Agiles Projektmanagement
Kennzeichnend für das Arbeiten im digitalen Zeitalter ist ein agiles Projektmanagement. Dadurch konnte sich bei der Planung und Umsetzung des Projekts schnell auf sich ändernde Bedingungen angepasst werden. Beim agilen Projektmanagement werden mit einem hohen Abstimmungsbedarf fortwährend die Rahmenbedingungen geprüft und an den Bedarfen der Nutzerinnen und Nutzer ausgerichtet, wobei nicht davon ausgegangen wird, dass alle Bedarfe von Beginn an bekannt sind, was die flexible Anpassung an neue Gegebenheiten ermöglicht. Beim agilen Arbeiten ist es üblich das Produkt oder die Dienstleistung bei einem Ausschnitt der Zielgruppe möglichst früh zu testen und sich Rückmeldung zu holen, um eine verbesserte Version entwickeln zu können und in mehreren Schleifen den Vorgang zu wiederholen.
Vorgehen bei der virtuellen Avatar-Digitalkonferenz
Idee: Wie kommt man auf die Idee, eine Präsenzveranstaltung in die virtuelle Realität zu übertragen?Es ist vorteilhaft, wenn man sich auch privat für die Themen interessiert, die bei der eigenen Arbeit relevant sind. So kann es in Gesprächen dazu kommen, dass man auf soziale Innovationen oder technische Lösungen aufmerksam gemacht wird, die man vorher zur Lösung eines aktuellen Problems gar nicht in Erwägung gezogen hätte. So hat Violetta Riedel durch Zufall von Fortbildungen in VR (Virtuelle Realität) erfahren und ist dadurch auf die Idee gekommen, VR im eigenen Arbeitskontext auszuprobieren. Die virtuelle Realität ist eine mittels Computer simulierte Wirklichkeit oder künstliche Welt, in die Personen mithilfe technischer Geräte sowie umfangreicher Software versetzt und interaktiv eingebunden werden.
Konzept: Zunächst ist es ratsam die Idee in einem Konzept zu verschriftlichen. Dazu gehört neben der Ausformulierung der Idee, die Beschreibung der Ausgangslage, die konkrete Definition der Ziele und Zielgruppe und eine erste Recherche von Anbietern. Zusätzlich sollte am besten im Team mit Personen, die die Zielgruppe gut kennen, eine gedankliche Machbarkeitsüberprüfung durchgeführt werden, bei der überlegt wird unter welchen Rahmenbedingungen eine Umsetzung möglich und sinnvoll wäre.
Recherche: Welche Lösungen und Anbieter gibt es? Was sind Qualitätsmerkmale und welcher Anbieter passt am besten zum definierten Ziel und der Zielgruppe? Nach der Festlegung des Konzepts sollten mögliche Lösungen und Anbieter auf dem Markt recherchiert werden. Bei der Auswahl hat der Austausch mit einem Kollegen, der Veranstaltungen in VR bereits ausprobiert hat, geholfen. Es ist also ratsam sich vorab beraten zu lassen, aber auch VR selbst auszuprobieren. Das ist möglich, wenn man beispielsweise die Anbieter von 3D-Welten um eine Führung bittet oder sich über AltspaceVR die Applikation kostenlos herunterlädt, sich einen Account anlegt, einen Avatar kreiert und VR selbst testet.
Entscheidung: Da Auftragsvergabe und Genehmigungen ein längerer Prozess sind, sollten Sie sich möglichst früh für einen Anbieter entscheiden.
Agenda:Für die Absprachen mit den VR-Anbietern ist es ebenfalls empfehlenswert eine Agenda möglichst früh festzulegen. Sollen Vorträge oder interaktive Workshops angeboten werden? Wer aus dem Kollegium kann passende Inhalte vorstellen oder sollen externe Referentinnen und Referenten engagiert werden? Übernimmt die Veranstaltungsleitung die Moderation oder soll dafür eine externe VR-spezialisierte Moderation zuständig sein?
