Viele Menschen in Deutschland leben mit einem unsicheren Aufenthaltsstatus: Sie sind geduldet, ihr Asylantrag wurde abgelehnt, ihr Visum läuft aus oder es fehlt eine langfristige Bleibeperspektive.
Nach den Bundestagswahlen 2025 und den migrationspolitischen Vereinbarungen der neuen Koalition werden betroffene Personen zunehmend zur Rückkehr in ihr Heimatland aufgefordert: Die im Koalitionsvertrag angekündigte „Rückführungsoffensive“ hat das Ziel, Ausreisepflichten deutlich konsequenter durchzusetzen. Davon betroffen sind zunehmend auch Menschen aus Ländern, in denen (Bürger-)Krieg herrscht und deren Sicherheitslage nun politisch neu bewertet wird.
Für viele Betroffene bedeutet das neue Unsicherheit und die Angst vor Abschiebung – selbst, wenn sie seit Jahren in Deutschland leben. In diesem Kontext werden unabhängige und ergebnisoffene Beratungsangebote immer wichtiger. Sie bieten Orientierung, klären über Rechte auf und unterstützen Menschen dabei, informierte und selbstbestimmte Entscheidungen zu treffen – sei es im Kampf für ein Leben in Deutschland oder im Hinblick auf eine mögliche Rückkehr.
Freiwillige Rückkehrberatung ist ein vertrauliches und freiwilliges Angebot für Menschen, die über eine Rückkehr in ihr Herkunftsland nachdenken. Sie richtet sich an alle mit unsicherem oder auslaufendem Aufenthaltsstatus – unabhängig davon, ob es sich um Geflüchtete, Geduldete oder Personen mit befristetem Aufenthalt handelt.
Ziel ist es, die individuelle Lebenssituation in den Blick zu nehmen – und zu klären:
Ziel ist, Menschen zu befähigen, den für sie richtigen Weg zu wählen – gut informiert und gestärkt.
Im Unterschied zu behördlichen Angeboten ist die Rückkehrberatung des DRK:
Im Rahmen des AMIF-geförderten Projekts „Perspektive. Rückkehr. Zukunft.“ baut das DRK diese Strukturen weiter aus – professionell, zugänglich und respektvoll.
Wie dieser Ansatz in der Praxis aussieht, zeigt ein Interview mit der Beratungsfachkraft Ursula Schneider aus dem DRK-Kreisverband Freiburg: Sie beschreibt, was es heißt, Menschen in dieser schwierigen Situation zu begleiten – mit ehrlicher Beratung, Zeit und Offenheit für Zweifel.
Die DRK-Rückkehrberatung umfasst:
Dabei wird die Realität offen benannt: Nicht jede Rückkehr verläuft reibungslos. Die Situation im Herkunftsland kann herausfordernd sein – und nachhaltige Reintegration ist kein Selbstläufer. Umso wichtiger ist eine ehrliche, fachlich fundierte Beratung.
Viele DRK-Kreisverbände in Deutschland in Baden-Württemberg, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen bieten Rückkehrberatung an, etwa:
Eine trägerübergreifende Übersicht über Rückkehrberatungsstellen in Deutschland bietet das IOM-Portal Returning from Germany. Dort kann gezielt nach Einrichtungen vor Ort gesucht werden.