Realitätscheck für den JugendCheck?
Dass sich Personen, die Gesetzestexte entwickeln, nicht mehr unbedingt in der Lebensphase der 12- bis 27-Jährigen befinden, liegt ziemlich klar auf der Hand. Denken sie im Prozess aber auch die möglichen Auswirkungen der zukünftigen Gesetze auf Jugendliche mit? Das lässt sich nicht voraussetzen. Jugend ist eine wichtige Lebensphase, in der viele Weichen gestellt werden. Nicht zuletzt aufgrund des demografischen Wandels droht Jugend aber ein bisschen aus dem Fokus zu geraten. Um die Auswirkungen von Gesetzgebungsvorhaben auf die Lebensphasen von 12- bis 27-Jährigen abschätzen zu können, wurde im Rahmen der Jugendstrategie der Bundesregierung der JugendCheck entwickelt und im Jahr 2018 bislang auf insgesamt 19 Gesetzesvorhaben angewendet.So weit, so gut. Was ist aber mit den Jugendlichen selbst? Wissen sie, dass es dieses Instrument gibt? Dass es Möglichkeiten für sie gibt (zumindest mit dem jugend-audit #1 im Jahr 2018 gab), sich für seine Weiterentwicklung einzubringen? Welchen Nutzen der JugendCheck haben soll?
Haben sie die Chance, das Versprochene mit ihrer Wahrnehmung abzugleichen, also den JugendCheck für sich einer Art Realitätscheck zu unterziehen? Die Thematik ist recht komplex, und kompakte Informationen sind oft eine gute Gelegenheit für den Einstieg in eine komplexe Thematik.
Auf der Webseite www.mein.jugend-check.de gibt es ab sofort in jugendgerechter Sprache kompakt aufbereitete Informationen rund um den JugendCheck. Vielleicht macht sie ja Lust auf mehr. Mich interessieren Ihre und Eure Ansichten zum JugendCheck insgesamt und zur jugendgerechten Webseite: Ist die Existenz des JugendChecks im Bewusstsein von Jugendlichen und auch von Erwachsenen jenseits von 27 Jahren angekommen? Wie wird die jugendgerechte Aufbereitung wahrgenommen? War vielleicht sogar jemand am jugend-audit #1 beteiligt? Ich freue mich auf Ihre und Eure Rückmeldungen!
Notiz: Der JugendCheck und das DRK
Die Entwicklung eines JugendChecks wurde bereits im Koalitionsvertrag der 18. Wahlperiode (2013-2017) vereinbart, allerdings erst in der Weiterführung der Jugendstrategie 2018 umgesetzt. Das DRK hat sich im Jahr 2016 in einer Stellungnahme für mehr Beachtung für die Rechte junger Menschen in der Bundesgesetzgebung ausgesprochen und das Vorhaben begrüßt. Die Stellungnahme gibt es hier.Die aktuelle Jugendstrategie der Bundesregierung ist angelegt auf den Zeitraum 2015-2018, ausführlichere Infos gibt es z. B. unter www.jugendgerecht.de. Es lohnt sich sicherlich, die weiteren Entwicklungen zu beobachten, z. B. ob und wann es weitere jugend-audits geben wird.