Werbung:Nachdem das Konzept, der Anbieter, alle Beteiligten und die Agenda feststehen, kann die Veranstaltung beworben werden. Entweder hat man schon einen passenden Verteiler mit E-Mail-Adressen aller Personen, die angesprochen werden sollen oder man bewirbt die Veranstaltung auf der eigenen Webseite. Je nach definierter Zielgruppe kann auch eine breitere Bewerbung auf anderen Webseiten, den sozialen Medien oder anderen Kanälen durchgeführt werden.
Vorbereitung:Sobald alle Teilnehmenden feststehen, können sie auf die bevorstehende Veranstaltung vorbereitet werden. Dazu kann eine Anleitung zur Einrichtung [hier PDF für TriCat] gehören, aber auch das Angebot einer Sprechstunde für technische Fragen oder sogar ein Testlauf vor der eigentlichen Veranstaltung, in der technische Probleme aufdeckt und rechtzeitig bearbeitet werden können. Vor allem ist es ratsam die eigene IT-Abteilung und gegebenenfalls eine verantwortliche Person für den Datenschutz frühzeitig in das geplante Vorhaben einzubinden.
Durchführung: Die eigentliche Durchführung der Veranstaltung in VR ist ausschlaggebend für den Erfolg. Alle Teilnehmende sollten das Programm kennen und sich orientieren können. Ansprechpersonen für Fragen und ein technischer Support sollten während der gesamten Veranstaltung angeboten werden. Das Programm der Avatar-Digitalkonferenz ist im dazugehörigen Blogartikel zu finden.
Anbieter von VR-Plattformen
ENGAGE bietet individuelle virtuelle Welten mit einer sehr ausgereiften Grafik an und hat damit den größten Immersionseffekt. Immersion bedeutet, dass die Nutzerinnen und Nutzer ein höheres Präsenzempfinden haben und die virtuelle Umgebung als real empfinden. Je höher die Ansprüche an die Grafik, desto mehr zeitliche und finanzielle Ressourcen müssen zur Programmierung der gewünschten Gegebenheiten bei der Veranstaltung in 3D aufgewandt werden. Wird eine möglichst hohe Immersion angestrebt, empfiehlt sich das Tragen einer VR-Brille. Hier wird allerdings eine gewisse Bereitschaft und Digitalaffinität bei den Nutzenden vorausgesetzt.
AltspaceVR ist kostenlos und eignet sich gut zum Testen von Avataren und 3D-Welten. Alle, die eine Veranstaltung in VR planen, können hier den Umgang mit Avataren testen. Auch Veranstaltungen können durchgeführt werden, allerdings setzt, dass eine hohe Bereitschaft zum Ausprobieren, Üben und Lernen bei den Teilnehmenden voraus und ist bei einer steigenden Komplexität der Veranstaltung schwierig, insbesondere ohne die Unterstützung von Fachleuten. Die Grafik erinnert eher an ein Spiel, was im Arbeitskontext hinderlich sein kann, insbesondere bei Teilnehmenden, die VR-Welten nicht kennen. Bei der Entscheidung eine Agentur hinzuzuziehen, ist die Nutzung dieser kostenlosen Plattform jedoch denkbar.
TriCAT verfügt in seinen virtuellen 3D-Lern- und Arbeitswelten über eine gute Grafik und verschiedene Raumpakete, die an den Arbeitskontext angepasst sind. Zur Ermöglichung interaktiver Zusammenarbeit besteht eine große Auswahl von verschiedenen Funktionen. Neben den sozialen Interaktionen, wie Gespräche über die Mikrofone, können die Avatare auch Mimik und Gestik zeigen, ihre Ideen auf Whiteboards sammeln oder sich im Chat miteinander austauschen. Aufgrund der intuitiven Bedienung stellt TriCAT einen niedrigschwelligen Einstieg in VR dar.
VRtualX ist eine Agentur, die bei der Planung und Durchführung einer VR-Veranstaltung unterstützt oder diese sogar übernimmt. Agenturen bringen viel Erfahrung bei der Übertragung von Veranstaltungen aus der analogen in die virtuelle 3D-Welt mit und versprechen reibungslose Abläufe. Theoretisch können über die Agentur Veranstaltungen auf allen möglichen VR-Plattformen durchgeführt werden. Hier kann ein Rundum-Service, der auch die Versorgung der Teilnehmenden mit der notwendigen Hardware, wie beispielsweise VR-Brillen abdeckt, gebucht werden.