Vorstellung Berichtsteil "Gesundheitsvorsorge" bei der Mitgliederversammlung der National Coalition

Bericht zur Umsetzung der Kinderrechtskonvention in Deutschland liegt vor – das DRK beteiligt sich am Parallelbericht

Mit dem am 13.02.2019 vorgelegten Fünften und Sechsten Staatenbericht informiert die Bundesregierung über Fortschritte bei der Umsetzung der Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen (UN KRK) in Deutschland. Als Mitglied der National Coalition Deutschland (NC) beteiligt sich das DRK als Themenpatin an dem Ergänzenden Bericht (auch Parallel- oder Schattenbericht genannt). D.h. die Bundesregierung schreibt aus ihrer Sicht darüber, wie sie die Kinderrechte in Deutschland umsetzt und wahrt und wir – als zivilgesellschaftlicher Akteur – begleiten diesen Prozess mit einem kritischeren Blick und einem eigenständigen Bericht durch die NC, der den Vereinten Nationen Ende 2019 vorlegt werden soll.

DRK Beteiligung am Ergänzenden Bericht

Der gemeinsame Prozess zum Ergänzenden Bericht hat bereits im April 2018 begonnen. Die Mitglieder der NC konnten sich als Themenpatin bewerben, d.h. analog zu den meisten Artikeln der UN KRK entstehen Berichtsteile. Das DRK ist so Themenpatin für Artikel 24. „Gesundheitsvorsorge“ der UN KRK geworden. Als Themenpatin koordinieren wir den Berichtsteil Gesundheit, d.h. wir bringen die Mitglieder, die sich zum Thema Kinder- und Jugendgesundheit engagieren zusammen und sammeln deren Gesundheitsaspekte für den Bericht. Dabei gucken wir uns den Zeitraum seit dem letzten Staatenbericht an. Was letztendlich in den Berichtsentwurf fließt, entscheidet die Themenpatin – also wir das DRK. Leider gibt der Fünfte und Sechste Staatenbericht der Bundesregierung wenig über die Verwirklichung der Kinderrechte im Bereich Gesundheit wieder. Wichtige Aspekte wie der Einfluss des sozioökonomischen Status oder der Bildungshintergrund der Eltern auf die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen werden im Bericht nicht erwähnt.  So umschreibt der Bericht welche Maßnahmen in Schule und Kita ergriffen worden sind bzw. ergriffen werden sollen, um unter anderem Fettleibigkeit und Adipositas von Kindern und Jugendlichen entgegen zu wirken, ohne die Lebensumstände der Kinder und Jugendlichen dabei zu berücksichtigen oder auch andere Akteure, wie die Lebensmittelindustrie anzusprechen. Ganz ausgeklammert wird die mangelnde medizinische Versorgung von Kindern- und Jugendlichen in Deutschland obwohl sogar ein Abschnitt der medizinischen Grundversorgung gewidmet ist. Der zunehmende Mangel an Ärzten, Krankenpflegern, Hebammen und die Schließung von Fach- und Geburtskliniken sind alarmierend, so ist der Zugang aller Kinder und Jugendlichen zur vollumfänglichen Gesundheitsversorgung in Deutschland insbesondere in ländlichen Regionen gefährdet. Leider ist dazu nichts im Staatenbericht der Bundesregierung zu finden. So findet beispielsweise die stationäre Grundversorgung von Kindern und Jugendlichen durch Abteilungen für Kinder und Jugendmedizin in gesetzlichen Regelungen oder Richtlinien des gemeinsamen Bundesausschusses zur Sicherstellung keinerlei Berücksichtigung. Umso wichtiger für uns im Ergänzenden Bericht der NC darauf hinzuweisen!

Hintergrund

Die National Coalition (NC) Deutschland wurde zum einen gegründet, um die UN Kinderrechtskonvention – also die allgemeinen und weltweit von fast allen Ländern anerkannten Kinderrechte bekannt zu machen und zum anderen um Bund, Länder und Kommune deutlich zu machen, diese für Deutschland seit der Ratifizierung 1992 rechtsgültigen Kinderrechte überall und für alle Kindern zu verwirklichen. Mitglieder der NC sind z.B. Vereine, Organisationen, Institute oder Lehrstühle, die sich ebenfalls für Kinderrechte stark machen sowie Wohlfahrtsverbände, wie das DRK und das Jugendrotkreuz. Link zur National CoalitionLink zum 5. u. 6. Staatenbericht der BundesregierungLink zur DRK Unterseite Kinderrechte