Wie lautet ihr Name, ihre Position? Wie lange sind Sie beim DRK?
Hallo, ich bin Petra Dietz und leite seit Anfang 2018 die Stabsstelle Personalentwicklung im Bayerischen Roten Kreuz. Beim BRK arbeite ich aber bereits seit 2003, vor meinen Elternzeiten war ich erst als Bildungsreferentin und später als Geschäftsführerin im Bayerischen Jugendrotkreuz tätig.
Beschreiben Sie kurz ein digitales Projekt, das Sie in Ihrem Bereich durchgeführt oder mitbegleitet haben bzw. aktuell begleiten.
Wir haben letztes Jahr ein Pilotprojekt zur Nachwuchs- und Führungskräfteförderung durch digitales Mentoring gestartet, mit dem wir insbesondere junge Frauen in Führungspositionen unterstützen wollen oder auch solche, die gern zukünftig Führungsverantwortung übernehmen möchten. Die Idee entstand gemeinsam mit Bettina Stuffer vom DRK-Kompetenzzentrum Süd des Projekts Wandel.Wohlfahrt.Digitalisierung. Wir arbeiten zusammen mit einem Münchener „Tech-for-good-Startup“, das die Mentoring-Plattform entwickelt hat.
BRK-intern werden Mentorships aus erfahrenen und zukünftigen bzw. neuen jungen Führungskräften gebildet, der gesamte Mentoring-Prozess findet komplett digital statt und ist somit ortsunabhängig, zeit- und kostensparend. Aufgrund persönlicher Merkmale werden Mentor*in und Mentee gematcht und per Video mit der Mentoring-Plattform vertraut gemacht. Dort vereinbaren sie Termine für ihre gemeinsamen Sitzungen, die per Video stattfinden. In der Mentoring-Plattform sind Materialien (z.B. zu Kommunikation, Verhandeln, Netzwerken etc.) in Form von Präsentationen hinterlegt, mit denen gearbeitet werden kann, die Mentorin bzw. der Mentor wird per Gesprächsleitfaden durch die Sitzungen geführt. Die Inhalte der Sitzungen können auch individuell angepasst werden, die Bedürfnisse und beruflichen Ziele des Mentees stehen im Mittelpunkt.
Auch wenn der Fokus auf der persönlichen Weiterentwicklung der*des Mentees liegt, so erweitern auch die Mentorinnen und Mentoren ihre Kompetenzen, entwickeln ihre Führungsqualitäten weiter und reflektieren Ihr Handeln als Führungskraft: Beide Seiten profitieren von der Teilnahme.
Wenn alles gut läuft, werden wir noch im ersten Halbjahr 2020 die Ergebnisse einer wissenschaftlichen Evaluation bekommen, sodass wir auf Grundlage dieser und anderer Feedbacks entscheiden können, wie wir das Programm möglicherweise ausweiten können. Ideen haben wir schon einige…
Abgesehen davon habe ich seit zwei Jahren ein nahezu digitales Büro, was äußerst praktisch ist, wenn man sowohl in der Geschäftsstelle, als auch im HomeOffice arbeitet. In unserem kleinen Team werden wir auf digital unterstützte Arbeitsformen setzen: Wir arbeiten alle in Teilzeit und haben teils unterschiedliche Büro-Präsenztage, arbeiten aber dennoch in Projekten eng zusammen.
Bei welchen Fragen können sich Interessierte gern an Sie wenden? Worin liegt Ihre Expertise?
Ich kenne mich mit Personal- und Organisationsentwicklung aus, mit Führung, Führungskräfteentwicklung, Diversity und Netzwerken, mit Gremienarbeit und der Herbeiführung von Entscheidungen. Aber ich bin überzeugt, dass ich in diesen Themenfeldern (und in anderen noch viel mehr) noch ganz viel von allen möglichen Menschen innerhalb und außerhalb des Roten Kreuzes lernen kann und bin immer offen für Neues.
Welche Idee oder welches Digitalisierungsvorhaben würden Sie am liebsten umsetzten, wenn Geld, Zeit und Know-How keine Rolle spielen würde?
Dann wünsche ich mir doch die eierlegende Wollmilchsau in Form einer alleskönnenden digitalen Rotkreuz-Plattform: Informations- und Wissensmanagement, Veranstaltungsmanagement, Lernplattform, Kommunikationsplattform mit Video, Chat, Telefonie, digitale Besprechungsräume, Zeiterfassung, ein soziales Rotkreuz-Netzwerk, Dienstplangestaltung, Projektmanagement-Tools, Urlaubs- und Dienstreiseplanung, Gremienbereiche, zielgruppenspezifische Kommunikationskanäle (von „alle Führungskräfte im BRK“ bis zu „Eltern der Nilpferdgruppe in der Kita Hintertupfingen“), Mitglieder- und Kundenverwaltung, Fuhrparkmanagement, Designtool für Styleguide-konforme Materialien, Bewerbermanagement, Personalverwaltung, Talent- und Kompetenzmanagement, Shop für Materialien aus Rahmenverträgen, Mentoring- Supervisions- und Beratungskanäle, dauerbesetzter Expertenchat usw. Da würde mir sicher noch mehr einfallen…
Diese Plattform muss natürlich supereinfach und intuitiv zu bedienen sein und das nicht nur von digital-affinen Menschen, sondern auch von solchen, denen Digitalisierung möglicherweise etwas Angst macht und die bisher wenig mit digitalen Tools zu tun hatten… Selbstverständlich auch unabhängig vom Gerät, also nutzbar am Computerbildschirm und per Handy-App… Manchmal befürchte ich, dass wir Menschen mit x verschiedenen Tools, Anwendungen und Plattformen überfordern und irgendwann niemand mehr durchblickt, welche Angebote es wo gibt.
Wie kann man Sie erreichen?
Am einfachsten per E-Mail dietz(at)lgst.brk.de, XING, LinkedIn oder Teams – digital eben. Ich freue mich über Ideen, Anregungen und Austausch!