»Service-Learning« oder »Lernen durch  Engagement« verbindet das Pauken in der Schule mit dem Lernen im  Ehrenamt. Die sogenannten Soft Skills, Sozialkompetenzen,  Kommunikations- und Teamfähigkeit stehen dabei im Zentrum. Aber auch das  Helfen soll nicht zu kurz kommen! Die Statistik zeigt schließlich: wer  sich in frühen Jahren engagiert, bleibt dem Ehrenamt oft über Jahre  treu. Und noch mehr! Service-Learning bietet auch Einblicke in  unterschiedliche Berufsfelder und bringt so hilfreiche Orientierung. 
Die Schülerfirma »SCHARF« der Selma-Lagerlöf-Oberschule in Harsefeld  zum Beispiel bietet neben Projekten im PR-Bereich und der Werbung, der  Kreativwerkstatt und dem Gartenbau auch die Möglichkeit »Sozialer  Dienste«, also ehrenamtliches soziales Engagement von Schüler_innen für  andere.  
Das beliebteste Projekt der Schülerfirma ist das im benachbarten  DRK-Seniorenheim »Auf der Geest«. Schüler_innen der Klassenstufen 7–10  spielen mit den Bewohner_innen regelmäßig Mensch-ärgere-dich-nicht,  gehen mit ihnen spazieren und musizieren gemeinsam. 
Lehrer Alexander Hensel ist es wichtig, dass seine jungen Schützlinge  Kontakt mit älteren Menschen bekommen und so Vorurteile und Hemmnisse  abbauen. »Bei den ersten Begegnungen«, berichtet er, »waren die  Jugendlichen sehr unsicher.« Nach einigen Wochen aber war davon nichts  mehr zu spüren. Der Umgang ist authentisch und respektvoll. »Das freut  die Senioren«, erklärt Heimleiterin Ute Meyer-Goertz: »Sie machen sich  ein neues Bild der Jugend – eine Jugend, die alte Menschen als  Bereicherung kennen und schätzen lernen.« 
Doch was ist, wenn die Schule aus ist? Ist es mit dem Ehrenamt dann  vorbei? Nein! Das Engagement im Seniorenheim macht ganz offenbar Spaß.  Oft bleibt es nicht auf das Muss der Schulzeit begrenzt – bei besonderen  Anlässen sind die Schüler_innen dann auch gern mal am Abend oder am  Wochenende für »ihre« Senior_innen da. Und nach dem Schulabschluss? Auch  dann ist nicht für jeden Schluss. »Es gibt schon«, berichtet Frau  Meyer-Goertz, »Bewerberinnen für ein FSJ in unserem Heim und anderen  Einrichtungen des DRK.«
