Vielen Städten und Kommunen macht der demographische Wandel schon heute schwer zu schaffen. Nicht so in Darmstadt! Fast 40 % der Darmstädter sind noch keine 65 Jahre alt und die meisten haben einen Job. Aber: Auch die Darmstädter werden älter! Die in den 1950er und 1960er Jahren geborenen »Baby-Boomer« gehen bald in den Ruhestand und junge Familien ziehen kaum nach. Davon besonders betroffen: Wixhausen. Der Stadtteil liegt in der Fluglärm-Schutzzone des Frankfurter Flughafens – neue Kitas und Schulen dürfen hier nicht gebaut werden.
Die großen Herausforderungen des demographischen Wandels in Wixhausen sah auch der Magistrat von Darmstadt und bewarb sich 2008 für das Programm „Alter schafft Neues“ des Bundesfamilienministeriums. Das Konzept »Altwerden in Wixhausen« überzeugte: Aus über 330 Bewerbungen wurden nur 50 für eine einmalige Förderung ausgewählt – darunter auch Darmstadt.
Mit der Bundesförderung wurde 2009 im Stadtteil Wixhausen ein großangelegter Planungs- und Entwicklungsprozess angestoßen, in dessen Zuge sich eine Gruppe von etwa 20 Senior_innen zusammenfand, die sich intensiv mit dem bürgerschaftlichen Engagement, dem altersgerechten Wohnen und Möglichkeiten der Begegnung in Wixhausen befassten. Doch allein die Planung und Entwicklung war den Senior_innen nicht genug. Nach Auslaufen der einjährigen Bundesförderung schloss sich die Senior_innen-Gemeinschaft dem DRK-Ortsverein Wixhausen an und legte richtig los:
- In Eigenarbeit und mit eigenen Mitteln renovierten sie die ehemalige Schule in Wixhausen, die seit Anfang 2011 unter anderem als Begegnungsstätte genutzt wird.
- In der ehemaligen Schule richteten sie das Café »Gud Stubb« ein, das von mehr als 1.500 Besuchern im Jahr besucht wird, und dessen Erlöse für die Finanzierung der Projektarbeit verwendet werden.
- Seit 2011 richteten die aktiven Senior_innen in Wixhausen Musik-, Tanz und Informations-Veranstaltungen aus und organisieren Bewegungsangebote, Kino und zahlreiche Kurse von Basteln bis Malen, zu denen sie bisher etwa 12.000 Gäste begrüßten. In über 200 Fällen leisteten sue bürgerschaftliche Hilfe in der Nachbarschaft.
- Daneben wurden zahlreiche Ausflüge und Sportgruppen organisiert, die ebenso regen Zuspruch finden.