Ressourcen strategisch einsetzen
Bei der Skalierung geht es darum ein erfolgreiches Projekt zu verbreiten, um so dessen Wirkung zu steigern. Die Gründe für das Skalieren sind vor allem, die dabei freigesetzten Synergieeffekte:
- Vorhandene Ressourcen werden geteilt: Die Probleme und Herausforderungen im Verband sind oft dieselben. Die Lösungen müssen dafür nicht immer neu und aufwendig entwickelt werden. Bereits vorhandene Lösungen zu verwenden oder diese zu adaptieren spart Ressourcen.
- Gemeinsame Lerneffekte und Weiterentwicklung: Dadurch, dass ein Projekt von mehreren Verbänden durchgeführt wird, profitiert es auch qualitativ. Die Rückmeldungen und Erfahrungswerte können helfen, das Projekt fortlaufend zu verbessern.
Ready for take off?
Skalierung spart auf lange Sicht zwar Ressourcen, jedoch muss berücksichtigt werden, dass zunächst mehr investiert wird und erst zeitversetzt die gewünschten Effekte eintreten. Vor einer Skalierung sollte geprüft werden, ob es auch an anderen Orten einen Bedarf für das Projekt gibt und ob dort die Bereitschaft vorhanden ist, Geld und Zeit in das Projekt zu investieren. Auch der Blick auf das eigene Team hilft weiter: Verfügt Ihr Projektteam bereits über die notwendige Erfahrung und die Ressourcen, um das Projekt zu transferieren?
Zudem sollte reflektiert werden, ob die Erfolgsfaktoren des Projektes benennbar sind und inwiefern Ihr Konzept standardisierbar ist, sodass es von anderen Verbänden möglichst eigenständig umgesetzt werden kann. Da das Thema Skalierung eng mit dem Thema Wirkung verbunden ist, sollte eine zentrale Frage sein, ob Sie die Wirkung Ihres Projektes nachweisen können.
Die passende Verbreitungsstrategie wählen
Es gibt verschiedene Herangehensweisen, wie Sie Ihr Projekt skalieren können. Diese besitzen einerseits Überschneidungen, lassen sich aber auch abgrenzen, da für die jeweilige Variante unterschiedlich viel Kontrolle abgegeben und Ressourcen investiert werden müssen.
- Wissenstransfer: Das Projektkonzept wird anderen Organisationen frei zur Verfügung gestellt. Diese setzen das Konzept dann eigenverantwortlich in vergleichbarer Form bei sich vor Ort um.
- Kapazität in einer Region erweitern: Mit dem Ziel regional zu wachsen – bestehende Prozesse und Strukturen werden optimiert, sodass mit der gleichen Menge an Ressourcen mehr Menschen erreicht werden.
- Kooperation mit Verträgen: Eingehen von Kooperationsverträgen mit gegenseitigen Rechten und Pflichten für Projektgeber und -nehmer (z.B. Bereitstellung von Ressourcen und Know-how, Berichtspflichten, Lizenzkosten und Qualitätsstandards).
- Strategische Ausdehnung: Erschließung neuer Standorte, Zielgruppen und Angebote.
Skalierungsbeispiele in den Kompetenzzentren Digitalisierung:
Ein Beispiel für eine erfolgreiche Skalierung ist die Werkstatt Digitalstrategie im Landesverband Westfalen-Lippe. Bei dieser wurden die Erfahrungen, die mit der Begleitung des Strategieentwicklungsprozesses in Rosenheim gemacht wurden, übertragen und einer breiteren Zielgruppe verfügbar gemacht. Die Begleitung in Westfalen-Lippe erfolgte nicht mehr so eng, wie es im Pilotprojekt passiert ist, sondern nur noch zur Vermittlung der Methoden, für regelmäßige Impulse und nach Bedarf. So konnten einerseits der Betreuungsaufwand reduziert werden und andererseits die Erfahrungen aus dem ersten Strategieprojekt gestreut werden. Inzwischen haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer begonnen ihren Projektplan zur Umsetzung erster strategischer Ziele zu entwickeln. Ganz nebenbei hat sich in der Gruppe ein gutes Netzwerk entwickelt, in dem Wissensaustausch und Unterstützung gut funktionieren.
Weitere Beispiele für gelungene Skalierungsprojekte:
- Handbuch Digitalstrategie: Das Handbuch Digitalstrategie beinhaltet die Praxiserfahrungen, die von den Kompetenzzentren bei der Beratung und Begleitung von Gliederungen, wie z. B. beim Digitalstrategieprozess des KV Rosenheim gesammelt wurden.
- Digitales Mentoring: Die Kompetenzzentren setzten 2019 zusammen mit dem Bayerischen Roten Kreuz ein Pilotprogramm zur Förderung von Nachwuchskräften um. Nun wird das Projekt für andere Verbände geöffnet. Bei Interesse einer Beteiligung im Rahmen der Skalierung, melden Sie sich gerne bei Bettina Stuffer.
- AAL-Projekt: Im KV Kronach wurden „Altersgerechte Assistenzsysteme für ein selbstbestimmtes Leben“ getestet. Die gesammelten Erfahrungen und Erkenntnisse wurden für die Skalierung des Projektes in einer Checkliste zur Verfügung gestellt.
- Die Social Innovation Community: Gut Projekte brauchen auch eine gute Plattform, damit sie skaliert und Projektpartner erreicht werden können. Das Netzwerk besteht aus DRK-Ehren- und Hauptamtlichen, die sich noch aktiver für Innovation und Wandel im Verband einsetzen möchten. Interesse mitzumachen? Dann melden Sie sich gerne bei Jennifer Geiser.
Spannende Links zum Thema Skalierung:
- Schulungsvideos zum Thema Wirkungsorientierung aus dem Team Finanzierung und Impact
- Schulungsreihe „Wirkung Lernen“ von Phineo
- Blogartikel „Die Hürdern der Skalierung“ von OpenTransfer
Kurs "Wirkungsorientierung in der Sozialen Arbeit" von der virtuellen Hochschule Bayern