Freiwilligendienste – deutlich. Im darauffolgenden Gespräch, an dem für das DRK Matthias Betz, stellv. Teamleiter und u. a. zuständig für die Freiwilligendienste teilnahm, wurde sehr schnell deutlich, dass es kaum ein besseres Lernfeld für junge Menschen gibt, als einen Freiwilligendienst im Ausland zu machen, um andere Menschen und Kulturen besser kennenzulernen. Gerade jetzt, wo fremdenfeindliche Tendenzen mehr und mehr zunehmen, da waren sich alle einig, ist es mehr denn je wichtig, jungen Menschen dieses Erfahrungsfeld zu ermöglichen.
Rahmenbedingungen verbessern
Schnell war aber auch klar, die Rahmenbedingungen für die mit der Durchführung betrauten Träger müssen sich dringend verbessern, auch um sich deutlicher und besser vom sogenannten und teilweise kommerziellen „Voluntarismus“ abgrenzen zu können, der immer stärker auf den Markt drängt und als Konkurrenz wahrgenommen wird. Insbesondere die finanzielle Förderung, das heißt die Kostenerstattung für die pädagogische Begleitung ist seit Jahren „eingefroren“ und muss dringend den allgemeinen Kostensteigerungen angepasst werden. Es kann nicht sein dass unsere DRK-Träger und Einsatzstellen hier am Ende noch Geld drauf legen! Dies ist besonders der Fall beim „Incoming“ wenn junge Freiwillige aus dem Ausland hier bei uns einen Einsatz machen, was ja auch möglich ist. Die entstehenden Kosten gerade auch für die Unterbringung übersteigen bei weitem die Förderung. Weitere Forderungen lagen in der Kontingenterhöhung der Teilnehmendenplätze. So ist derzeit ein Aufbau, Neueinstieg oder Ausweitung des Programms durch die Träger kaum bis gar nicht möglich, weil das Gesamtkontingent seit Jahren „gedeckelt“ ist. Erleichterungen bei der Visa Erteilung für Freiwillige war eine weitere Forderung, um die Planungssicherheit von Maßnahmen insgesamt zu verbessern.
Was bleibt, was ist zu tun
Am Ende des Gesprächs war klar, Politik ist hier gefordert, sowohl zur Verbesserung der Rahmenbedingungen und zur Verbesserung des gesamten Stellenwertes der Internationalen Freiwilligendienste auch in der öffentlichen Wahrnehmung Und so versprach Frau Bahr die angesprochenen Probleme in den noch am gleichen Tage stattfindenden
„Unterausschuss Bürgerschaftliches Engagement“ im Bundestag einzubringen. Der Parlamentarische Staatssekretär informierte über eine geplante Neukonzeptionierung der gesamten Freiwilligendienstprogramme in deren Überarbeitung auch die Internationalen Freiwilligendienste reformiert werden sollen und so die angesprochenen Probleme hier auch einfließen werden. Als Appell, auch da waren sich Verbände und Politik einig und auch das ist eine konkrete Forderung an unsere aktiven DRK-Träger: die öffentliche Wahrnehmung der Internationalen Freiwilligendienste muss verbessert werden, so könnten verstärkt auch Bundestagsabgeordnete aus den jeweiligen Wahlkreisen auch zu Alumniveranstaltungen oder zu Besuchen bei Incoming Einsatzstellen eingeladen werden. Als DRK-Bundesverband werden wir dran bleiben und uns weiterhin für die Forderungen aktiv in Politik und Verwaltung einsetzen. Hier finden Sie mehr zu den
Internationalen Freiwilliendiensten des DRK.